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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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Caesar, Wilbur Graeme Lantis oder der Marquis de Sade, peitschender Aufseher beim Pyramidenbau, erfolgreicher Rennfahrer oder gar ein antiker Gott. Man war, was man nicht war, oder man war, was man war, nur eben in einer erfolgreicheren Variante. Manch einer spielte auch hier Roulette statt unten in den Hallen, um kein echtes Geld zu verlieren, aber wie wollte sich so jemand freuen, wenn er gewann?
    »Ach, hätt’ ich doch wirklich gespielt, dann wäre ich jetzt reich«, klagten solche Leute dann am frühen Abend am Tresen, wofür sie aber nur mitleidige Blicke kassierten.
    Alle sieben Türme waren mit einer gigantischen Achterbahn verbunden, der höchsten und schnellsten dieser Galaxie, wie die Werbung überall verkündete, und von Turm drei führte eine riesige Rutsche in ein Schwimmbecken in Turm sechs, natürlich die längste Rutsche dieser Galaxie. Alles war nach dem Motto »groß, größer, Starluck« errichtet worden.
    Man konnte sich Männer und Frauen, Bunnys und Stierbetas aufs Zimmer kommen lassen, Hetero, Homo oder für eine gemischte Gruppe. Auch jede Art von Rollenspiel wurde angeboten, selbst als Collector verkleidete Callboys und -girls waren zu haben, sowohl als dominante als auch unterwürfige Ausführung, ganz wie man diesen überlegenen Ahumanen in seiner Fantasie entgegentreten wollte. Nur tatsächliche Ahumane waren hier nicht käuflich.
    Das wirklich Besondere am Starluck war jedoch, dass es sich nicht in der Hand eines Konzerns befand, und so galten hier andere Regeln, gerade was die Freizügigkeit und Vergnügen anbelangte.
    Der Unternehmer Bernd van Kim hatte es vor dreiundvierzig Jahren auf dem bewohnbaren Mond Dolphin errichtet, der um den riesigen Gasplaneten Bismarck kreiste, am äußeren Rand der Shiva-Galaxie. In nächster Nähe – zumindest nach den Maßstäben des gesamten Universums gemessen – befanden sich zahlreiche ertragreiche Planeten, welche sich verschiedene Konzerne unter den Nagel rissen und sie nutzbar machten. Rohstoffe wurden abgebaut, Arbeiter und Ingenieure kamen, bald deren Familien, und erste Bürogebäude wurden errichtet. Wie Pilze sprossen neue Siedlungen aus dem Boden, doch für Unterhaltung mussten die Leute von Anfang an selbst sorgen, auch bevor ihre Familien da waren.
    Van Kim hatte im Innenhof seines Starlucks ein TransMatt-Portal errichten lassen, mit dessen Hilfe man innerhalb von wenigen Minuten zu den nächstgelegenen Planeten springen konnte, innerhalb von Stunden zu den etwas weiter entfernten im Sonnensystem. Mit Hilfe der Gewerkschaft hatte er es geschafft, dass die Arbeiter all dieser Planeten jedes Wochenende zu ihrem Lohn einen Sprung von ihrem Arbeitsplatz ins Starluck und zurück bezahlt bekamen, und fast alle kamen. Sie verspielten ihre Löhne und auch wertvolle Rohstoffe, die sie von ihrem Arbeitsplatz fortgeschmuggelt hatten, oder kauften sich davon van Kims Mädchen und Jungs.
    Das Starluck entwickelte sich schnell zu einer Goldgrube, es wuchs und wuchs, und schon bald kamen nicht mehr nur die Arbeiter und Justifiers, sondern auch die Frauen und Männer aus den Büros. Sie kamen, um sich zu vergnügen und um Deals einzutüten; das Starluck entwickelte sich immer mehr zu einem neutralen Territorium, auf dem sich die Angestellten der konkurrierenden Konzerne austauschen konnten, geschäftlich und privat. Ein Ort voller Spannungen, die sich jedoch meist im Spiel oder Bett entluden, manchmal auch auf einer öffentlichen Toilette. Wer prügelte oder eine Waffe zog, flog raus, bis er sich abgekühlt hatte; die Security im Starluck war zahlreich und gut ausgebildet.
    Draußen gab es jedoch so gut wie keine Security, und oft genug kam es in den Gassen hinter dem Starluck zu Prügeleien oder Messerstechereien, dort wo die verzweifelten Prostituierten standen, zu verlebt oder sichtlich süchtig, um noch im strahlenden Starluck anzuschaffen. Dort vegetierten die Heruntergekommensten der Verlierer vor sich hin, normale Gäste des Starluck verirrten sich kaum hinaus. Die meisten kamen durch das TransMatt-Portal im Innenhof, und ihre Abenteuerlust wurde innerhalb der Mauer befriedigt.
    Weiter draußen wohnten die Angestellten des Starluck und jene, die sie versorgten, vom Bäcker bis zum Schuster. Darüber hinaus gab es Aussteiger, Schmarotzer, Dealer und alle, die hier gestrandet waren, weil sie das letzte Geld verzockt hatten und niemanden kannten, der ihnen den Rückweg durch das Portal bezahlte.
    Aleksej hatte zwar alles verzockt, doch Romanow

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