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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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mit der freien Hand auf den Pfad, über den er zur Lichtung gerannt war. »Du jetzt schön brav sein und nach Hause gehen, großer Junge, ja?«
    »Reiz ihn nicht, Pollock!«, flehte Bruno.
    Kong hob den Tisch über den Kopf. »Was glaubst du Wicht, wer du bist?«
    Pollock präsentierte dem Beta das Diktafon, einen Finger auf dem Knopf des kleinen Gadgets. »Ich bin der Typ, der dir die hässliche Rübe wegbläst, wenn du nicht spurst. Weißt du, was das ist?«
    Kong blinzelte irritiert, und Pollock musste sich ein Lächeln verkneifen. »Ich erklär’s dir. Das ist der Zünder für den Sprengchip, den man dir in den Nacken gepflanzt hat, als du hier in At Lantis aufgeschlagen bist. Das Ding, das die Trooper bei der Einreise jedem Besucher verpassen, damit er keinen Unfug anstellt.« Pollock schürzte die Lippen. »Und ganz ehrlich: Wenn ich mich hier so umschaue, hast du in einer privaten Wohneinheit einer zahlenden Bewohnerin unserer schönen Insel einen ziemlich fetten Affentanz veranstaltet. Lautes Geschrei, Getrommel auf der nackten Brust, demolierte Möbel, eine arme Miezekatze auf einen Baum gejagt und ihrem Butler eine blutige Visage beschert. Man wäre fast dazu geneigt, von Unfug zu sprechen, findest du nicht?«
    Die gewaltigen Hände des Betas schlossen sich fester um die Tischbeine.
    »Nur zu«, forderte ihn Pollock auf. »Mach ruhig weiter.« Er tippte mit dem Finger auf die Oberkante des Diktafons. »Mir ist das alles herzlich egal. Ich muss die Sauerei ja nicht wegräumen. Wozu gibt es Bots?«
    Ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter, ließ Kong sein geplantes Wurfgeschoss sinken. Schließlich stellte er es ab, stopfte sich in einer komisch-hilflosen Geste sein zerfetztes Hemd in die Hose und stapfte in gebührendem Abstand an Pollock vorbei, den Blick fest auf das Diktafon gerichtet. Erst am Lichtungsrand brachte der Beta genügend Mut auf, um eine geballte Faust in Richtung Cleo zu schütteln und ein starrköpfiges »Wir sprechen uns noch!« zu knurren.
    Grinsend steckte Pollock das Diktafon weg. Bruno kam angelaufen und plapperte erleichtert auf ihn ein. »Großartig, ganz großartig. Nerven wie Drahtseile. Und ich bin dankbar, dass ich mein Scherflein zu unserem gelungenen Bluff beitragen durfte.«
    »Dein Scherflein? Unser Bluff?« Bleib mal auf dem Teppich.
    »Ja!« Bruno nickte aufgeregt. »Es hat doch nur funktioniert, weil du seinen Namen auf der Liste mit Betas in At Lantis gesehen hast, die ich für dich angefertigt habe. Da waren alle drauf. Bewohner wie Miss Purrtra und Besucher wie dieser Grobian.«
    Pollock musste lachen. »Als ob ich mich an jeden Namen auf deiner blöden Liste erinnern könnte.«
    »Nicht? Aber … aber … dann …« Vor Schreck zogen sich Brunos sämtliche Gesichtsmuskeln zusammen, seine Miene war eine einzige Runzel. »Dann bist du einfach volles Risiko gegangen.«
    »Kein Grund, Falten zu schlagen«, beruhigte ihn Pollock. »Ich weiß schon, was ich tue. Hast du Kongs Anzug und seine Schuhe gesehen? Viel zu billig für jemanden, der fest in At Lantis wohnt.« Er sah zu dem Ort hinauf, an den sich die Besitzerin der Dschungelkuppel vor dem Wutanfall ihres Besuchers gerettet hatte. »Wer hier dauerhaft unterkommt, trägt nur den feinsten Zwirn. Echte Seide zum Beispiel.«
    Pollock hatte einmal von einem alten Mythos gehört, wonach Katzen, die in Bäume geklettert waren, oft zu feige oder zu dumm waren, um den Rückweg nach unten wiederzufinden. Auf Cleo Purrtra traf das nicht zu. Nach drei eleganten Sätzen von Ast zu Ast, bei denen sich ihr Morgenmantel genau richtig bauschte, um Pollock einige verlockende Einblicke zu bieten, hatte sie der Erdboden wieder. Wieder so eine angestaubte Mär, die nur erstunken und erlogen ist. Es war unübersehbar, dass Cleo nicht dazu erschaffen worden war, um an vorderster Front in irgendwelchen Konkriegen zu kämpfen. Dafür wirkte sie zu zart, zu zerbrechlich. Verlass dich nie auf erste Eindrücke . Pollock hatte es schwer, seinem eigenen Ratschlag zu folgen, denn es war viel zu leicht, sich in ihren großen grünen Augen zu verlieren.
    »Tut mir sehr leid, dass Sie das mit ansehen mussten«, entschuldigte sie sich mit einem koketten Zucken ihrer Ohren.
    »Mir tut es leid, dass ich so in Ihr wichtiges Meeting geplatzt bin.«
    »Danke.« Einen flüchtigen Moment berührten die Spitzen ihrer Finger seine Hand. »Ich würde Ihnen einen Drink anbieten, aber …« Sie senkte den Blick, und ihr Schwanz peitschte einmal ruckartig hin und

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