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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Mallory und kehrte den Weg zurück, den er gekommen war.
    Als sie erneut den Elefanten erreichten, umgingen sie ihn weiträumig, und als sie gerade einen neuen Korridor betraten, schrie ein Vogel hinter ihnen. Sie gingen gute fünfzehn Meter weit in den Flur hinein und blieben stehen.
    »Er ist nicht hier«, stellte Mallory fest.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Murgelström nervös.
    »Wir nehmen den Weg, den wir gekommen sind.«
    »Ich habe die Orientierung verloren«, gestand der Elf.
    »Wir kehren zum Elefanten zurück; von dort ist es der zweite Korridor links.«
    »Warte!«, rief Murgelström auf einmal.
    »Was ist los?«
    »Ich denke, ich habe ihn gehört.«
    »Ich habe nichts gehört.«
    »Hier entlang«, sagte der Elf und deutete den Flur entlang. »Jebediah!«, schrie er.
    Er erhielt keine Antwort.
    »Du hast dich geirrt«, meinte Mallory.
    »Na ja, ich habe etwas gehört«, entgegnete Murgelström nervös.
    »Ich nicht«, wiederholte Mallory.
    »Es hörte sich nach Schritten an.«
    Sie waren weitergegangen, während sie miteinander redeten, und fanden sich auf einmal nur wenige Schritte von einem abzweigenden Flur entfernt.
    »Aus welcher Richtung schienen sie zu kommen?«
    »Von rechts, denke ich«, antwortete Murgelström.
    Mallory betrat die Flurkreuzung, wandte sich nach rechts und sah sich direkt einem knurrenden, fauchenden Gorillamännchen gegenüber.
    » Scheiße!«, brummte er. Mensch und Gorilla rührten sich jedoch einen Augenblick lang nicht. Dann drehte sich Mallory auf den Fersen um und stürmte durch den Flur zurück, wobei er Murgelström fast niederrannte. Der Gorilla brüllte, trommelte sich mit den haarigen Händen auf die Brust und trampelte ihnen betulich hinterher.
    Mallory erreichte wieder den Elefanten, Murgelström nur einen Schritt hinter sich, und rannte nach rechts. Als er den nächstgelegenen Korridor erreichte, hörte er ein schrilles wütendes Trompeten im Rücken. Er flüchtete durch den Korridor, bis er ihn zur Hälfte hinter sich gebracht hatte, und riskierte dann einen kurzen Blick zurück.
    »Wir sind in Sicherheit!«, erklärte er schwer atmend dem Elfen. »Er passt hier nicht hindurch. Der Flur ist zu schmal für ihn.«
    »Aber nicht für ihn!«, wimmerte Murgelström und deutete in die andere Richtung, wo ein Löwe mit schwarzer Mähne heranschlich und dabei mit dem Bauch fast über den Fußboden streifte.
    Irgendwo schaltete sich eine Lautsprecheranlage ein. Die Störgeräusche erschreckten den Löwen, sodass er in einen angrenzenden Flur hüpfte.
    »Mal vorausgesetzt, dass ihr noch lebt, so denke ich, möchtet ihr gern eine Erklärung hören«, wurde Jebediahs Stimme vernehmbar.
    »Das wäre nett«, brummte Mallory im Flüsterton.
    »Ich wollte Sie nicht im Stich lassen, Mr Mallory, aber ich konnte einfach nicht länger warten. Sehen Sie, die Tiere in diesem Museum wurden von Akim Ramblatt ausgestopft und aufgestellt.«
    »Wer zum Teufel ist Akim Ramblatt?«, flüsterte Murgelström.
    »Ihr fragt euch vermutlich, wer zum Teufel Ramblatt war«, fuhr die Stimme des Alten fort. »Die Antwort lautet, dass er der beste Tierpräparator war, der diese Kunst jemals ausübte. Als er seine Arbeit für uns begann, nannte man ihn schon den Meisterkonstrukteur.« Es kam zu einer kurzen Unterbrechung. »Seine Tiere erscheinen so lebensecht, dass sie einfach nicht einsehen möchten, tot zu sein. Sie hocken den ganzen Tag lang in ihren Schaukästen und denken darüber nach, und etwa um elf Uhr jeden Abend sehen sie einfach keinen Grund mehr, warum sie nicht die Beine strecken und ein bisschen umherstreifen sollten.«
    Die nächste Zeile ging im Schrei eines nicht identifizierbaren wilden Tieres unter.
    »Sie sind jedenfalls nur eine oder zwei Stunden aktiv, ehe ihnen einfällt, dass sie im Grunde gar nicht lebendig sind. Ramblatt war vielleicht der Meisterkonstrukteur, aber er war schließlich nicht Gott.« Jebediah gluckste. »Also, mal vorausgesetzt, dass ihr mich hört: Ihr braucht euch nur für die nächsten zwei Stunden an einer sicheren Stelle zu verstecken, und alles wird gut. Das eine Mal, dass ich außerhalb des Büros erwischt wurde, bin ich im Wasserloch untergetaucht und habe durch einen Schlauch geatmet - aber das war natürlich, ehe Ramblatt das Nashorn anfertigte. Nicht dass es bösartig wäre - zumindest nicht für ein Nashorn -, aber es suhlt sich nun mal gern, und das Wasserloch ist sehr klein.« Er seufzte. »Oh, na ja, ihr werdet euch schon was überlegen. Und

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