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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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werden musste.
    Doch es war wichtig, dass er sich nicht demütigen ließ. Wenn er in ein paar Tagen das Kommando zurückerhielt, musste er von den anderen noch immer akzeptiert werden.
    »Nicht hier«, sagte Tanja und legte Howard die Hand auf die Schulter. Die großen Fuchsohren waren aufmerksam aufgerichtet.
    »Was?«
    »Wir sollen kein Aufsehen erregen, nicht wahr? Unter diesen Umständen halte ich es für geschickter, keine Prügelei zwischen den Konferenzräumen zu beginnen, schon gar nicht untereinander. Denkt daran, die Gänge hier werden sicher überwacht.«
    Howard brummte etwas Unverständliches, die Spannung in seinen Armen ließ nach. Mit einer raschen Bewegung schüttelte Aleksej sie vollständig ab. »Da hat sie Recht, Mann.«
    »Und wo dann?«
    »Erst mal gar nicht, dazu haben wir jetzt keine Zeit«, wiegelte Aleksej ab.
    »Dann bin ich also der Boss?« Howard starrte ihn weiter an. Er würde nicht aufhören, bis er eine klare Aussage hatte.
    »Wenn du willst.« Aleksej zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen, bis der Doktor das endgültig geklärt hat.«
    »Der Doktor hat gesagt, dass ich …«
    »Ja, schon gut. Und was machen wir jetzt?«
    »Was der Doktor gesagt hat. Wir gehen raus in die Gassen und hören uns um. Mit allem Nachdruck.«
    Die beiden Nashornbetas grinsten glücklich.

4
    7. November 3041 (Erdzeit)
    Planet: Bismarckmond Dolphin
    Zwei zähe Stunde lang streiften sie im Pulk durch die nächtlichen Straßen und Gassen um das Starluck. Die Luft auf Dolphin war dünn und schmeckte leicht nach Salpeter, doch der wurde hier von dem Geruch nach Terlon-Asphalt und Abgasen aus den Transformatoren und Energiekonvertern übertüncht.
    In direkter Nähe des Starluck erhoben sich die mehrstöckigen grauen Wohneinheiten, in denen die Angestellten in den ersten Jahren gelebt hatten. Inzwischen waren sie weiter hinausgezogen, hatten dort von den üppigen Trinkgeldern der Gewinner oder anderen Einnahmen schmucke Einfamilienhäuser errichtet, neben Ärzten, Lehrern und den anderen Besserverdienern aus dem Starluck-Umfeld. In den grauen Wohneinheiten lebten nur noch jene, die putzten, die Technik warteten, den Müll wegräumten oder andere Tätigkeiten verrichteten, bei denen man kein Trinkgeld bekam und auf die normale Bezahlung angewiesen war. Hier lebten die Metzger und Bäcker, die Verkäufer aus verschiedenen Geschäften, die Müllmänner und -frauen und alle Servicekräfte, die nicht in der Nähe der Gewinner arbeiteten.
    Manche der ersten Gebäude waren inzwischen stark heruntergekommen, hatten jahrelang leer gestanden und waren längst von den gestrandeten Existenzen besetzt worden, von abgestürzten Spielsüchtigen oder ausgemusterten Callgirls und -boys, die verlebt und im Starluck nicht mehr gefragt waren. Von Junkies, die vom glamourösen Ruf des Starluck angezogen worden waren wie Motten vom Licht. Von Flüchtlingen von diesem oder jenem Konzernplaneten, die hier in Ruhe gelassen wurden.
    Das waren die Straßen, durch die sie gemeinsam zogen wie eine Gang aufgeputschter Halbstarker. Der Asphalt unter ihren Füßen war hier und da rissig, zahlreiche Straßenlaternen schmutzig, manche Lampen eingeschmissen, im Rinnstein sammelten sich Müll und Dreck. Sie befragten die Huren unter den Laternen und die Bettler und Junkies im Schatten beschmierter Hauseingänge, wollten von den einen wissen, ob sie Herrn Schmidt gesehen hatten, von anderen, ob sie von einer Entführung gehört hatten, und von wieder anderen, ob sie überhaupt etwas gehört hatten, das kriminelle Machenschaften betraf. Sie fragten sie nicht, weil sie besonders glaubwürdige Zeugen abgaben, sondern weil sie auf der Straße herumlungerten und vieles mitbekamen. Und weil sich niemand darum scherte, wenn so jemand härter rangenommen wurde.
    »Dieses ehrlose Pack ist bereit, für erbärmlich wenig Geld jeden und alles zu verraten. Und auch, um Schmerzen zu vermeiden oder eine gebrochene Nase und hässliche Spuren im Gesicht, die die Preise weiter drücken«, sagte Howard abschätzig.
    »Hast du einen C für mich, nur einen C«, bettelte ein ausgemergelter Mann mit flackernden Augen Aleksej an, während er gebeugt und mit schlenkernden Armen neben ihm herlief. Seine Wangen waren hohl, die Haare schulterlang und fettig, die Hose schlabbrig und voller Flecken. »Ich brauch was … ich brauch was … zu essen. Ja, zu essen. Komm schon, Kumpel!« Hektisch kratzte er sich am Kopf und hinter dem Ohr. »Bitte, Mann, ich hab Hunger. So einen

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