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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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der Starluck-Security arbeitete. Aleksej war nicht aufgetaucht, und die verschlossenen Gesichter ließen vermuten, dass es nicht die geringste Spur von ihm, Herrn Schmidt, dem Entführer oder den Koordinaten gab.
    »Wie lange soll ich hier noch herumsitzen?«, fragte sie ihren Kommunikator, als sie die zwanzigste Stunde auf die Tür starrte.
    »Bis der Kerl wieder auftaucht«, entgegnete ihr Chef Sörensen.
    »Das kann noch Monate dauern, wenn es dumm läuft.« Im schlimmsten Fall bis zu einem Jahr, denn die Reichweite der TransMatt-Technologie war auf sechs Lichtjahre beschränkt. Während man mit ihrer Hilfe ein Lichtjahr Entfernung zurücklegte, verging ein Monat Zeit, und das bedeutete maximal sechs Monate hin, sechs zurück. Sofern es sich um einen einfachen Sprung handelte und der Entführer Aleksej nicht durch drei weitere TransMatt-Portale hetzte. Wie auch immer – in spätestens sechs Monaten musste Dr. Schmidt irgendwo herauskommen. »Monate.«
    »Papperlapapp.«
    »Du weißt, dass es stimmt. Selbst wenn es nur zwei Wochen dauert, bis dahin bin ich eingeschlafen, ob du willst oder nicht.«
    »Was soll das jetzt? Du wirst mit Aufschlag bezahlt, und das fürs Herumsitzen. Willst du mit deinem Gejammer noch mehr herausschlagen? Ich dachte, Katzen können mit einem offenen Auge schlafen.«
    »Ich bin keine Katze. Oder hörst du mich schnurren?«
    »Nein. Aber was ich höre, kommt einem Fauchen sehr nahe.« Sörensen lachte, als stünde er vor Publikum. »Nimm einfach noch einen Wachmacher«
    »Hab ich schon.«
    »Na also, Mädel, dann ist doch alles gut. Ich hab in meinem ersten Jahr mal sieben Nächte am Stück nicht geschlafen. Wer es zu was bringen will, muss Einsatz zeigen. Und das gilt für Leute wie dich doppelt.«
    »Leute wie mich?« Ihre Augen verengten sich. »Halber Mensch, doppelte Arbeit, ist das deine Rechnung?«
    »Nein. Keine Ausbildung, doppelte Arbeit.«
    Sie schwiegen sich an. Beide wussten, dass der andere zur Hälfte Recht hatte, doch keiner wollte nachgeben.
    »Also gut«, sagte Sörensen schließlich. »Es bringt ja nichts, wenn du tatsächlich einschläfst und die Ankunft des Halbaffen versäumst. Ich schick in drei Stunden jemanden, der dich ablöst.«
    »Danke.« Sie zwang sich zu einem Lächeln, obwohl ihr sein gönnerhafter Ton auf die Nerven ging. An das beleidigende Halb-Irgendwas hatte sie sich längst gewöhnt, und das gefiel ihr eigentlich noch weniger.
    Sie klickte ihn weg und warf sich noch eine Aufputschpille ein, anders hatte sie es bei Justifiereinsätzen auch nicht gehandhabt. Sie spürte, wie der Wirkstoff warm durch ihren Körper rann, überall stellte sich das Fell auf, und die Kopfhaut kribbelte. Es fiel ihr schwer, sitzen zu bleiben – noch eine weitere Tablette, und sie hätte jede katzengleiche Anmut verloren und würde herumspringen wie ein junger Affe. Schon jetzt wedelte sie mit dem Schwanz wie ein verdammter Köter, der ein Leckerli erwartet.
    Aufgekratzt wandte sie sich wieder ihrer Datei über Dr. Schmidt zu. Er war bislang weder mit Eskapaden im Privatleben noch beruflich sonderlich aufgefallen. Zwar gab es ein Bild von ihm, auf dem er an einen Strand reiherte, und Urlaubseinträge im StellarWeb von einer hyperaktiven Klytemnestra, die sich mit vielen Smileys, Ausrufezeichen und Großbuchstaben für eine WUNDER volle :-)))), trotz HAPPY ENDING :-))))) ENDLOSE (!!!!!) Nacht unterm Sternenhimmel bedankte und dabei auch irgendwas vom großen Jäger fabulierte: DU kannst mich JEDERZEIT !!!! wieder ORION ieren :-)))) .
    Schämte sie sich eigentlich nicht, so einen schwachsinnigen Satz öffentlich zu posten? Schmidt tat es wohl, er hatte nicht geantwortet.
    Darüber hinaus hatte Lydia zu ihm sechs Einträge in der Verkehrssünderdatei entdeckt, alle älter als fünf Jahre, und dass er im dritten Semester die Mathematikprüfung zweimal wiederholen hatte müssen. Im vierten hatte er dann aufgehört, in einer Amateur-Band zu spielen. Sie waren sowieso nie über einen Auftritt beim achtzehnten Geburtstag des Bruders des Drummers hinausgekommen.
    Schmidts Eltern hatten für Romanow gearbeitet, er war in den Konzern geboren worden und hatte dort auch sofort eine Stelle gefunden.
    Er arbeitete in der Entwicklung, und zwar im Bereich der Lasertechnologie. Dabei hatte er weder besondere Auszeichnungen errungen, noch war er führend bei einem wesentlichen Forschungsprojekt gewesen. Allen Berichten zufolge gehörte er zum fleißigen akademischen Fußvolk des Konzerns;

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