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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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»es tut mir nicht leid um ihn. Ich bin froh, ihn los zu sein.«
    »Danke für deine Ehrlichkeit«, versetzte Morbus trocken.
    »Jederzeit«, erwiderte Wolf, und als er weiter nichts sagte, machte sich Morbus auf nach unten, um Eddie zu suchen.
    Auf dem Weg zum Fahrstuhlschacht kam er an einer offenen Tür vorbei und spähte hinein – das ehemalige Labor stand halb voll mit Kisten. Offenbar schafften sie an nützlichem Zeug nach oben, was nur irgend passte. Als ob zu befürchten stünde, dass sie die untere Etage verloren.
    Möglich, dass es nur an seinem eher kühlen Verhältnis zu verschwenderischem Optimismus lag, aber das alles sah nicht so aus, als ob die Sache mit dem Strom große Fortschritte gemacht hätte.
    Eddie sah nicht auf, als Morbus hereinkam, aber er wusste sofort, wer es war. Vielleicht lag es an den Bewegungen, vielleicht auch am Geruch, inzwischen konnte man sie alle deutlich daran unterscheiden. Na gut – Arris nur daran, dass er eben nicht roch. Morbus lehnte sich gegen die Wand, und Eddie wandte sich widerwillig von Nova ab und blickte auf. »Mann, siehst du scheiße aus«, rutschte ihm heraus. Das war noch eine Beschönigung. Die gesamte linke Gesichtshälfte war geschwollen und blauschwarz, das Auge kaum mehr als ein Schlitz, und der Mundwinkel hing wie eingefroren herab. Auf seiner langen Liste der Dinge, die er nicht ausprobieren wollte, vermerkte er: sich der in feindseliger Absicht beschleunigten Faust eines Stier-Betas auf mehr als einen Kilometer nähern.
    Morbus zuckte mit dem unversehrten Mundwinkel, seine Augen blieben unbewegt. »Besser als Nox und der Cetaner, nehme ich an.«
    »Was du für Galgenhumor hältst, ist nicht witzig.«
    »Wie ist es denn gelaufen? Mit Argon und den anderen? War es sehr übel?«
    »Sie ziehen mit. Ihnen bleibt ja nichts anderes übrig. Aber gern machen sie das nicht, das kann ich dir schriftlich geben. Argon hat sehr gewichtig von einer Vertrauensfrage gefaselt, die noch nicht beantwortet sei.«
    »Wer hat den denn in den Vorstand von Phrasen und Floskeln, Inc. gewählt? Ausgerechnet Argon.« Morbus stieß ein Schnaufen aus, das etwas zahmer ausfiel als gewohnt, und betastete missmutig sein lädiertes Gesicht. »Ich kenne einen Haufen Leute, die meinetwegen von Vertrauen faseln dürfen, wenn sie wollen, aber nicht er. Wenn er das in meiner Gegenwart wagen sollte, dann …«
    »Lass gut sein«, unterbrach ihn Eddie und deutete mit einem Kopfnicken auf Nova – er wusste nicht, was sie in ihrer scheinbaren Trance mitbekam.
    Interessiert beobachtete Morbus die Jump, als bemerkte er sie erst jetzt richtig. »Was tut sie?«
    »Sie versucht nachzuvollziehen, wo die Energieleitungen entlanglaufen, damit wir wissen, was für eine Stromquelle die Anlage überhaupt nutzt.«
    »Das wissen wir noch nicht?«, entfuhr es Morbus.
    »Nein«, erwiderte Eddie verschnupft, als sei es ein persönlicher Vorwurf gewesen. »Das wissen wir noch nicht.«
    »Klingt gut. Ich leg mich gleich wieder schlafen. Ihr macht das schon. Habt ja alles bestens im Griff, wie es aussieht.«
    »Reiß dich zusammen. Argon hat Toro kräftig zusammengestaucht, das muss reichen. Als ich ihm erzählt habe, was mit Nelly passiert ist, war er übrigens ziemlich fertig. Und das mit Nox – das ist eben so.« Immerhin kannte er Morbus gut genug, um zu wissen, wo der Schuh drückte: Es ging ihm nicht etwa darum, dass sie hier unter widrigsten Bedingungen möglicherweise für lange Zeit festsaßen, und auch nicht um die Frage, ob man bei SE möglicherweise zu dem Schluss kommen mochte, sie hätten sich mit einem ehemaligen Waffenbruder zusammengetan und sich abgesetzt, was sie augenblicklich auf die Abschussliste eines Trackerteams befördern würde. Und ganz sicher war es keine Kritik an den bisher eher mäßigen Erfolgen, denn wenn man irgendetwas wirklich Positives über Morbus sagen konnte, dann, dass er sich in die Arbeit anderer Leute nicht einmischte. Nö, er trauerte, und er war beleidigt. Manchmal fragte sich Eddie, ob bei Morbus und Arris im Kopf nicht etwa gleich viel Platz sein mochte, nur dass bei Morbus alles ein bisschen ansehnlicher eingerichtet und besser verputzt war. Aber von Leuten, die sich freiwillig zu einem Dienst meldeten, für den man normalerweise eigens gezüchtete Sklaven und Strafgefangene heranzog, war auch nicht viel zu erwarten.
    »Meinst du, Argon ist in sie verknallt?«, fragte Morbus und deutete mit einem Kopfnicken auf Nova, nicht ahnend, dass er damit Eddies

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