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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Morbus. »Um seinen zusammengepackten Scheiß abzuholen.«
    Die Drohne erreichte das Ende des Gangs, sie war nur noch ein ferner, kaum wahrnehmbarer Lichtschimmer. Beiläufig warf Eddie einen Blick auf das JUST und rief auf dem kleinen Schirm auf, was das Kameraauge der Drohne erfasste. »Sieht nach mehr aus, als es ist«, stellte er fest und hörte sich fast wieder normal an, allerdings artikulierte er so sorgfältig, dass es fast komisch klang. »Die zweite Hälfte der Halle ist leer. Aber da ist ein Fahrzeug. Und ganz am Ende«, er ließ die Drohne mitsamt Kamera rotieren, »ein großes Tor.« Er wandte sich ab, und hinter ihm kam die Drohne zurück, so folgsam wie ein eifriger kleiner Hund.
    »Und jetzt?«
    »Jetzt bringe ich erst mal das Terminal zum Laufen.« Eddie wandte sich ab und ging zurück ins Büro. »Die Energiezelle der Drohne reicht mit Sicherheit. Willst du nach oben, um Arris anzufunken?«
    Morbus runzelte die Stirn. »Haben wir alle Gänge hier unten durch?«
    »Nein. Einer fehlt noch.« Ohne sich um die aufwallende Staubwolke zu kümmern, ließ sich Eddie auf den Stuhl vor dem Schreibtisch fallen, vor ihm landete die Drohne so eigenartig sanft wie ein Blütenblatt. »Was denn?«, fragte er Morbus und wartete, bis die Drohne surrte und eins ihrer acht Segmente ausfuhr, in dem die Energiezelle untergebracht war. Er nahm die Zelle heraus, und die Drohne verstummte und erstarrte zu Reglosigkeit.
    Unwillkürlich musste Morbus an eine uralte Geschichte denken, in der ein Tier einem Restaurantgast die Vorzüge seiner verschiedenen Körperteile anpries und nach der Auswahl beglückt in der Küche verschwand, um sich schlachten zu lassen.
    »Willst du mich nicht morbusseelenallein in der schrecklichen, feindseligen Dunkelheit lassen?«, erkundigte sich Eddie belustigt, beugte sich mit der Zelle in der Hand unter den Tisch und suchte die richtigen Anschlüsse.
    Morbus schloss die Tür zur Halle, ging zum Korridor und lauschte der Stille im Gang hinter der Biegung.
    »Oder findest du den Weg nicht allein?«, fragte Eddie.
    »Professionalität«, sagte Morbus gemessen, wie Nelly es manchmal tat, wenn sie die Schnauze voll hatte. »Professionalität ist kein cetanisches Sprichwort mit der Bedeutung: Rückendeckung ist verzichtbar .«
    »Ach du Scheiße. Du hast echt keinen Schimmer, wie du wieder zum Fahrstuhlschacht kommst, richtig?« Die Schadenfreude schien sich heilsam auf Eddies angebissene Zunge auszuwirken, jedenfalls war keine Spur von Lispeln mehr zu hören.
    »Arris«, erwiderte Morbus würdevoll, »wird wohl noch eine halbe Stunde ohne nähere Anweisungen auskommen. Der nächste Beutel für den Tropf ist fertig präpariert, das sollte selbst er schaffen.«
    »Den Gang runter und dann an der Kreuzung: rechts oder links?«, hakte Eddie nach, offenbar nicht gewillt, ihn davonkommen zu lassen.
    »Links«, erwiderte Morbus, als wäre es die albernste Frage, die er je gehört hatte. Immerhin eine Chance von 50 : 50.
    Eddie schnaubte vor Lachen. Vor ihm auf dem Tisch erwachte der Bildschirm zum Leben. Nur mit Mühe widerstand Morbus der Versuchung, nachzufragen, ob er richtig gelegen hatte, und beschloss, später darauf zu achten.
    »Ach, Mensch, Passwort«, brummte Eddie verächtlich. »Die reinste Zeitschinderei.« Er zückte einen kleinen Stick aus den Untiefen seiner tausend Taschen und rammte ihn in einen Slot des Terminals.
    »Wenn du mit Frauen so umgehst wie mit …«, sagte Morbus, ehe er betreten verstummte.
    Eddie hob den Kopf, schob die Brille in die Stirn und betrachtete ihn eine geraume Zeit lang im fahlblauen Licht des Bildschirms.
    »Schon gut«, sagte Morbus. »Schon gut.«
    Morbus meldete sich nicht, Eddie nicht, und auch Nox war nicht zu erreichen. Tiefe Unruhe breitete sich in Arris aus. Sie hatten gesagt, sie würden außerhalb der Reichweite des Bordlasers bleiben. Hatten sie sich verschätzt? Er vertraute Eddies Urteil, aber jeder konnte sich mal täuschen. Selbst Hochleistungscomputer spuckten fehlerhafte Ergebnisse aus, wenn die Eingaben nicht stimmten. Wenn ihre Informationen über die Virago , ihre Ausrüstung und die Crew nun nicht nur lückenhaft gewesen waren, sondern falsch?
    Oder hatten sie durch die Notoperation zu viel Zeit verloren? War bereits jemand von der Virago vor Ort gewesen, waren Morbus und Eddie in einen Hinterhalt geraten? Oder waren die Aliens, die Morbus Lucies nannte, irgendwo aufgetaucht, hatten sie vielleicht zum Rückzug in eine Höhle gezwungen, in der

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