Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
Vom Netzwerk:
vor ein paar Tagen zufällig im Nebel entdeckt hatte, als er einen ruhigen Ort für sich und Doreen gesucht hatte. Eine an drei Seiten mit Felsbrocken ummauerte Grube, in der tote, aufgeschlitzte Würmer lagen, Sergejs Opfer. Howard schien sie nicht zu kennen.
    »Gut! Und jetzt wisch den Dreck auf!« Howard fuhr sich zwischen den Hörnern über den Kopf und atmete tief durch. »Ich brauch einen Funker.«
    »Hier, Sir.« Doreen trat einen Schritt vor.
    Er musterte sie misstrauisch, sog die Luft durch die großen Nüstern ein, als könnte er sie anhand des Geruchs besser einschätzen. »Name?«
    »Cooper.«
    »Gut. Cooper wird mich jetzt nach draußen begleiten und mir bei einer Entschlüsselung helfen. Ihr anderen bleibt hier und könnt ebenfalls euren Grips anstrengen, denn wir haben ein Problem. Gegen meinen ausdrücklichen Befehl wurde eine Drohne losgeschickt. Sie hat mehrere Stunden unser Schiff weit außerhalb des Tarnnetzes umkreist und eine verschlüsselte Botschaft ins All gesandt. Ich will wissen, wer das war! Und zwar noch heute!« Seine Augen quollen beinahe aus den Höhlen, Geifer trat auf seine Lippen. »Das ist kein Spaß! Wenn ich rausfinde, wer das war, dann mach ich den fertig! Der kann froh sein, wenn ich ihn nicht hinrichten lasse! Noch bin ich aber nicht sicher, ob ich ihn wirklich froh machen will!«
    Fast alle sahen betreten zu Boden oder verwirrt umher. Aleksej fragte sich, weshalb Howard das so schnell öffentlich gemacht hatte und was diese Drohung sollte. So würde sich der Verantwortliche nicht freiwillig melden, nicht einmal im Falle eines dummen Scherzes, Lagerkoller oder einem – kaum wahrscheinlichen – Versehen. Rasch ließ er den Blick über alle schweifen, doch in keinem Gesicht las er Schuldgefühle, nur überall Verwirrung, Ärger, Furcht, Misstrauen.
    Nun, wahrscheinlich hätte sich der Verantwortliche auch ohne die Drohung nicht gemeldet, schränkte Aleksej ein. Es gab nicht viele Gründe, um gegen jeden Befehl Funksprüche ins All zu senden, und keiner gefiel ihm. Doch wenn Howard zuerst die Botschaft entschlüsselt hätte, dann hätte er nicht plötzlich eine solche Atmosphäre der Unsicherheit erzeugt. Er hätte sich zuerst mit zwei, drei Vertrauten beraten sollen.
    Vielleicht hat er das ja getan , sagte eine gehässige Stimme in Aleksejs Kopf, die verdächtig wie Tymoshchuk klang. Du glaubst doch nicht etwa, dass du zu diesen zwei, drei Vertrauten gehörst, nur weil du bis vor Kurzem die Führung gehabt hast? Du bist abgesägt, Weltraumaffe.
    Mit tastenden Fingern vergewisserte sich Aleksej, dass sein Messer noch da war. Nur für den Fall, dass nicht einer allein die Drohne losgeschickt hatte und nun alles eskalierte. Er drehte sich so, dass er den Ausgang im Blick hatte.
    Eben verließ Howard mit Doreen tatsächlich den Raum, und Aleksej fragte sich, wie er das in der angespannten Atmosphäre tun konnte; er war der Leutnant, eigentlich müsste er zuerst die Situation in den Griff bekommen. Eine Funkerin konnte eine Nachricht allein entschlüsseln, niemand musste dabei zusehen oder Händchen halten.
    Lass bloß die Finger von ihr.
    Kaum hatten die beiden den Speisesaal verlassen, kam Bewegung in die Zurückgebliebenen. Jeder orientierte sich zu seit Langem vertrauten Gesichtern und brachte Abstand zwischen sich und die, denen er misstraute. Innerhalb weniger Augenblicke standen die Justifiers beisammen, und auf der anderen Seite lose die Schiffscrew. Nur Tanja und Hoffmann wirkten unentschlossen, sie hielten sich weiter am Rand und irritiert Blickkontakt. Offenbar hatten sie in den letzten Wochen der Betreuung ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, und Tanja fühlte sich ihrer einzigen wirklichen Patientin verpflichtet.
    »Wer von euch Drecksäcken war das?«, bellte Gennaro, der plötzlich seine Pistole gezogen hatte. Sergej stand neben ihm und hielt das Messer in der Hand. Er wirkte, als würde er keinen großen Unterschied zwischen Menschen und Würmern machen.
    »Wer sagt, dass es einer von uns war?«, blaffte ein großer hagerer Mann mit Hakennase zurück. Er hielt die Hände zu Fäusten geballt, drei seiner Kameraden hatten Messer gezogen, doch keiner eine Schusswaffe. Nicht aus irgendwelchen tiefschürfenden Gründen, sie trugen schlicht keine bei sich.
    »Weil ich mit den Leuten an meiner Seite schon mehrere Missionen durchgezogen habe. Und nie hat sich eine Drohne selbstständig gemacht. Ihnen kann ich vertrauen.«
    »Und ich vertraue meinen Kameraden. Keiner von uns

Weitere Kostenlose Bücher