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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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unfreundlichen Mutmaßungen jede Menge neue Nahrung zuführte.
    »Lass den Scheiß«, grunzte Eddie, jetzt wirklich wütend.
    »Wieso Scheiß? Ich frag ja nur.«
    »Morbus, lieber Freund.« Eddie stand auf und sah ihm ins Gesicht, was nicht ganz so befriedigend war, wie er es sich vorgestellt hatte, weil er den Kopf ein wenig in den Nacken legen musste … in seiner Vorstellung schrumpfte Morbus immer um gut einen Kopf zusammen. Wäre er tatsächlich immer so groß wie Eddies Wertschätzung für ihn, hätte er in diesem Augenblick einen rekordverdächtigen Tiefstand von etwa siebzig Zentimetern Körpergröße erreicht. »Lass mich eins klarstellen: Wenn du hier irgendwelche Weibergeschichten anfängst, dann erschieße ich dich höchstpersönlich. Wenn wir wirklich Pech haben und dieser Planet längst verlassen ist, wenn wir keinen Notruf absetzen können oder er nicht aufgefangen wird, dann sitzen wir hier möglicherweise nicht ein halbes Jahr lang fest wie Nox auf Duve, sondern vielleicht für fünf Jahre. Oder zehn. Oder für den Rest unseres Lebens, was kurz sein mag oder auch lange dauern kann, je nachdem. Auf jeden Fall ist es möglich, dass wir noch sehr, sehr lange mit diesen Leuten auskommen müssen, und es ist ein beschissener Start, wenn du …«
    »Ich habe mich das nur gefragt«, verteidigte sich Morbus. »Ich hatte nicht vor, mit ihr anzubändeln. Sie ist überhaupt nicht mein Typ.«
    »Ich kenne dich ein bisschen«, erwiderte Eddie scharf. »Frauen werden schnell dein Typ, wenn gerade nichts anderes in der Nähe ist.«
    Sicher eine Minute lang starrte Morbus ihn an, obwohl sich Eddie nach einer Weile schulterzuckend wieder setzte und in die Liste mit dem Inhalt der Kisten im Lager vertiefte, die er sich aufs JUST rübergezogen hatte.
    Schließlich schaute auch Morbus auf sein Handgelenk, nahm die Nachricht an, die Eddie ihm geschickt hatte, und ging rasch die Liste durch. »Ich baue den Kartentisch auf«, sagte er. »Mit ein bisschen Glück haben sie die Daten nicht gelöscht, dann haben wir möglicherweise einen anständigen Plan der Anlage.«
    »Eine gute Wahl. Ich wollte dich gerade drum bitten.«
    »Wo finde ich die Kisten?«
    »Frag Argon. Er hat das Lager oben organisiert.«
    »Argon«, wiederholte Morbus widerwillig. »Und wo finde ich den?«
    Mit dem Daumen wies Eddie auf die Tür zum großen Lager.
    Als Morbus durch die Tür verschwunden war, seufzte er, griff auf eine der schwachen Präsenzen in seinem Schädel zu, die ein Hintergrundgeräusch erzeugten, leichte Vibrationen wie ein fernes Summen, und rief das Bild der Drohne auf, die sie oben zurückgelassen hatten. Er überprüfte es regelmäßig. Seine beiden Drohnen in den ausgedehnten Katakomben, die Toro und Arris gerade so gut wie möglich mit Kisten voller eingelagertem Gestein abdichteten, würden ihm ein Signal senden, falls sich dort draußen etwas bewegte, das musste er nicht ständig überprüfen. Oben jedoch war alles in Bewegung, und das Hirn der Drohne reichte nicht aus, um zu erfassen, wann aus einer bedrohlichen Lage eine brenzlige wurde.
    Sie wüteten noch immer.
    Morbus kam zurück, er zog eine schwebende Kiste hinter sich her. Die flachen Transportdrohnen aus dem Lager hatten noch genug Saft, ebenso der Exo, eine Art Gabelstapler mit Greifzangen, die man mittels spezieller Handschuhe steuerte.
    »Schau dir das mal an«, bat ihn Eddie, und Morbus betrachtete das unerfreuliche Gewimmel mit besorgter Miene. »Toben die schon die ganze Zeit so, seit wir unten sind?«
    »Die ganze Zeit.«
    »Da sind ein paar tot – greifen sie einander an?«
    »Hin und wieder.«
    »Mit denen stimmt irgendwas nicht. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass das ihr normales Verhalten ist.«
    »Normales Verhalten? Du kennst den Planeten nicht, du kennst diese Biester nicht. Woher willst du wissen, was normal ist und was nicht?«
    Morbus schüttelte den Kopf. »Irgendwas stimmt mit denen nicht.«
    »Ist das dein professionelles Urteil oder ein Bauchgefühl?«
    »Letzteres«, erwiderte Morbus. »Und die Vorstufe zu ersterem. Falls wir den Strom wieder zum Laufen bekommen und nichts Wichtigeres mehr ansteht, möchte ich die Kisten da oben raushaben und das Labor wieder einrichten. Sieht ja so aus, als wäre hier vor allem Bergbau betrieben worden. Ich kenne diese Erdwühler. Die interessieren sich für nichts anderes, die haben garantiert keinen Xenobiologen da und auch sonst keine Wissenschaftler, außer vielleicht einem unterbezahlten Geologen. Das

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