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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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wenn Sie unbedingt darauf bestehen.« Pollock taxierte seinen Überraschungstischgast starr. »Sie sehen gar nicht aus wie ein General aus dem dritten Konkrieg. Und nur zu Ihrer Information: Sie wiegen auch mindestens dreißig Kilo weniger als das Original. Ich habe in der Schule gut aufgepasst.«
    »Klugscheißer«, erwiderte der ertappte falsche General.
    »Berufsrisiko.« Pollock schnippte seinen Löffel zurück in eine der Schalen. »Ich bin beim Essen. Was wollen Sie von mir?«
    »Ich will nichts von Ihnen«, sagte Lee. »Ich habe etwas für Sie.« Er tippte auf seine reichlich zerkratzte Multibox. »Hier drauf.«
    »Entschuldigen Sie meine Zurückhaltung«, sagte Pollock spöttisch. »Aber Ihnen dürfte doch klar sein, dass ich jetzt nicht sofort meine Hand zum Bump ausstrecke. Wie kommen Sie darauf, dass Sie irgendetwas hätten, das mich interessieren könnte? Und noch viel wichtiger: Wie kommen Sie überhaupt auf mich?«
    Lees Lächeln wich einem besorgteren Ausdruck. »Ich will ganz ehrlich zu Ihnen sein.«
    »Darum möchte ich doch ausdrücklich bitten.«
    »Ich weiß, dass das merkwürdig klingt, aber ich weiß nicht, wer mich auf Sie angesetzt hat.« Lee warf einen Blick über die Schulter. »Ich weiß nur, dass ich Ihnen eine Datei zukommen lassen soll.«
    »Noch ominöser können Sie sich nicht ausdrücken?«
    »Hören Sie doch zu …« Lee beugte sich halb über den Tisch und senkte die Stimme zu einem Raunen. »Als ich heute Morgen in meiner Kabine aufgewacht bin, war da einfach diese Nachricht auf meiner Multibox. Da waren zwei Anhänge dran. Eine Videodatei und ein Programm. In der Nachricht stand, dass ich mir für einen simplen Botengang ein kleines Vermögen verdienen könnte. Die eine Hälfte im Voraus, die andere Hälfte danach. Die eine Hälfte wäre auch schon auf meinem Konto, als Zeichen des guten Willens. Ich hab gleich nachgeschaut, und was soll ich sagen? Mehr Nullen hab ich zuletzt gesehen, als das Pfund noch sechshundert Gramm hatte.«
    Interessant … »Sie hatten da eben ein Programm erwähnt, Mister Lee. Ein Tracker, nehme ich an.«
    »Genau.« Lee nickte eifrig. »Für das Signal Ihrer Multibox. Also bin ich los, um Sie zu suchen. Ich will Ihnen nichts Böses. Ich will nur die Datei loswerden und die andere Hälfte einkassieren.« Er hob eine Hand. »Ich schwöre, das ist die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Sie hätten sich das an meiner Stelle doch auch nicht entgehen lassen, oder?«
    Pollock massierte sich das Kinn. Okay, hier gibt es genau zwei Möglichkeiten: Entweder lasse ich mir gerade einen gewaltigen Bären aufbinden und laufe Gefahr, mir einen hässlichen Virus auf meiner Multibox einzufangen, oder jemand sehr Mächtiges und Einflussreiches hat sich viel Mühe gemacht, mir eine anonyme Information zu übermitteln. Wer nicht wagt … »Schön. Machen wir es kurz.«
    Der Bump war eine Angelegenheit von Sekunden, aber Lee verduftete nicht.
    »Was sitzen Sie noch hier rum? Haben Sie jetzt nicht ein Vermögen zu verprassen?«, fragte Pollock.
    »Ich will nur sichergehen, dass Sie sich die Datei auch ansehen«, antwortete Lee entschuldigend. »So stand das nämlich in meinen Anweisungen.«
    »Verstehe.« Du bist nur ein neugieriges Stück, mehr nicht. »Hand aufs Herz. Sie haben sich das Video nicht angeschaut?«
    »Es ließ sich nicht öffnen«, gestand Lee.
    Wenn Lee tatsächlich darauf spekuliert hatte, einen Blick auf das winzige Display der Multibox zu erhaschen, bescherte Pollock ihm eine herbe Enttäuschung: Er stellte eine drahtlose Verbindung zwischen dem Gadget an seinem Handgelenk und seinem Monokel her, um das Video direkt vor seinem Auge abzuspielen.
    Als er sah, was in dieser mysteriösen Datei aufgezeichnet worden war, war er schlagartig voll konzentriert. Er erkannte die beiden Männer sofort, die dort vor einem altertümlichen Wandrelief aus schwarzem Basalt standen, denn er hatte beide erst vor kurzem auf anderen Aufnahmen gesehen. Der eine – der mit Vollbart und Glatze – war Ippolito Carter, der Drogenbaron, der seit seiner Ankunft in At Lantis zum Sammler von Ancients-Artefakten mutiert war. Der andere – der mit dem rundlichen Gesicht und dem albern auftoupierten Haar – war Giorgio Tsoukalos, Carters Rivale auf der Jagd nach den Hinterlassenschaften uralter ahumaner Zivilisationen.
    Pollock ahnte, dass dieser Stummfilm kein Happy End haben würde. Die Aufnahme war offenbar in Carters Residenz entstanden, und noch deutete nichts im

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