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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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künftige Reisen durchs All, wenn die Technologie doch nicht sicher war?
    Auch bei Starluck durfte das Management gerade fluchen und schwitzen, denn massive Einbrüche bei den Besuchen würden in nächster Zeit kaum zu vermeiden sein, und das hieß, dass irgendwelche Köpfe rollen würden. Wer riskierte schon wegen eines Wochenendtrips an den Roulettetisch, irgendwohin verschlagen zu werden? Und dieses irgendwohin war wohl tatsächlich wörtlich zu nehmen.
    Doch während sich Aleksej umsah, entdeckte er noch genug Leute, die tranken, lachten und spielten, wenn auch weniger als zuvor. Dafür tranken diese umso schneller, lachten umso lauter und spielten umso risikofreudiger. Ununterbrochen dudelten dazu die Automaten ihre eintönigen Melodien.
    »Dann ist der Bericht über mich für dich gestorben, oder?«, fragte er, weil er sich vorgeblich deswegen bei ihr gemeldet hatte. »Du bist jetzt an dieser Geschichte dran?«
    »Ich? Vergiss es. Das ist etwas für die Spitzenleute, ich darf in solchen Fällen höchstens mal den Botendienst für einen etablierten Kollegen machen oder ein belangloses Interview mit einem belanglosen Zeugen führen, damit auch Volkes Stimme gehört wird. Hauptsache, ich trage einen tiefen Ausschnitt und bewege mich mit katzengleicher Anmut , damit ich als besonders anmutige Kollegin anmoderiert werden kann. Ich bin seit acht Monaten dabei und im Endeffekt nichts weiter als die Quotenbeta, die interessante Exotin im Geschäft, der Köder für alle Betas und jene braven Menschen, die sich für schrecklich tolerant und aufgeschlossen halten und deshalb zu jeder Minderheit halten. Aber wie ich schon sagte, für mich ist es ein Anfang.«
    Botendienste also , dachte Aleksej, ist gar nicht so verkehrt . Auf diese Weise würde sie wohl einige Dinge erfahren, und wenn er es geschickt anstellte, könnte er einiges aus ihr herausholen. Er würde dem Doktor schon zeigen, dass er kein Verlierer war und mehr auf dem Kasten hatte als Howard. Mehr jedenfalls, als potenzielle Erpresser einzuschüchtern.
    Mit einem Mal kam ihm der Gedanke, dass sie vielleicht auch alle möglichen Mitbieter hatten einschüchtern sollen, dass das der eigentliche Grund gewesen war, sie hinauszuschicken. Und dann wurde ihm klar, dass aufgrund der Portalschließung Romanow doch nicht ganz so schnell erfahrene Detektive heranschaffen hatte können, sie waren nun tatsächlich diejenigen, die das Problem lösen mussten, wenn auch mit ihren tendenziell wenig feinsinnigen Methoden. Die falschen Spezialisten zur falschen Zeit am falschen Ort.
    Wenn er ehrlich war, war ihm das alles egal, die Befehle und dass jemand Romanow mit einem Clownsgesicht veralbert hatte. Eigentlich hatte er bei seinem Vorschlag, Lydia zu befragen, dasselbe im Sinn gehabt wie Aragorn bei seinem Bunny, nur dass Aleksej dafür nicht bezahlen wollte – oder, um genau zu sein: nicht konnte.
    Er blickte in ihre unergründlichen Augen und schüttelte den Kopf. »Dämliche Trottel.«
    »Wer?«
    »Alle, die dich nicht für voll nehmen. Du hast heute an dem Pokertisch gesessen, an dem die spannendste Partie überhaupt stattgefunden hat – das hast du gesagt, nicht ich. Du hast mit einem Romanow -Angestellten getrunken, als die Durchsage wegen der Entführung kam. Nenn es, wie du willst, Glück oder Instinkt, aber für mich sieht es so aus, als hättest du das Talent, immer zur passenden Zeit am richtigen Ort zu sein. Und wer das nicht nutzt, ist ein Trottel.«
    Sie lächelte. »Und was machen wir jetzt mit dieser Feststellung?«
    Bevor er antworten konnte, brachte ein trainierter Stierbeta im Lendenschurz aus roter Seide ihr Bier, und sie stießen an.
    »Wir tun uns zusammen und finden mehr heraus als deine sogenannten etablierten Kollegen. Wer etabliert ist, hat längst seinen Biss verloren. Und du bist doch nicht wirklich scharf auf diese Botengänge, oder?«, fragte Aleksej und ließ ihr keine Zeit für eine Antwort. »Du hast gesagt, das sei nur ein Anfang, und diese Story kann dein Durchbruch werden, ach was, sie wird es werden. Ich helfe dir dabei, so gut ich kann, immerhin bin ich dafür beim richtigen Konzern versklavt. Also folgender Deal: Du hältst meinen Namen unter allen Umständen raus, beteiligst mich aber mit fünfzig Prozent an deinem Verdienst. Bei einem richtigen Knüller bist du der nächste Medienstar, und für mich springt mit all den Nebenverwertungen ein guter Batzen heraus, der mich meiner Freiheit näher bringt. Sollte dann tatsächlich jemand

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