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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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Gelingen der Mission nötig sind.«
    Soll ich es Ihnen sagen? Ich muss …
    »Seine Persönlichkeitsstrukturen sind voll ausgereift, was sich bedauerlicherweise auch auf seine Neigung zu jähen Gewaltausbrüchen bezieht. Er hat einen Therapeuten körperlich angegriffen, und …«
    Nein, das klingt zu dramatisch! Und zu unfair …
    »Bei der Vernehmung des einzigen überlebenden Zeugen der unheimlichen Vorfälle sah er sich offenbar gezwungen, einem Therapeuten einen Stoß mit dem Ellbogen in die Magengrube zu versetzen, um die Vernehmung fortsetzen zu können.«
    Viel besser!
    »Auch beim Besuch eines Mannes aus der Nachbarschaft meine ich, einen kurzen Augenblick bemerkt zu haben, in dem er eventuell davorstand, die Beherrschung über sich zu verlieren.«
    Streich mehr das Positive heraus, du Trottel!
    »Ich kann aber voller Stolz sagen, dass die Nähe zu mir und die damit verbundene Pheromonaufnahme ohne jeden Zweifel dazu geführt haben, dass Schlimmeres verhindert wurde.«
    Ich darf sie nicht anlügen. Schrecklich genug, dass ich ihn anlügen muss.
    »Zu meinem großen Bedauern waren wir heute aber auch über einen Zeitraum von circa zwanzig Minuten voneinander getrennt. Es wurde mir nämlich nicht erlaubt, dem ersten Gespräch zwischen ihm und Mister Lantis beizuwohnen. Aufgrund der Tatsache, dass wir weiterhin für Mister Lantis Ermittlungen betreiben, können wir jedoch davon ausgehen, dass er gegenüber Mister Lantis keine ernstzunehmenden Verhaltensauffälligkeiten gezeigt hat.«
    Genug gepustet. Der Brei ist nicht mehr heiß.
    »Drei Dinge bereiten mir aber ehrlich gesagt gewisse Sorgen. Erstens habe ich meine Bedenken, ob ich ihn im Notfall bändigen kann. Er ist größer, als ich ihn in Erinnerung hatte.«
    Schieb die Schuld nicht auf andere.
    »Damit will ich übrigens keinesfalls den Eindruck erwecken, meine Ausbilder hätten mich unzureichend vorbereitet. Ich bin sehr zuversichtlich, dass jeder Knochenbruch im Training die Sache wert war.«
    Da hab ich eben noch so die Kurve gekriegt!
    »Zweitens hat er sich bis jetzt noch in keiner Weise zu den Vorgängen auf Gambela geäußert, und ich weiß nicht, ob es klug wäre, dieses Thema zu übereilt anzuschneiden. Wenn Ihre Vermutungen stimmen, dass die Vorfälle hier irgendwie mit der Tragödie auf Gambela verknüpft sind, kommt es noch früh genug zu einer Situation, in der der Stresslevel für ihn definitiv ansteigen wird. Danach kann ich konkrete Angaben dazu machen, wie belastbar Doktor Woo-Suks These von einer damit einhergehenden Freisetzung seiner bislang leider unzugänglichen Erinnerungen in Wahrheit ist.«
    Bist du wahnsinnig? Keine Kritik! Schnell! Sag was anderes! Irgendwas anderes!
    »Er trinkt viel. Sehr viel. Also alkoholische Getränke, meine ich. Heute Abend allein fast eine ganze Flasche Palmweinbrand. Das … das ist auch der dritte Punkt, den ich angesprochen haben wollte. Sein Alkoholkonsum. Ich werde versuchen, ihn zu zügeln, wo ich nur kann. Aber … wie gesagt, er ist größer, als ich ihn in Erinnerung hatte. Und durstiger.«
    Hör auf zu stammeln! Mach Schluss!
    »Das war für den Moment alles. Falls Sie noch Fragen haben …«
    … können Sie mir die jetzt glücklicherweise auch nicht stellen.
    »Sie finden sicher einen Weg, mich in dringenden Fällen direkt zu kontaktieren, nehme ich an. Vielen Dank für … für Ihre Aufmerksamkeit und … und … auf Wiederhören.«
    Du stammelst schon wieder!
    »Bruno Digger Ende.«
    Er stöhnte auf und hämmerte verzweifelt einmal von unten gegen die Bank. Er bereute es sofort. Nicht nur, weil ihm die Hand wehtat, sondern vor allem, weil er befürchtete, der dumpfe Laut könnte Pollock wecken. Und was soll ich ihm dann sagen, wenn er mich hier unter der Bank findet? Dass ich anders nicht einschlafen konnte?
    Bruno lauschte. Wie aus weiter Ferne hörte er Pollock schnarchen. Langes, rhythmisches Fräsen. Glück gehabt!
    Er kroch unter der Bank hervor, rappelte sich auf und schlich ins Innere des Apartments. Er suchte sich eine Handvoll Sofakissen, türmte sie vor Pollocks Tür zu einem kruden Haufen auf und rollte sich auf dem improvisierten Nest zusammen. Es nutzte nichts. Er war schlicht und ergreifend zu aufgekratzt. Als ihm irgendwann einfiel, worum ihn Pollock vor ihrem kleinen Streit, der Miss Presley und Doktor Woo-Suk nicht zu interessieren brauchte, gebeten hatte, wusste er auch, womit er sich die Nacht um die Stummelohren schlagen würde. Es kam ihm wie sinnlose Arbeit vor, aber

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