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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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anderen Seite etwas Helles am Fenster und …
    »Schieß, du Vollidiot«, kreischte die Pilotin, die unheimliche Ruhe ihrer Stimme hatte sich gänzlich verabschiedet, » schieß ! «
    »Gleich haben sie eine im Wagen!«, sagte Eddie sachlich.
    Argons zweiter oder dritter Schuss saß und schleuderte die Lucie vom Dach, aber im selben Augenblick bahnte sich die andere ihren Weg durchs offene Fenster und stürzte sich auf den Cetaner, dessen Waffe abrupt verstummte.
    Drüben kreischten Nova und der Cetaner in nackter Panik durcheinander, Argon brüllte hilflos auf wie ein angeschossenes Tier, Eddie bellte Befehle, die niemand verstand, und Morbus übersah ein tückisches Schlagloch direkt vor einer scharfen Kante des Felsstücks, das sich vor ihnen erstreckte. Sie krachten dagegen, ein Reifen platzte. Grellrot leuchtete die Anzeige am Armaturenbrett auf, sofort lief die Selbstreparatur an, sich augenblicklich verdickender Schaum wurde ins Innere des Reifens geblasen, durch die Zentrifugalkraft verteilt, dichtete die Stelle ab und ersetzte das Volumen der verloren gegangenen Luft. Aber für mehrere Sekunden waren sie außer Gefecht, und es war kein sauberer Schuss anzubringen.
    Wie betäubt und zugleich hellwach registrierte Morbus, der eigentlich vollauf mit dem Wagen beschäftigt war, wie Arris Argon packte, sich an ihm vorbeiquetschte, die Finch in der Hand. Und wie er schoss. Zwei leuchtende, fauchende Schüsse, die an Präzision mit Sicherheit nicht zu überbieten waren, direkt an dem Cetaner vorbei, ganz sicher krümmten sie ihm kein Haar, sengten ihn nicht einmal an, sondern trafen ausschließlich die Lucie.
    Schwindel überkam Morbus, als er sich vorstellte, was sich dort drüben abspielen musste. Über die offene Leitung bekam er es mit, hörte alles, und er war froh, dass er es nicht auch noch sehen musste, so wie Eddie, dessen Drohne neben dem Frosch entlangjagte.
    Der erste Schuss traf einen Teil des langgestreckten Hirns und ließ das Gewebe zu einer dunklen Suppe verkochen. Der zweite riss der Lucie fast den Kopf ab.
    Ihr Körper krampfte. Die Kiefer schnappten orientierungslos um sich. Die Gliedmaßen mit den scharfen Krallen verfielen in wilde Zuckungen. Sie verwandelte sich in ein um sich schlagendes, wirbelndes Bündel, und mittendrin steckte der schrill kreischende Cetaner.
    »Vergesst nicht die anderen«, warnte Eddie, und da riss Nova den Frosch herum.
    Sie hörten sie schreien, die ganze Zeit, und Morbus war überzeugt, dass das Biest sie auch erwischt oder dass sie den Verstand verloren hatte. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie sich der Frosch überschlug und wie sie versuchten, sie da rauszuholen, wie die Meute der Lucies hinter ihnen sie einholte und kochend über ihnen zusammenschlug. Aber stattdessen lenkte Nova den Frosch mit der flachen Schnauze mitten zwischen die Lucies, rammte zwei, drei, vier von den kreischenden Biestern, der dumpfe Laut, mit dem ihre Körper auf das Fahrzeug trafen, klang, als überfahre sie ein Rudel besonders schwerer Rehe. Was wieder aufstehen wollte, das erledigte Arris oder schoss es zumindest so zusammen, dass es aus dem Spiel ausstieg.
    Eine der Lucies blieb an der Motorhaube des Froschs kleben. Vielmehr: Sie krallte sich daran fest. Sie sahen nicht, was sie tat, sahen das Fahrzeug fast von hinten, da war nur ein diffuser heller Schimmer, der sich bewegte.
    Arris hievte sich aus dem Fenster.
    »Andere Seite«, brüllte Eddie. »Andere Seite!«
    Die Viper blieb zurück, die Finch klemmte zwischen Arris’ Zähnen. Ohne nachzudenken, riss Morbus den Jeep herum, beschleunigte und schloss zum Frosch auf. Überholte ihn. Mit der Sorte Anmut, die nicht aus Schönheit, sondern aus Präzision geboren wird, stieß sich Arris ab, setzte auf der Motorhaube exakt neben der Lucie auf. Wie er mit ihr verfuhr, entzog sich Morbus’ Blicken, denn der Stoß und die plötzliche Leichtigkeit wirkten sich eigenwillig auf das Fahrverhalten des Jeeps aus, er hatte plötzlich alle Hände voll zu tun, und dann dröhnte auf einmal Eddies Stimme direkt im Jeep, als hätte er sich auf Arris’ leeren Platz auf dem Rücksitz teleportiert: »Argon, verdammt, HIER! «
    Als Morbus hinschaute, sah er die Drohne, die wieder davonsauste, aber nicht weit. Nur etwa sechs, sieben Meter, mitten in die zweite Gruppe Lucies, die sie über den anderen ganz vergessen hatten.
    Morbus latschte aufs Gas. Die Panik schlug über ihm zusammen. Hinter ihm feuerte Argon so kontrolliert und ruhig, dass er es

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