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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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davon, kommen wir zu deinem Auftrag.«
    »Entschuldigen Sie, aber dürfte ich noch eine Frage stellen, Herr Doktor?«
    »Eine.«
    »Sollte in dem Koffer wirklich eine außergewöhnliche Erfindung stecken, müsste es im Labor doch Kopien der Aufzeichnungen geben und wohl mindestens drei weitere Backups. Wenn sich im Koffer überhaupt die Originale befunden haben. Warum dann dieser Aufwand und diese ungeheuren Ausgaben?«
    Der Doktor blickte ihn überrascht an, fast als sei er enttäuscht, dass er nicht von allein darauf gekommen war. »Damit das Wissen keinem anderen in die Hände fällt. Solange Schmidt im Nichts zwischen den Portalen steckt, kommt kein Unbefugter an den Inhalt heran. Aber sobald Schmidt irgendwo auftaucht, kann sich jeder den Koffer krallen, der Schmidt überwältigen kann. Eine schmächtige Laborratte.«
    Das leuchtete ein, und darauf hätte er tatsächlich selbst kommen können. Eine bahnbrechende Erfindung – irgendwie schien Aleksej dies die wahrscheinlichste Variante zu sein. Wäre lediglich Geld im Koffer, müsste man dafür kein anderes Geld erpressen. Alternativ könnte der Koffer auch belastendes Material gegen Tymoshchuk oder einen anderen Romanow -Oberen oder den gesamten Konzern enthalten. Nur warum lief Schmidt dann damit durch die Gegend, statt das Material zu vernichten? Und wenn schon einer brisantes Material mit sich herumtrug, dann doch einer der breitschultrigen Leibwächter oder ein anderer, der sich zu wehren wusste. Nein, in dem Koffer musste sich eine außergewöhnliche Erfindung befinden, das verriet Aleksej sein Bauchgefühl. Hätte er noch irgendwelches Geld, würde er glatt darauf setzen. Er war überzeugt, dass im Starluck bereits die ersten Buchmacher herumrannten und alle möglichen Wetten zur Entführung anboten.
    Eine Stunde später bahnte sich Aleksej mit seinen Kameraden einen Weg durch die Menschenmenge. Jeder im Starluck wusste inzwischen Bescheid, und jeder schien sich für die Geschichte zu interessieren.
    »Da sind sie!«, hatte einer gerufen, als sie das Konferenzzimmer verlassen hatten, und zahllose Leute waren herbeigelaufen, um zu gaffen. Andere hatten sich verdrückt, wohl aus Angst: Wo ein Verbrechen war, war das nächste nicht weit, vielleicht sogar eine Bombe.
    Trotz der Kette um sein Handgelenk hielt Aleksej den Koffer mit den abgezählten Diamanten im Wert von einhundertundzehn Millionen C fest umklammert. Er ging aufrecht und versuchte einschüchternd zu wirken, zog gegen die beiden Nashornbetas an seiner Seite aber wohl den Kürzeren. Selbst als er Lydia unter den Gaffern entdeckte und ihre Blicke sich trafen, zeigte er keine Reaktion, doch über ihr Gesicht huschte ein kurzes Lächeln. Wahrscheinlich hatte sie erst jetzt registriert, wie nahe sie der Geschichte mit Aleksejs Hilfe kam, vielleicht galt es aber auch einfach nur ihm. Es fiel ihm schwer, ihr Lächeln nicht zu erwidern, aber sie hatten sich bewusst keine Nachrichten geschickt und nicht über den Kommunikator gesprochen, um ja nur keine Verbindungen zwischen ihnen zu zeigen, da würde er sich jetzt nicht verraten.
    »Bring die Koordinaten vor dreizehn Uhr siebzehn heim«, rief eine hohe Männerstimme. »Ich habe meine letzten einhundert C darauf gesetzt.«
    »Einhundert?« Irgendwer lachte mitleidig.
    »Ich hab darauf gewettet, dass du nicht zurückkehrst, Affe!«, rief der verfluchte Idiot von der Liga, der bei seinem Rauswurf anscheinend kein Hausverbot erhalten hatte. Die drei Kumpel an seiner Seite grinsten dämlich und machten Affengeräusche.
    »Uh, uh, uh.«
    Aleksej ignorierte alles und ging stur weiter. Schließlich betrat er den Raum mit dem TransMatt-Portal, der nach der Entführung aus Sicherheitsgründen gesperrt worden war. Niemand hielt sich dort auf außer einem halben Dutzend grimmig blickender Frauen von der Starluck-Security. Und nun auch Aleksej, seine Kameraden und Tymoshchuk mit seinen Leibwächtern.
    Sein Mund war trocken. Auch wenn es sicher keine Falle für Tymoshchuk war, eine Option hatten weder er noch der Doktor angesprochen, obwohl beide wussten, dass sie nicht unwahrscheinlich war. Eine Option, an die wohl auch der Idiot von der Liga und mindestens ein Buchmacher gedacht hatte – die nämlich, dass der Entführer Aleksej einfach erschoss, wenn er aus dem Portal trat, das Geld kassierte, mit ihm verschwand und Schmidt und die Koordinaten sich selbst überließ. Sollte der doch irgendwann irgendwo herauskommen und irritiert in die fremde Umgebung starren,

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