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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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Partie gewesen sein. Aber der Heavy? Er gehörte dazu, ohne ihn wären die Karten anders verteilt gewesen, die ganze Partie völlig anders verlaufen. Er war wichtig und ein Teil des Ganzen, aber jeder wird ihn nur nach euren Karten und Einsätzen fragen, so wie jeden x-beliebigen Beobachter. Er hätte ebenso gut neben dem Tisch stehen können, niemand wird sich je für seinen Beitrag zu dem Spiel interessieren, höchstens einmal beiläufig aus Höflichkeit fragen, wie viel er denn verloren habe, und dann grinsend den Kopf schütteln. Er wird immer nur als Zeuge, nie als Teil des Spiels von Interesse sein. Wer also ist der größere Verlierer? Er oder du?«
    Sie hängte sich wirklich rein, doch Aleksej schüttelte den Kopf. »Wenn ich so wenig verloren hätte wie er, könnte ich mein Bier jetzt selbst bezahlen.«
    »Das müsstest du dann auch. Dann würde dich nämlich niemand einladen.«
    Aleksej schnaubte amüsiert und dachte, vielleicht hatte sie doch Recht, und ein bisschen Ruhm könnte auch nicht schaden, wenn man bei den Frauen landen wollte. Vielleicht war die Sendung auch nicht so schlecht, er hatte nur zwei Minuten gesehen. Wie auch immer, erst würde er abklopfen, ob sich damit sogar etwas Geld verdienen ließe.
    »Meinst du …«, setzte er an, doch dann unterbrach ihn eine Durchsage.
    »Sehr geehrte Gäste des Starluck«, sagte eine rauchige Frauenstimme, wie sie oft in Aufzügen und Audioinfopoints Verwendung fand, sexy und beliebig. »Herr Schmidt von Romanow Inc. hat soeben das Gebäude verlassen.«
    Hier und da erklangen Lacher. Wer zur Hölle war Herr Schmidt? Aleksej kannte keinen, und um ihn her schien die Durchsage auch keinen zu interessieren. Wahrscheinlich arbeiteten Dutzende mit dem Namen bei jedem Konzern.
    »Er ist vor Kurzem durch das hauseigene TransMatt-Portal getreten«, fuhr die Stimme ungerührt fort, »wird jedoch nicht am geplanten Ziel herauskommen, sondern an einem weit weniger gastlichen Ort. Einem Ort, an dem er bestimmt über ein wenig hilfreiche Gesellschaft dankbar sein dürfte. Seine wahren Zielkoordinaten werden morgen früh um neun Uhr in der Spielhalle dreizehn des Starluck meistbietend versteigert. Ich wünsche Ihnen noch eine gute Nacht, träumen Sie schön und verlaufen Sie sich nicht. Vielleicht sehen wir uns ja morgen.«
    Noch immer lachten ein paar Leute, doch keiner sprach. Irgendwer fragte in die Stille hinein: »Das ist doch ein Scherz, oder?«
    Niemand antwortete, viele Schultern wurden gezuckt. Alle Gespräche und Spiele waren zum Erliegen gekommen, nur die Automaten trällerten stur ihre monotonen Melodien. Die meisten Gäste wirkten ratlos, Aleksej blickte rasch zu den Angestellten hinterm Tresen, auch sie schienen irritiert. Nur die Bunnys liefen zwischen den Tischen umher und lächelten, wie sie es immer taten.
    »Glaubst du auch, dass das ein Scherz ist?«, fragte er Lydia.
    »Was denn sonst?«, sagte sie, aber sie wirkte nicht vollkommen überzeugt. »Irgendein Praktikant hat sich in den Durchsageraum geschlichen, um das zu verkünden. Eine Mutprobe oder verlorene Wette.«
    »Und wenn es doch eine Entführung war?«
    »Du kannst Leute aus einem Fahrzeug entführen oder auf der Straße, aber doch nicht aus dem Nichts zwischen zwei Portalen. Die TTMA -Technologie ist absolut sicher.«
    »Nichts ist absolut sicher …«
    »Außer der Tod, ich weiß. Aber Koordinaten öffentlich versteigern? Wenn ich jemand entführen wollte, würde ich es so machen wie seit Jahrtausenden erprobt: Ihn mir schnappen, wenn er allein und unbeobachtet ist, und dann die Familie benachrichtigen und ihr drohen, bloß niemanden einzuschalten, wenn ihr sein Leben lieb ist. Ich würde doch nicht die Öffentlichkeit suchen. Wahrscheinlich gibt es diesen Schmidt gar nicht.«
    Vermutlich hatte sie Recht. Die meisten anderen sahen es wohl ebenso, die Gespräche setzten wieder ein, hier und da wurde gelacht oder der Kopf geschüttelt. Ein Scherz, der zur Hälfte auf Kosten des mächtigen Konzerns Terran TransMatt Specialities Inc. ging, der das Monopol auf diese Technologie besaß und seine beherrschende Position stets weidlich ausnutzte. Alles, was auf seine Kosten ging, war den Angestellten anderer Konzerne nur recht, selbst wenn es nur ein Praktikantenscherz war.
    Ein Securitymann sprach in sein Head-Com, er lachte nicht. Wahrscheinlich machte irgendwo ein Betrunkener Ärger, oder ein Verlierer.
    »Okay«, sagte Aleksej, um den Gedanken von zuvor wieder aufzugreifen. »Wenn wir also die

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