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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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Musik, was?«
    Aleksej und seine Kameraden grinsten. Es tat gut, wenn der Doktor Scherze auf Kosten Höherrangiger machte. Er gehörte zwar nicht zu ihnen, aber auch nicht zu denen, weder Sesselfurzer noch direkt an der Front. Anhand solcher Bemerkungen wurde jedoch klar, wo seine Sympathien lagen, und genau deshalb respektieren die Justifiers ihn.
    »Die Kollegen von der Entwicklung werden sich mit ein paar dezenten Freunden vom Werkschutz im Starluck umhören, ein bisschen schnüffeln, um möglichst viel vor der Versteigerung morgen in Erfahrung zu bringen. Unauffällig, um keinen Staub aufzuwirbeln, schließlich wollen wir nicht, dass morgen außer uns irgendwer mitbietet. Sie finden heraus, ob uns gerade ein anderer Konzern ans Bein pinkeln will, ob sogar TTMA selbst dahintersteckt, aber das glaube ich nicht. Wenn sie ihrer Technologie in aller Öffentlichkeit Fehler zugestehen, schneiden sie sich zu sehr ins eigene Fleisch. Was auch immer, unsere Rechtsabteilung bereitet gerade verschiedene Schriftstücke vor, um TTMA auf Schadensersatz zu verklagen. Das alles klären unsere Schreibtischkrieger, von euch will ich etwas anderes.« Dr. Archavin machte eine Pause und grinste.
    Erwartungsvoll blickten die Justifiers ihn an.
    »Ich will, dass ihr euch da umhört, wo keiner eine Krawatte trägt, klar? Schnüffelt ein wenig in der Gosse, ob irgendein Junkie, eine Hure oder Schläger was von einer Entführung aufgeschnappt hat. Sprecht mit den Bunnys oder anderen Betas, was euch so einfällt. Aber versucht kein Aufsehen zu erregen, wir wollen das klein halten. Wenn Blut fließen muss, dann muss es eben. Aber bitte draußen und ohne Zeugen, verstanden?«
    »Jawohl Herr Doktor!«, riefen sie im Chor, und Gennaro knackte mit den Knöcheln.
    »Was befindet sich in dem Koffer?«, fragte Aleksej.
    »Das kann ich euch leider nicht sagen.«
    »Bei allem Respekt, Herr Doktor, aber es würde uns die Suche wahrscheinlich deutlich erleichtern. Wer weiß, ob die Entführung …«
    »Du hast mich missverstanden. Ich kann es euch nicht sagen, weil ich es nicht weiß. Ich würde gern, aber noch habe ich keine Informationen dazu. Sobald ich mehr weiß, gebe ich’s weiter. Noch Fragen?«
    »Nein, Herr Doktor.« Dafür waren sie erschaffen oder mit Hirnbomben ausgestattet worden. Keine Fragen haben und die Drecksarbeit erledigen.
    »Dann …«
    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und Aleksej traute seinen Augen nicht, als der Glatzkopf von der Pokerpartie eintrat. Noch immer trug er den gelben Anzug. Drei Schritte ging er mit verkniffenem Mund auf Dr. Archavin zu, dann entdeckte er Aleksej im Augenwinkel und verharrte auf halben Weg.
    »Ich wusste nicht, dass wir Verlierer unter unseren Justifiers haben«, sagte er mit kalter Stimme.
    »Wieso Verlierer?« Der Doktor sah ihn irritiert an. »Wen meinst du?«
    Der Glatzkopf nickte in Richtung Aleksej. »Den rasierten Schimpansenbeta.«
    »Aleksej ist ein guter Mann. Genau genommen ist er sogar der Leutnant der Einheit.«
    »So? Jetzt nicht mehr«, stellte der Mann lapidar fest und trat zu Dr. Archavin. »Befördere irgendeinen anderen. Egal, wen, es muss einen Fähigeren geben. Wir haben gute Labore.« Während er dies sagte, blickte er die Justifiers nicht ein einziges Mal an. Er beugte sich zum Doktor hinüber, deutete auf seinen Kommunikator in der Linken und flüsterte ein paar Worte. Archavins Züge versteinerten, er nickte. Dann drückte der Glatzkopf auf dem Gerät herum und flüsterte weiter. Schließlich fragte er lauter: »Kümmerst du dich darum?«
    Dr. Archavin nickte.
    Der Mann im gelben Anzug verließ den Raum.
    »Bravo, Aleksej! Wie hast du das hinbekommen?«
    »Was?«
    »Dass unser lokaler Vice President von Forschung und Entwicklung, der große Herr Mario Tymoshchuk, dich nicht nur bemerkt, sondern sogar für einen Verlierer hält.«
    »Ich hab mit ihm gepokert und hatte das bessere Blatt.«
    Seine Kameraden lachten.
    »Du das bessere Blatt? Und wieso nennt er dann dich einen Verlierer?«
    »Ich hatte vier Buben. Aber es war noch jemand dabei, der hatte …«
    »… vier Damen. Ich hab von der Partie gehört. Aber das mit den Damen war nicht er?«
    »Nein.« Diese Geschichte machte tatsächlich schnell die Runde.
    »Was hatte der Herr Tymoshchuk denn dann auf der Hand?«
    »Full House.«
    »Und dann nennt er dich Verlierer?«
    »Nun ja, die Chemie zwischen uns stimmte eben nicht. Ich habe ihn provoziert, damit er mitgeht, das hat ihm am Ende nicht gefallen.«
    Ein

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