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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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»Oder wir fragen, ob sie sich uns als Wissenschaftler vorstellen kann.«
    Gennaro lachte und röhrte, und sie zogen ab.
    Pok, Pok, Pok.

12
    10. November 3041 (Erdzeit)
    Ort: Starluck
    »Das Ganze war scheinbar ein übler Scherz, es hat niemals eine Entführung mittels eines Hackerangriffs auf TTMA -Technologie gegeben«, versicherte eine adrette blonde Sprecherin von Terran TransMatt Specialities Inc. auf allen Kanälen und lächelte beruhigend. Die offensive Beschuldigung Starlucks fehlte inzwischen in den Äußerungen des Konzerns. Die Androhung von rechtlichen Schritten hatte letztlich doch nicht alle kritischen Stimmen verstummen lassen, und so ging der Kampf um die öffentliche Meinung weiter. »Natürlich bestreiten wir nicht, dass Dr. Schmidt verschwunden ist, doch können die genauen Umstände erst geklärt werden, wenn der Verantwortliche für das Geschehen gefasst wird. Dabei ist eine Verbindung zwischen dem Verschwinden und der Durchsage und Versteigerung noch immer nicht zweifelsfrei erwiesen, ein Scherz oder Zufall kann nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Jede interne Untersuchung hat ergeben, dass das betroffene TransMatt-Portal einwandfrei funktioniert.«
    »Aber Sie müssen doch zugeben, dass es eine Lücke im Sicherheitsprotokoll gibt?«, fragten die kritischeren Journalisten nach.
    »Es fehlen etwa zwei Sekunden der Aufzeichnung, das ist richtig. Doch das Fehlen dieser Information wird nun in der Öffentlichkeit dergestalt ausgelegt, als wäre damit das Versagen unserer Technologie bewiesen, dabei beweist ein Fehlen von Informationen nur, dass es keine Informationen gibt. Es wird aufs Wildeste und Schamloseste spekuliert, weil einige Medien – ich sage bewusst: einige – mit einem Skandal mehr verdienen als mit seriöser Berichterstattung. Unsere Glaubwürdigkeit als Wissenschaftler und Unternehmen wird ohne konkrete Beweise angegangen, dabei spricht die Wahrscheinlichkeit doch für uns. Nach Jahrhunderten, ich betone: Jahrhunderten ohne nennenswerte Pannen sind nun zwei Sekunden im Ablauf nicht dokumentiert. Weshalb sollte in eben jenen zwei Sekunden etwas geschehen sein, das zuvor noch nie geschehen ist? Wo nehmen diese Leute nur ihre Gewissheit her? Weil es eine namenlose Stimme in einem gigantischen Casino gesagt hat?«
    »Nun, es ist und bleibt eine Tatsache, dass ein angesehener Wissenschaftler verschwunden ist.«
    »Wie gesagt, wir bedauern das zutiefst, aber wir wehren uns auch gegen jegliche Vorverurteilungen. Lassen Sie uns doch erst einmal abwarten, was zukünftige Untersuchungen ergeben und was der Scherzbold, der sich als Entführer aufspielt, zu sagen hat, sobald er geschnappt ist. Wieso muss das potenzielle Problem überhaupt bei unserer Technologie liegen? Vielleicht hat das Starluck-Personal eine unsachgemäße Wartung durchgeführt? Vielleicht wurden dem Starluck die Zugangsdaten entwendet und damit Schindluder getrieben, wie schon mehrfach vermutet? Vielleicht hat sich Herr Schmidt bei der Eingabe der Koordinaten auch einfach nur vertippt und in der Eile auf die vorgeschriebene Kontrollfunktion verzichtet? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für menschliches Versagen, und ist dieses nicht viel wahrscheinlicher als das einer jahrhundertelang erprobter Technologie?« Die Sprecherin räusperte sich und schlug die langen schlanken Beine übereinander. »Wie gesagt, lassen Sie uns die lückenlosen Untersuchungen abwarten. In der Zwischenzeit kann ich Ihnen nur noch einmal versichern, dass das mutmaßlich betroffene TransMatt-Portal einwandfrei funktioniert. Es wurde von einem mutigen Justifier getestet und von Starluck wieder in Betrieb genommen.«
    Lydia saß in der Bar und starrte auf die Übertragung aus einem der zahlreichen FreePress -Studios. Über den meisten Theken des Starluck waren die Geräte nicht nur eingeschaltet, sondern ausnahmsweise sogar die Lautstärke hochgedreht. Seit sieben Stunden war das Portal wieder zugänglich, und seitdem herrschte ein reges Kommen und Gehen, vor allem ein Gehen. Auf einigen der umliegenden Planeten war das Wochenende vorbei, die Leute mussten längst wieder an die Arbeit zurück. Lydia nicht, ihre Arbeit war noch immer hier.
    Sie war überzeugt, dass Aleksej der Justifier war, von dem eben die Rede gewesen war. Kein Wort von einer Geldübergabe, beiläufig war alles zu einem erfolgreichen Testlauf umgedeutet worden. Recht geschickt, aber niemand hatte vergessen, weshalb der Justifier durch das Portal gegangen war. Zahlreiche

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