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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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Sendung wirklich machen wollen, wäre da vielleicht …«
    Der Grizzlybeta, dem er vor Kurzem den Schuh gegen die Brust gekickt hatte, eilte herein, ließ den Blick über Theke und Bartische schweifen und stürmte weiter. Er hatte nicht gefunden, was er suchte. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    Lydia bemerkte ihn hinter ihrem Rücken nicht.
    »Wäre da vielleicht …? Was …?« Sie lächelte. »Ein wenig Geld drin?«
    Aleksej nickte, während er dem nervösen Leibwächter hinterherblickte.
    »Das kommt darauf an, wie wir es angehen und wie viele Sponsoren wir für das Feature gewinnen. Wahrscheinlich wäre es am besten, wir machen das außerhalb der regulären Sendung, pushen dich zu einem Poker-Star hoch und kassieren dann ordentlich Geld für Workshops mit Tipps von dir. Eventuell sogar selbstironisch: Vom Verlierer siegen lernen .«
    »Klingt gut, aber bis du mich zum Star gemacht hast, bin ich im nächsten Einsatz irgendwo dort draußen. Du weißt, wie das läuft.«
    »Dann haben wir noch zwei Alternativen.«
    Doch bevor er von ihnen erfuhr, meldete sich sein Chef, der Doktor, über den Kommunikator: »Aleksej! Komm in den Konferenzraum 24-B. Sofort.«
    »Aber …«, setzte er an, er hatte manchmal Schwierigkeiten mit der Disziplin.
    »Sofort!«
    »Alles klar«, sagte er. Und an Lydia gewandt: »Ich muss los.«
    »Jetzt?«
    »Tut mir leid. Wirklich.« Er nahm noch einen letzten großen Schluck. »Danke für das Bier.«
    »Keine Ursache.« Sie gab ihm ihre Nummer und sagte, sie würde das Feature wirklich gern machen. Dabei blickte sie ihn mit diesen fiesen Augen an. »Mit dem Geld lassen wir uns was einfallen.«
    »Ich melde mich auf jeden Fall«, versprach er und meinte es auch so.

3
    7. November 3041 (Erdzeit)
    Ort: Starluck
    Die Luft im Konferenzraum roch künstlich nach Meer und Lavendel, in den Fensterattrappen war eine Strandsimulation mit hellen Dünen und sanft heranrollenden Wellen zu erkennen, eines der beliebtesten Motive für geschäftliche Gespräche. Die Wände waren metallic-mintgrün und spiegelglatt, die Designermöbel aus leichtem Kunststoff und hellbeige. Auf allen Stühlen lagen dünne schwarze Lederkissen, die größeren Stühle verfügten über verstärkte Stahlbeine, damit sich auch kräftigere Betas bedenkenlos setzen konnten. An der Wand hinter dem Rednerpult für den Vortragenden gab es eine Projektionsfläche für zwei- oder dreidimensionale Bilder. Im Augenblick war sie weiß und leer.
    »Ihr habt die Durchsage alle gehört, oder?«, sagte Dr. Archavin, der sich lässig an das Pult gelehnt hatte. Er war ein trainierter Mittvierziger mit sauber ausrasierten, modischen Geheimratsecken und bei Romanow ausführender Manager für Justifiers-Einsätze, verantwortlich für die umliegenden Sonnensysteme. Wie stets trug er eine dunkle Sonnenbrille mit kleinen runden Gläsern und einen weißen Anzug, weißes Hemd, weiße Schuhe, weiße Socken und eine weiße Krawatte, als wollte er nach außen zeigen, dass er sich trotz seiner Tätigkeit nicht schmutzig machte. In dunklen Räumen schob er die Brille auf die Nasenspitze und blickte über die Ränder hinweg, die Augenbrauen waren sauber gezupft. Niemand machte sich über diese Sonnenbrillenmarotte lustig, denn Dr. Archavin befahl über die Justifiers. Und die Justifiers respektierten ihn, weil er trotz seiner Art verlässlich war und gegen die Sesselfurzer in den höheren Etagen zu ihnen hielt.
    »Jawohl, Herr Doktor«, sagten Aleksej und seine Kameraden im Chor, denn Dr. Archavin legte viel Wert auf den Anschein von militärischer Disziplin. Ihm gefiel es, wenn sie gemeinsam seinen Titel riefen. Abgesehen von diesem Ritual gehörte er eher zu den lockeren Typen.
    Alle, die den letzten Einsatz unverletzt überstanden hatten, waren versammelt:
    Der Bisonbeta Howard, der sich noch nicht der aktuellen Mode seiner Art angeschlossen hatte, sich einen Ring durch die Nase zu ziehen, um selbstironisch auf den Sklavenstatus hinzuweisen. Stattdessen trug er Kerben in seinen Hörnern, eine für jeden Gegner, den er für den Konzern getötet hatte. Wenn er nicht kämpfte, spielte er gern Dame; Karos und klare Regeln passten zu ihm.
    Die Fuchsbeta Tanja, eine ausgebildete Feldärztin, die in Kämpfen vor zwei Jahren ihre halbe Rute verloren hatte und den kläglichen Rest seitdem mit schwarzen Bändern und dunklen, schimmernden Plastikperlen verzierte.
    Der Wolfsbeta Pavel, ein geselliger Bursche, der es regelmäßig schaffte, einen Fremden mit

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