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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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die Waffen hergaben. Lange und kurze Mündungsfeuer zuckten um den Hexenmeister, fegten die weiße Kapuze davon. Ein Mann mit gewöhnlichem Gesicht und schütterem grauen Haar kam zum Vorschein, der sich schreiend duckte und sich die Ohren zuhielt.
    Die vereinten Kugeln scheiterten ebenso am Kraftfeld. Die ersten Clangs traten bereits den Rückzug an, wollten davonlaufen und warfen die lächerlichen Kappen davon.
    »Ihr armen Verblendeten.« Black drückte den Knopf des zweiten Geräts. »Es gibt keinen größeren Dämon als die eigene Überheblichkeit. Von ihm erlöse ich euch.«
    Die Erde explodierte vor dem Gebäude in einem Radius von gut zwanzig Metern und flog viele Meter in die Höhe. Die Druckwelle schleuderte die Männer und Frauen davon, zerfetzte die meisten dabei. Scharfkantige, glühende Splitter durchdrangen Torsi, Arme und Beine, verletzten und töteten.
    Aufwirbelnder Staub raubte Black die Sicht, Körper prallten gegen das Kraftfeld und rutschten daran ab. An manchen Stellen blieb das Blut haften und schien zu schweben.
    Als sich der Nuntius sicher war, dass es keine Trümmer und Schrapnelle gab, deaktivierte er das Kraftfeld, das von einem kleinen Generator unter den Stufen gespeist wurde. Es ging doch nichts über gute Vorbereitung.
    Der wabernde, sich allmählich senkende Dreckschleier roch nach Erde, nach Blut, nach warmem Fleisch und dem Explosivstoff Plastilit, der nach Anis stank. Das tat es immer, wenn Nuntius Civer Black eine Zehn-Kilo-Bombe zündete.
    Und Black hatte schon oft welche gezündet, um Frieden in der Gemeinde und auf Planeten herzustellen, inoffiziell oder offiziell. Das war ein Teil seines vielfältigen Aufgabenbereichs. Der verlängerte und persönliche Arm des Ministrators hatte sich erhoben und zugeschlagen.
    Vor Black breiteten sich die Leichname um einen Detonationskrater aus, größtenteils verstümmelt, mal kokelnd, mal verdreht.
    Mitleid empfand er nicht. Jeff und seine Idioten vom Ky-Klos Clang hatten ihre Chance gehabt, auf die Mahnungen des Ministrators zu hören.
    »Wer nicht hören will, muss sterben«, murmelte Black und zerrte den toastergroßen Generator aus dem Versteck unter den Stiegen hervor. Länger hatte das kleine Maschinchen das Kraftfeld nicht aufrechterhalten können. Sein Timing stimmte noch.
    Black hustete und spuckte aus, um den Staub aus dem Mund zu bekommen. Es wurde Zeit für einen Drink in der Stadt. Danach kam der übliche Besuch im Bordell und im Tattooladen. Er hatte einen im Vorbeigehen gesehen, im Sündenviertel von Hail. Da fühlte er sich wohler als in den Niederlassungen der Sternenkirche.
    Aber bevor er nach Hail-City fuhr, würde er die Leichen und Kadaverfetzen auf den kleinen Lastwagen laden, zu den jüdischen Siedlern afrikanischer Abstammung düsen und das blutige Puzzleteil, das mal Jeff geheißen hatte, samt seiner versprengten Mitstreiter kommentarlos auf dem Dorfplatz abkippen. Oben auf diesen Haufen aus Fetzen, Stoff und Idiotenüberbleibseln käme eine Nachricht des Ministrators mit dem Hinweis, dass die Church in der Lage sei, nur die wahren Gläubigen dauerhaft zu schützen. Subtil wurden Schutz und Drohung gleichermaßen präsentiert.
    »Wenn sie dann nicht konvertieren, weiß ich es auch nicht«, murmelte Black und zog eine Schachtel Kippen aus der Manteltasche.
    Natürlich hieß die Marke Holy Smoke und wurde in den Fabriken der Church of Stars hergestellt. Wer sie rauchte, bekam keinen Krebs, hieß es in der Werbung. Wahrlich, ein Wunder.

31. August 3042 a. D. (Erdzeit)
    System: Lacaille 9352
    Planet: Hail (GUSA-Besitz)
    Ort: Hail-City
    »Ich suche einen Mann namens Civer Black. Er ist Nuntius des Ministrators, und mir wurde gesagt, dass ich ihn hier finde. Was ich nicht glauben kann. Nein, ich möchte es nicht glauben, fürchte jedoch, dass es wahr ist.«
    Betty, die brünette Empfangsdame im Tätowierladen BadInk, sah vom 3D-Display hoch, auf dem sie die neusten Nachrichten verfolgt hatte. Sie stand vornübergebeugt auf den Tresen gelehnt, und die violette Korsage hatte Mühe, ihre Brüste im Zaum zu halten. Der Aufmacher sämtlicher Medien war die Gasexplosion in Seven Peaks, die just in dem Moment stattgefunden hatte, als sich die Mitglieder des Ky-Klos Clang zu einem Treffen versammelten. Die Detonation war dermaßen heftig gewesen, dass die Leichen im Siedlerstädtchen Salem runtergegangen waren.
    Der junge Mann vor ihr war um die Mitte zwanzig und trug die übliche Kleidung der Church: eine betont enge, schwarze

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