Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
Vom Netzwerk:
historische Fliegerjacke aus dem 27. Jahrhundert trug, erkannte sie ihn sofort. Es war der Mann der Rosetti-Familie, der sich an der Versteigerung beteiligt hatte. Der Feiste lungerte also nicht wegen ihr hier herum, sondern tat einfach nur dasselbe wie sie. Er wartete darauf, dass sich die Tür endlich öffnete und Aleksej heraustrat.
    Ein Mafioso tut dasselbe wie ich, sehr schön , dachte sie sarkastisch. Gut, dass ich nach den Jahren als Justifier jetzt endlich einer ehrbaren Arbeit nachgehe . Doch im Unterschied zu ihr – was würde der Mann tun, wenn Aleksej auftauchte? War er bewaffnet und bereit, Gewalt einzusetzen, um an die Koordinaten zu kommen, oder wollte er nur alles beobachten? Reden? Die Daten stehlen? Sie musterte ihn gründlich, konnte jedoch keine Auspolsterung in der Kleidung erkennen, die auf eine Waffe hinwies. Was aber gar nichts bedeuten musste. Es gab sehr kleine Pistolen, ganz zu schweigen von leicht zu verbergendem Plastiksprengstoff oder klassischem Würgedraht.
    Hatte auch Gauss jemanden hier? Ihr war niemand sonst aufgefallen. Wahrscheinlich überwachten sie die Situation mithilfe einer verdeckt angebrachten Kamera. Hier im Gang, oder vielleicht sogar hinter der Tür. Oder sie hatten eine Handvoll Leute hier, die sich abwechselten.
    Eine halbe Stunde später trat ein junger Mann auf sie zu, der sich als Sörensens neuer Assistent Jerome vorstellte und sie ablösen sollte. Sein Kopf war vollkommen kahl rasiert, einschließlich der Brauen, und ein fotorealistisches Tattoo oberhalb von Stirn und Ohren zeigte einen aufgesägten Schädel und ein offenes Gehirn. Sie fragte ihn nicht, ob er eine Wette verloren hatte, ob das scheußliche Aussehen zu einer bestimmten Sendung gehörte oder er sich den Anblick jeden Morgen im Spiegel freiwillig antat, vielleicht, um sich mit dem Schock als Kaffeeersatz zu wecken. Stattdessen erklärte sie ihm in knappen Worten die Situation.
    »Der ist von der Rosetti-Familie?«, fragte Jerome, es schien ihm unangenehm zu sein. Dachte er etwa, der würde ihn hier in aller Öffentlichkeit niederschießen? Dann hätte er wenig Hirn unter seinem Hirn.
    »Keine Sorge, der tut nichts. Gute Nacht«, sagte sie und meldete sich auch bei Sörensen ab. »Weckst du mich bitte, wenn was passiert?«
    »Mach ich. Und in sechs Stunden, falls nichts passiert. Sechs Stunden Ruhe müssen in solchen Zeiten reichen.«

11
    9. November 3041 (Erdzeit)
    Ort: Starluck
    Aleksej trat aus dem Portal und atmete tief durch, als er das Starluck erkannte. Die Anspannung wich beinahe sofort von ihm.
    »Hey, Kumpel.« Aragorn senkte die Waffe und zeigte ihm ein breites Grinsen.
    Die Securityfrauen des Starluck nickten ihm zu und nahmen die Hände von den Holstern. Auch Pavel und Giselle waren da und begrüßten ihn mit lautem »Hey, Affenpunk.«
    Der Bisonbeta Howard dagegen sah ihn streng an und sagte: »Hast du den Auftrag ausgeführt, Soldat?«
    Aleksej nickte. Soldat? Howard schien sich wirklich an den neuen Rang als Leutnant zu klammern.
    »Gute Arbeit, Junge.« Er klopfte ihm kräftig auf die Schulter. »Und gut, dass du wieder zurück bist.«
    Junge? Aleksej blickte ihn kurz verdutzt an und beschloss, das einfach mal so stehen zu lassen, bis er den Leutnantposten zurückhatte. »Ja, finde ich auch. Wie lang war ich weg?«
    »Gut siebenundzwanzig Stunden«, sagte Howard, während er eine rasche Nachricht an den Doktor und Tymoshchuk schickte. »Hast du die Koordinaten?«
    »Ich hab irgendwelche Koordinaten. Ob es die richtigen sind, werden wir erst noch sehen.« Aleksej kratzte sich an der Nase. »Ich hätte jetzt gern mein Bier. Wollen wir dafür in die Bar rüber? Wir können uns ja dort mit Tymoshchuk treffen.«
    »Er will, dass du den Raum nicht verlässt.«
    »Warum?«
    »Damit keiner mitbekommt, dass du mit den Koordinaten zurück bist. Sonst haben wir doch sofort die Rosettis und Gauss am Hacken. Und was weiß ich, wen noch. Solange du hier drin bleibst, läuft die Zeit für uns.«
    Aleksej brummte vor sich hin. Das klang zu vernünftig, um widersprechen zu können.
    Aragorn zog ein Bier aus einer Kühlbox und reichte es ihm. Dann verteilte er weitere Flaschen an Howard, Giselle und Pavel.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Aleksej und schnippte den Kronkorken aus drei Metern Entfernung in die Box zurück, bevor Aragorn den Deckel schloss.
    »Dreier.«
    »Sauber.«
    Sie klatschten sich ab, dann stießen alle an, wie sie es direkt nach jeder Mission taten, egal, wie klein sie gewesen

Weitere Kostenlose Bücher