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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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kurzes Lächeln umspielte Dr. Archavins Mundwinkel, dann wurde er wieder ernst. »Das nächste Mal achtest du besser darauf, wen du da aus der Reserve lockst. Mir macht es keinen Spaß, dich zu degradieren, aber mir bleibt im Moment nichts anderes übrig. Ich werde in ein paar Tagen nochmal mit ihm reden, wenn sich die Wogen geglättet haben, aber jetzt übernimmt erst einmal Howard das Kommando. Verstanden?«
    »Jawohl, Herr Doktor«, sagten alle, Howards Stimme war am lautesten, seine Augen strahlten.
    Aleksej biss die Zähne zusammen. Eine Degradierung bedeutete auch eine Reduzierung der Einnahmen, die auf seinen Buyback angerechnet wurden, und das hieß länger für Romanow schuften. Vier Buben auf der Hand, und doch lief alles, aber auch alles gegen ihn.
    »Und damit zurück an die Arbeit. Eben hat mir Herr Tymoshchuk die offiziellen TTMA -Übertragungsprotokolle des Starluck-TransMatt-Portals vorgelegt sowie die automatischen Kopien, die sich im Besitz von Starluck befinden, und eine Kopie jedes BackUps. In allen Fällen fehlen exakt 3,52 Sekunden, eben jene Zeitspanne von Herrn Schmidts Eingabe der Koordinaten bis zu dem Zeitpunkt, nachdem Schmidt durch das Portal getreten und verschwunden ist. Entsprechend gibt es keinerlei Aufzeichnung, wohin er geschickt und wie sein Durchgang manipuliert wurde. Am wahrscheinlichsten scheint zu sein, dass das Bedienfeld von den Entführern gehackt wurde, sodass Schmidts Eingabe völlig falsche Zielkoordinaten ergab. Wir wissen aufgrund der Lücken im Protokoll nur nicht, welche. Die Techniker von TTMA überprüfen im Moment noch weitere Theorien, aber ich will euch mit all diesem theoretischen Blabla nicht nerven.« Der Doktor sah sie an. »Schmidt mag ein Laborhocker gewesen sein, aber er war einer von Romanow , einer von uns. Die Lücke in den Protokollen wurde mit einem gackernden Cartoon-Clown ausgefüllt, der wie irre auf einem Mann im Laborkittel herumspringt. Und das gefällt mir überhaupt nicht. Ich lasse mich nicht gern verarschen! Schon gar nicht von einem Clown! Ihr etwa?«
    »Nein, Herr Doktor!«
    »Gut. Dann geht raus und findet das Dreckschwein!«
    Damit waren sie entlassen. Entschlossen stapften sie auf den Flur hinaus.
    Kaum hatte sich die schalldichte Tür hinter ihnen geschlossen, wandte sich Aleksej um: »Hört zu, wir werden …«
    »Schnauze«, knurrte Howard und reckte seine mächtige Brust raus.
    »Was …?«
    »Du hältst erst mal die Klappe, du gibst keine Befehle mehr. Ich bin jetzt der Boss, ich sage, wo es langgeht.« Der Bisonbeta funkelte Aleksej mit seinen kleinen dunklen Augen an.
    »Das war doch nur für’s Protokoll und vorübergehend. Der Doktor hat selbst gesagt, dass er das nicht will«, protestierte Aleksej.
    »Ob er wollte oder nicht, ist egal. Er hat es getan, und das heißt: Ich bin der Boss. Klar?«
    »Jetzt hör mal zu …«
    Blitzschnell packten die riesigen Hände des Bisonbetas Aleksej am Kragen, und er wurde mit dem Rücken gegen die in freundlichem Beige gestrichene Flurwand geschmettert. Eine Naht knirschte. Howard senkte die mit zahlreichen parallelen Kerben übersäten Hörner und brachte sein Maul ganz nah vor Aleksejs Gesicht. Sein Atem roch streng nach Alkohol und Zwiebeln, und er spuckte kleine Speicheltropfen, während er brüllte: »Du hörst zu! Du! Und ich rede! Verstanden? Ich bin der Boss! Ab jetzt herrscht Disziplin!«
    »Verdammt, Howard, wir sind ein Team …« Aus dem Augenwinkel bemerkte Aleksej, dass keiner der anderen Partei ergreifen würde. Sie warteten alle ab.
    »Ordnest du dich ein, oder müssen wir das jetzt noch richtig klären?« Howards Muskeln spannten sich an, und der Druck auf Aleksejs Kragen nahm zu. War das das übliche Gepose eines Bisonbetas, oder war das etwas Persönliches? Nahm er ihm noch immer die Verwundung auf diesem Sandplaneten übel? Aber wen außer Howard hätte er damals denn vorschicken sollen? Es war riskant gewesen, aber letztlich hatte es geklappt. Die beiden Nashornbetas waren im Basislager gewesen, die hätten den Einsatz genossen, aber er hatte spontan reagieren müssen, nicht nach den Vorschlägen im Einsatzbuch.
    Einen Moment lang dachte Aleksej daran, Howard mit dem Knie zwischen die Beine zu treten, einfach nur, weil der Idiot so selbstherrlich breitbeinig dastand. Aber einen Kampf würde er im Normalfall nicht gewinnen, und er hatte kein Interesse, dass Howard mit seinem Fell den Boden aufwischte, vor allem nicht, wenn es dazu noch sein Blut war, das aufgewischt

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