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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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Heiligen! Innocent verdrehte die Augen. »Nuntius Black«, sagte er und ignorierte die Blicke des Mannes mit der Tätowiermaschine. Eigentlich gab es programmierte Roboterarme, die ein Bild genauer, schneller und exakter in die Haut malten, doch der Nuntius schien sehr old school zu sein. »Ich bin Preacher White.«
    Der Tätowierer lachte, ohne dass er seine Arbeit unterbrach. »Ist nicht wahr? Black und White?«
    »Genau. Eine schöne Fügung des Herrn«, sagte er und wartete vergebens darauf, dass Black die Lider hob. »Nuntius, ich muss mit dir reden. Aber nicht vor dem …«
    »Das ist in Ordnung. Royal und ich kennen uns schon lange. Ich vertraue ihm«, unterbrach ihn der durchtrainierte Mann, dessen langen, schwarzen Haare sein markantes Gesicht umrahmten. »Ist es wegen der Sache auf Ruven 234?«
    »Nein.«
    »Wegen der Angelegenheit auf Centauri Prime?«
    »Äh … nein?« Innocent war verwirrt. Zu viele Baustellen. Höchste Zeit, dass der Kerl in einem Archiv verschwindet . »Es ist wegen Seven Peaks. Der Ky-Klos Clang. Das war nicht das, was sich der heilige Ministrator vorgestellt hat.«
    Black setzte die Flasche an die Lippen und nahm einen langen Zug. »Junge, ich hatte vorhin Sex. Mehrmals. Ich bin leicht angetrunken, und die leichten Schmerzen der Nadeln haben Endorphine freigesetzt«, erklärte er mit schachttiefer Stimme. »Es ist nicht der beste Zeitpunkt, den Moralapostel zu spielen. Zumal ich mir von einem Preacher sicherlich nichts sagen lassen werde. Die Glaubensnazis waren von Dämonen besessen. Ich habe beides ausgetrieben. Punkt.«
    Royal lachte wieder. »Moralapostel! Der war gut.«
    »Nuntius, ich habe eine persönliche Aufforderung des Ministrators für dich.«
    »Was steht drin?«
    »Sie … ist für deine Augen. Nicht für meine, oder …« Innocent sah zu dem Tätowierer.
    »Mach auf und lies mir vor. Ich bin gerade so schön entspannt«, befahl Black und trank erneut.
    So ein Idiot. Er nahm die Verpackung, in der der Chip mit der Nachricht steckte, erbrach das Siegel, ließ Black auf den winzigen Daumenabdruckscanner fassen und legte den Datenträger in das Wiedergabegerät, das er mit sich führte.
    Zu seinem Erstaunen wurde die Stimme des Ministrators laut und deutlich abgespielt.
    »Nuntius Civer Black. Ich befehle dir, dich zusammen mit Preacher White unverzüglich nach Christ zu begeben, um deine Entlassung als Nuntius entgegenzunehmen. Du wirst auf Christ nach Jahren treuer Dienste in den Rang eines Priest versetzt und erhältst einen netten Außenposten zur eigenständigen Betreuung. Wir erwarten euch beide so schnell wie möglich.«
    Es folgte ein Autorisierungscode, der die Echtheit der Anweisung des Kirchenoberhaupts zertifizierte.
    Damit endete die Nachricht.
    Innocent wunderte das Ende der Amtszeit nicht. Black war 48 Jahre alt, das Höchstalter für die Aufgabe eines Nuntius. Früher wäre er als Exorzist bezeichnet worden, heute waren die Aufgaben wesentlich umfassender geworden. Sie kamen bei Untersuchungs- und Strafmissionen zum Einsatz, ausgestattet mit Gebeten und Feuerkraft. Oft fungierten sie auch als Aufklärer und Vorauskommando der Inquisition, die offiziell lieber Untersuchungsausschuss genannt wurde.
    Die Akte, die Innocent über Black gelesen hatte, beeindruckte durch Erfolge, Gesetzesverstöße und Anklagen. In letzter Zeit überwogen die Anklagen.
    Kein Wunder, dass er weg soll. »Du hast gehört, was der Ministrator möchte. Brechen wir auf, Nuntius. Wo ist dein Uditor?«
    Ein Nuntius wurde üblicherweise von einem Uditor begleitet, ein Diplomat geistlichen Stands, quasi als »rechte Hand« dem Nuntius diplomatisch zur Seite gestellt. Diplomat bedeutete, dass er sich bestens mit dem örtlichen Recht, aber auch mit Feuerwaffen auskannte, um dem Nuntius auf verschiedene Weise den Rücken freizuhalten. Innocent würde mit ihm noch ein paar Worte wechseln und wunderte sich, warum dieser nicht in der Nachricht erwähnt wurde.
    »Ich habe keinen«, erwiderte Black und sah zu, wie Royal die Farbe in den Rosenkranz brachte. »Schon lange nicht mehr. Sie gehen zu schnell drauf und sind hinderlich. Deren Gelaber nervt wie die Hölle.«
    »Ah.« Innocent stand stocksteif in der Kabine. »Mister Royal, würden Sie sich bitte beeilen?«
    »Es dauert so lange, wie es dauert«, gab der Mann zurück. »Das Motiv soll ja nicht scheiße aussehen.«
    »Erstens tut es das sowieso, ohne Ihre handwerklichen Fähigkeiten anzuzweifeln, zweitens lautete die Anweisung unverzüglich

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