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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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»Nichts Wichtiges jedenfalls. Wenn ich Glück habe und er so scharfsinnig ist, wie es auf seinen Fanseiten im StellarWeb steht, habe ich ihn vielleicht sogar dazu gebracht, sich lieber mit einem unserer Nachbarn statt mit uns zu befassen.«
    »Du magst diesen schrecklichen Kerl«, stellte Kes nüchtern fest.
    »Ich bitte dich.« Hätte Cleo nicht um Kes’ sexuelle Präferenzen gewusst, wäre ihr sein Unterton beinahe wie unverhohlene Eifersucht erschienen. »Er hat das Potenzial zu einem zwanglosen Zeitvertreib, mehr nicht.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es klug ist, irgendwelche Spielchen mit ihm zu spielen«, warnte Kes. »Wir sind nicht die einzigen Betas, bei denen er sich umhören kann. Und er hat diesen Mull im Schlepptau, was es ihm erleichtern könnte, die richtigen Ansprechpartner zu finden.« Kes klackte zweimal mit dem Schnabel. »Eventuell wäre ein Hauch mehr Offenheit ihm gegenüber angebracht gewesen.«
    »Meinst du also?«
    »Ja, unbedingt. Es kann uns nicht recht sein, wenn Pride Fur in At Lantis Fuß fasst.«
    »Du übertreibst.« Cleo biss genüsslich in ihr Sandwich. »Ein paar unter der Hand verteilte Flyer und ein hingeschmiertes Graffiti in den untersten Decks eines Serviceliners ist nicht das, was ich unter Fußfassen verstehen würde. Beim besten Willen nicht.«
    »Die radikaleren Anhänger von Pride Fur hassen dich wie die Pest.« Kes beugte sich vor und pflückte einen Krümel von Cleos Oberschenkel. »Du bist für diese Irren das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Du hast buchstäblich mit dem Feind geschlafen. Wenn sie hier tatsächlich eine Zelle einschleusen, dann hast du für sie das größte Fadenkreuz zwischen den Augen. Ich will nur verhindern, dass dir etwas zustößt. Und Shermar könnte genau der Richtige sein, um dir Pride Fur vom Hals zu schaffen.«
    »Kes …« Wie herrlich heimtückisch für einen Mann mit den hehren Genen eines Raubvogels! Das wäre ja wirklich eine Überlegung wert … Lächelnd stellte Cleo den Teller mit dem Sandwich auf ihrem Schoß ab. »Was für ein charmanter Einfall!«
    »Dann triffst du dich am besten bald nochmal mit Shermar, um ihn auf diese Fährte zu setzen«, schlug Kes vor und stand auf. »Ich bin in der Küche, wenn du mich brauchst.«
    »Gut.« Cleo sah ihrem Vertrauten nach, bis er hinter einer Biegung des Dschungelpfads verschwand, aber ihre Gedanken galten nicht Kes. Sie galten Shermar. Die Vorstellung einer neuerlichen Begegnung zwischen ihr und diesem Mann löste in Cleo etwas aus, das sie lange nicht mehr gespürt hatte. Es war die Vorfreude auf ein riskantes Spiel mit einem gleichwertigen Gegner.

15
    27.09.3042 A.D., 13:08
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Plato Boulevard, Chez Shih-Han
    Pollock war durchaus stolz auf sich: Er hatte tatsächlich eine Möglichkeit gefunden, unter Menschen zu sein und sich dabei trotzdem das Gefühl zu bewahren, nicht von allen Seiten bedrängt zu werden. Auf dem Plato Boulevard, einer der angesagtesten Einkaufsmeilen auf der atlantischen Hauptinsel, schob sich ein steter Strom bestens betuchter Kunden an Läden und Geschäften vorbei, in denen es allerlei nutzlose Dinge für all jene zu kaufen gab, die im Grunde eigentlich alles besaßen: diamantene Eierbecher, Designerkostüme aus emotionsreflexiven Stoffen, edle Vorzugsausgaben gedruckter Bücher, aus Xenoholz handgeschnitzte Multiboxen im schicken Vintagelook …
    Und dennoch hatte Pollock seine Ruhe, obwohl er unmittelbar am Ufer dieses lärmenden Stroms saß: Jeder Tisch vor dem Chez Shih-Han war mit einem Schallschlucker ausgestattet, der sämtliche Umweltgeräusche außerhalb eines Radius von einem Meter auf ein leises Rauschen reduzierte. Der zweite Pluspunkt des Restaurants war das Essen. Man kredenzte feinste chinesische Molekularküche, und Pollock hatte binnen kürzester Zeit ein halbes Dutzend Portionen süßsauren Karpfenschaum in sich hineingelöffelt. Nun lutschte er an einem eiskalten Pflaumenweinbonbon und sprach dabei in sein Diktafon, um Madonna am stockenden Fortgang seiner Ermittlungen teilhaben zu lassen.
    »Falls du dich wunderst, warum ich nicht ständig von diesem Quälgeist mit den hübschen Zähnen unterbrochen werde, den du mir freundlicherweise an die Seite gestellt hast …«, setzte er zu einer an sich unnötigen Erklärung an. »Bruno hat sich bei meinem Gespräch mit Cleo Purrtra ganz schön danebenbenommen. Wenn er nicht so unverschämt gewesen wäre, hätte ich aus dem Kätzchen wesentlich

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