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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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gerümpft.
    Kehliges Gebrüll und ein Trommeln wie von Kriegspauken zerrissen die Idylle in dem überdimensionierten Wintergarten.
    »Sie entschuldigen mich«, sagte der Falkenbeta und stürmte davon, einen Trampelpfad durch das Dickicht hinunter.
    Das könnte dir so passen. Pollock schnappte Bruno am Arm und rannte los. »Hinterher!«
    Die Gefahr, sich auf der Dschungelplattform zu verirren, war gleich Null. Der Falkenbeta brachte bei seinem Voranhetzen genügend Äste und Zweige der am Wegesrand wuchernden Vegetation zum Wippen, und als Blinder hätte man nur dem nicht abreißenden Brüllen und Trommeln folgen müssen.
    Auf einer von sauber getrimmtem Rasen überzogenen Lichtung, auf der umgeworfene Rattanmöbel, ein Sonnenschirm mit durchgebrochenem Stiel, Tabletts und Cocktailgläser verstreut lagen, wartete ein geradezu urtümlicher Anblick. Ein Wirbelsturm der Verwüstung war hier durchgefegt – ein Wirbelsturm in Form eines außer sich geratenen Gorillabetas, der sich das Hemd aufgerissen hatte und brüllend mit beiden Fäusten auf seine Brust einschlug. Sein Zorn galt einer Raubkatzenbeta, die nichts außer einem roten Seidenmorgenmantel trug und sich in die Krone des nächsten Baums geflüchtet hatte. Pollocks Monokel behauptete ungefragt, die interessante Fellmusterung aus schwarzen Linien und Tupfern auf hellbraunem und weißem Grund im Gesicht der Beta deute auf Ozelotgene hin.
    »Kong!«, schrie der Butler, der am Rand der Lichtung scharf abgebremst hatte. »Beruhig dich doch!« Seine Hand wanderte unter seine Jacke und förderte einen Taser zutage. »Sonst muss ich dich grillen!«
    Kongs Reaktion bestand darin, dass er das Trommeln für drei Sekunden einstellte, um dem Falken einen Rattansessel entgegenzuschleudern. Der Butler ging zu Boden, und der Taser landete irgendwo im Unterholz.
    Schöne Scheiße. Angesichts des rasenden Betas keine zehn Meter vor ihm kamen Pollock berechtigte Zweifel an den geltenden Gesetzen von At Lantis, die den Besitz und Einsatz tödlicher Waffen verboten. Wenn diesem Kerl da gerade das Gleiche passiert wie Nadal und den anderen, sind wir dran.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Pollock, wie Bruno doch tatsächlich Verteidigungshaltung annahm. Sein Side kick ging leicht in die Knie, hob die Fäuste – die eine knapp neben das Ohr, die andere halb vor die Brust – und drehte sich mit pendelndem Oberkörper ein Stück in der Hüfte, um seinem Gegner ein schmaleres Ziel zu bieten. Krav Copajitsu gegen einen 500-Pfund-Affen? Viel Glück! Das ist ja, als wollte man mit einer Taschenlampe ein Loch in einen Raumzerstörer brennen. »Lass das Gehampel«, murmelte er bissig. »Er kann uns problemlos zu Konfetti verarbeiten!«
    »Du hast es versprochen, Cleo!«, brüllte der Gorillabeta. »Und du wirst dein Versprechen halten!«
    »Ich halte alle meine Versprechen«, antwortete Cleo in einem erstaunlich ruhigen Ton, für den Pollock sie sofort bewunderte. »Ich habe exakt das getan, was ich dir versprochen habe: Ich habe mit Vertretern von Capella gesprochen, und leider haben sie sich dagegen entschieden, dich und dein Anliegen zu unterstützen. Sie sind ein Konzern, Kong, kein Wohlfahrtsverein. Ein Konzern, in dem viele freie Betas die wichtigen Entscheidungen treffen, aber eben immer noch ein Konzern. Da kannst du noch so viele Stühle nach Kes werfen, ich kann sie zu nichts zwingen.«
    »Doch, kannst du!« Kong zertrat schnaubend ein Glas unter dem Absatz seiner schweren Halbschuhe. »Red noch mal mit diesen Idioten!«
    Interessant. Pollock wagte sich ein paar Schritte weiter auf die Lichtung vor. Er ist für Argumente so weit zugänglich, dass er sie bewusst ignoriert … Er sah zu Kes hinüber. Der Falkenbeta hatte eine Platzwunde auf der Stirn, wo ihm helles Blut vom Gefieder tropfte. Er kroch auf Knien am Rand der Lichtung umher und suchte augenscheinlich nach seinem verlorenen Taser. Das dauert mir zu lange …
    »Pollock, bleib hier!«, nuschelte Bruno warnend.
    »Hey, Rumpelstilzchen«, rief Pollock dem Gorillabeta zu und suchte in der Innentasche seines Mantels nach seinem Diktafon. »Tu der Lady, mir und ganz besonders dir einen Gefallen und mach die Biege.«
    Kong fuhr zu ihm herum, die viel zu langen Zähne gebleckt, die kleinen Äuglein unter der nach vorn gewölbten Stirn irre funkelnd. »Was?«
    »Du sollst verschwinden, Mann.«
    Grunzend bückte sich Kong nach einem halb zertrümmerten Beistelltisch.
    »Drücke ich mich so undeutlich aus, oder was?« Pollock zeigte

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