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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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herumzuliegen. Vielleicht aber steckte auch die Überlegung dahinter, dass er Toro umbringen würde, wenn er diesen um einen guten halben Meter zu groß geratenen zweibeinigen Drecksochsen vor die Mündung einer halbwegs erfolgversprechenden Waffe bekam. Er durfte gar nicht näher darüber nachdenken.
    Die Zähne! Wenigstens waren es nicht die Frontzähne, aber trotzdem, gottverdammt, wenn man Fäuste in der Größe von Baggerschaufeln hatte, dann hielt man diese Klumpen gefälligst von den Gesichtern anderer Leute fern! Seine Zähne waren ihm heilig, und nachdem er sich vorletztes Jahr nach einem Zusammenstoß mit dem Überrollbügel eines geklauten Jeeps zwei Stück hatte nachzüchten lassen müssen, war er nicht scharf darauf, die Erfahrung zu wiederholen. Na, aber immerhin dauerte es noch, bis er sich damit herumärgern musste – wenn nicht ein Wunder geschah, konnte es Jahre dauern, bis er wieder einen anständigen Zahntechniker von Angesicht zu Angesicht sah.
    Jedenfalls dauerte es nicht lange, bis er Wolf wieder sah – der saß auf der Bank in der Mitte des ovalen Raums und baute eine Drohne zusammen. Als Morbus näher kam, sah er kurz auf. »Wie viele Drohnen steuert Eddie gleichzeitig?«, fragte er und lötete eine Verbindung fest. »Maximal?«
    Morbus zuckte mit den Schultern. »Drei bis zehn?«
    »Abhängig von Größe und Bewaffnung?«
    Morbus nickte. »Du bist der Navigator, oder?« Eigentlich wusste er es aus der Besprechung, aber sein Kopf funktionierte noch nicht wieder ganz richtig, er hatte vor allem den Schriftzug unter dem Bild vor Augen, der wie bei der Pilotin lautete: Entbehrlich . Nur der Stier-Beta war lebend einen Bonus wert, allerdings hätte die Mission auch als erfolgreich gegolten, wenn alle bis auf Argon den Löffel abgegeben hätten.
    »Navigator, Ersatzbordarzt, inoffiziell verantwortlicher Waffenoffizier, sozusagen, und nichts von alldem. Immerhin gibt es unser Schiff quasi nicht mehr.« Wolf zuckte mit den Schultern. »Hat euer Eddie Probleme mit seinem Implantat?«
    »Ununterbrochen schlechte Laune. Habe aber den Verdacht, das war schon vorher so.«
    »Rückkopplungen? Verdoppelte oder selektive Wahrnehmung? Sehstörungen?«
    »Da musst du ihn selbst fragen. Ich glaube nicht.«
    »Nicht schlecht«, murmelte Wolf. »Ich denke schon eine Weile drüber nach, ob ich mir auch was implantieren lasse, aber da gibt es ja ein paar Horrorgeschichten.«
    Morbus nickte. Die gab es über alles, aber im Fall neurologischer Implantate war ihr Wahrheitsgehalt höher als bei anderen Modifikationen. Ob man sie vertrug, wusste man erst hinterher, und leider verschwanden die Nebenwirkungen oft nicht mehr ganz, selbst wenn man den Auslöser dafür entfernte. »Wo sind die anderen?«, fragte er.
    »Toro und … mh. Ich habe ein schlechtes Namensgedächtnis. Dieser große Typ mit dem Gesicht wie ein bekiffter Pitbull-Welpe.«
    »Arris.« Morbus unterdrückte ein Grinsen.
    »Genau, danke. Die sind in den Gängen bei den Schotts und bauen sie irgendwie zu. Eddie und Nova versuchen den Strom in Gang zu kriegen, und die anderen sortieren das Lager. Der Junge ist auch da unten, glaube ich, ich wollte ihm ein Beruhigungsmittel geben, aber er wollte keins und rennt jetzt überall rum und nirgends und steht allen im Weg.«
    Morbus nickte. Vielleicht hätte er froh sein sollen, dass er den Rest der Besprechung zum Thema Wir-haben-funktionierende-Toiletten-erwartet verpasst hatte, aber ob es nun von den Schmerzmitteln kam, von Toros freundlichem Knuff mit hundertachtzig Stundenkilometern oder daher, dass er ein paar Stunden verpasst hatte – ihm war so unwirklich zumute, als stolpere er in einer Kulisse herum, die jederzeit eingerissen werden konnte, weil die Leute Feierabend hatten. Aber immerhin, er rannte noch rum. Der Cetaner nicht mehr. Außergewöhnlich scheußliches Ende, das er gefunden hatte, fand er. »Tut mir leid um euren Passagier.«
    »Tut mir leid um euren Tiger-Beta«, erwiderte Wolf prompt. Sie starrten einander in die Augen, und Morbus sah Misstrauen – keine offene Feindseligkeit, immerhin, aber tiefes Misstrauen.
    »Nox«, sagte er. »Sein Name war Nox.«
    Sie schwiegen, und das einzige Geräusch war das leise Sirren des Multitools, mit dem Wolf winzige Titanschrauben im Leib der Drohne versenkte. Neben ihm lagen zwei MPs mit eigenartig geformten Magazinen und Griffen, die auf den beiden Hardpoints der Drohne montiert werden konnten.
    »Ich habe gelogen«, bekannte Wolf nach einer Weile,

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