Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
Vom Netzwerk:
richtig?«
    »Ja, war er. Sie wollen mit ihm sprechen, nehme ich an?«
    »Selbstredend.«
    Lantis zog eine betrübte Miene. »Ich wäre höchst überrascht, wenn Sie noch etwas Sinnvolles aus ihm herauskriegen würden.«
    Eine dunkle Ahnung stieg in Pollock auf. »Wo ist er jetzt?«
    »Dort, wo er keinen Schaden mehr anrichten kann.« Lantis schulterte den Repeater. »Im Himmel.«

6
    27.09.3042 A.D., 11:39
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Wilbur Lantis’ Spielzimmer
    Wie immer nach jeder Partie säuberte Wilbur Lantis die Waffen selbst. Es war Teil seiner persönlichen Philosophie, mit der er seit Jahrhunderten sehr gut fuhr: Räum hinter dir auf, dann durchstöbert auch keiner deinen Müll. Waffensäubern war nichts, was ihm ein ernstzunehmendes Maß an Konzentration abverlangt hätte, und so kreisten seine Gedanken um den jüngsten Gast in seinem Reich. Ihm fiel auf, dass der Griff der Mower, mit der Pollock gefeuert hatte, von einem dünnen Schweißfilm überzogen war. »Glaubst du, er hat etwas gemerkt?«
    »Deine Frage ist sehr unpräzise gestellt«, kam Themis’ Erwiderung.
    »Du weißt, was ich meine, mein Schatz.« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. So viele Jahre, und sie versucht immer noch bei jeder Gelegenheit, ihre kleinen Spielchen mit mir zu treiben …
    »Gut, wie du möchtest.« In Themis’ Stimme lag nicht der geringste Vorwurf. »Nein, ich glaube nicht, dass er etwas bemerkt hat. Ich denke, er hält mich für einen Avatar, der für dich die Funktion einer Sekretärin oder einer persönlichen Assistentin hat. Der Verdacht liegt für ihn sicher nahe, da er selbst mit Madonna Presley eine solche Person in seinem Leben hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Männer wie er dazu neigen, von sich selbst auf andere zu schließen.«
    »Männer wie er?«
    »Männer, die sich unverdientermaßen für den Nabel des Universums halten.«
    »Du magst ihn nicht.« Wilbur wischte sorgfältig den Schweiß vom Griff der Mower. Er war lange genug mit Themis zusammen, um sich einreden zu können, die versteckten Bedeutungsnuancen hinter mancher ihrer Äußerungen zu begreifen.
    »Ob ich ihn mag oder nicht, ist völlig irrelevant.« Themis schwieg einen Moment. »Er hat etwas Merkwürdiges an sich.«
    Wilbur horchte auf. » Das ist mal eine unpräzise Aussage«, stichelte er.
    »Er hat beileibe nicht so gut geschossen, wie man es von jemandem mit seinem Erfahrungsstand erwarten kann«, unternahm Themis einen Erklärungsversuch. »Er hat vor dem ersten Schuss sehr lange gezögert.«
    »Mir ist ein Mann, der erst nachdenkt und dann schießt, wesentlich lieber als einer, der es umgekehrt hält.« Wilbur ging in die Knie, freute sich über die Geschmeidigkeit seiner Bewegungen dank der Exo-Panzerung und legte die Mower zurück zu den anderen Waffen seines Arsenals. »Ich will, dass diese peinliche Angelegenheit möglichst schnell abgewickelt wird, bevor unsere Untertanen unruhig werden. Vertrau mir, meine Liebe. Pollock Shermar ist genau der Richtige für diesen Job.«
    »Das hat selbstverständlich nicht das Geringste damit zu tun, dass du seine Serie so spannend findest«, merkte Themis in gleichmütiger Unschuld an.
    »Er ist ein Profi«, sagte Wilbur überzeugt. »Dass ihm bei seiner Arbeit bisher immer ständig jemand über die Schulter gesehen hat, änderte nichts an ihrer Qualität. Oder findest du auch, ich erledige meine Aufgaben schlechter, weil du mich dabei beobachtest?«
    »Der Unterschied ist, dass wir beide keine Reality-Doku drehen«, erwiderte Themis stoisch. »Ich bin eben noch einmal sämtliche Folgen von Pollock, Private Eye durchgegangen, und ich schätze, dass in zwei Dritteln seiner Fälle bestimmte Ereignisse seitens der Produzenten manipuliert wurden, um ihm ein Image als absolut fehlerloser Ermittler zu verleihen.«
    Wilbur richtete sich aus der Hocke auf. »Bleibt immerhin ein Drittel, bei dem er ganz allein zur Untermauerung dieses Images beigetragen hat.«
    Aus Luken in den Höhlenwänden rollten robuste Wartungsbots, die eifrig damit begannen, die geschundenen Überreste ihrer aggressiveren Brüder zu bergen.
    »Du hast ihm freien Zugang zu allen Bereichen gewährt, die er betreten möchte«, sagte Themis über den einsetzenden Lärm hinweg.
    Daher weht also der Sonnenwind … Wilbur drehte sich in Richtung der nächsten Kamera an der Wand der künstlichen Höhle und lächelte aufmunternd hinein. »Hast du Angst, er könnte etwas herausfinden, das ihn für uns zu

Weitere Kostenlose Bücher