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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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wenn ihr mich jetzt entschuldigt, es wird Zeit für mein Nickerchen. Solltet ihr diese Erfahrung überleben, besucht mich doch im Büro; ich werde Kaffee auf dem Herd haben.« Erneut eine Unterbrechung. »Mir fällt wirklich nichts weiter ein, was ich euch raten könnte. Roger.«
    Die Lautsprecheranlage ging aus.
    »Wie viel Zeit ist seit elf Uhr vergangen?«, fragte Murgelström matt.
    Mallory blickte auf die Uhr. »Sieben Minuten.«
    »Mehr nicht?«
    Der Detektiv nickte, als sie auch schon wieder Gestalten hörten, die sich bewegten.
    »Wir können hier nicht bleiben«, sagte Mallory. »Wir sind hier mitten in der Afrikaausstellung.«
    Die raschelnden Bewegungsgeräusche kamen näher.
    »Was findet man im Obergeschoss?«, fragte Mallory.
    Murgelström zuckte die Achseln. »Nur Knochen und Fossilien, denke ich.«
    »Dann kann es dort nicht gefährlicher sein als hier«, folgerte der Detektiv. »Suchen wir die Treppe.«
    Er wandte sich nach links und erstarrte wieder, als der Gorilla ins Blickfeld trampelte.
    »Die andere Richtung! Schnell!«
    Sie kehrten zu der Kreuzung zurück, wo der Elefant ausgestellt war. Derzeit inspizierte er die Einmündung des anderen Korridors, und Mallory und Murgelström schlichen mit dem Rücken zur Wand behutsam um ihn herum und hielten Ausschau nach irgendeinem Hinweis auf eine Treppe oder einen Ausgang.
    Auf einmal wirbelte der Elefant herum, legte die Ohren an und stürmte auf sie los, ohne einen Laut von sich zu geben. Murgelström wich in einen Flur zurück, während sich Mallory verzweifelt nach einem Fluchtweg umsah. Im letzten Augenblick warf er sich zu Boden, rutschte unter dem vorgereckten Rüssel des überraschten Dickhäuters hindurch, kam wieder auf die Beine und sprang in einen nahen Flur. Der Elefant verfolgte ihn sofort, und Mallory bekam ein flaues Gefühl im Magen, als er feststellte, dass er sich gerade den Korridor ausgesucht hatte, durch den das Tier mühelos passte.
    Am nächsten Verbindungspunkt wandte er sich scharf nach rechts, entging knapp dem Rüssel des Elefanten und kam rutschend zum Stehen, als er sich keine sieben Meter von einem Nashorn entfernt vorfand, das grunzte und mit einem Vorderhuf auf den Marmorfliesen scharrte.
    Er hörte den Elefanten einmal trompeten, und dann schien das Gebäude zu beben, während das Tier mit donnernden, zermalmenden Schritten auf ihn zustampfte. Er blickte kurz hinter sich, sah sein ganzes Blickfeld vom Elefanten ausgefüllt und duckte sich in das Diorama, aus dem das Nashorn zum Vorschein gekommen war.
    Er rechnete schon damit, vom Rüssel gepackt, hoch in die Luft gehoben und an eine Wand geschmettert zu werden, oder auch, dass ihn die langen verfärbten Stoßzähne aufspießten, aber obwohl ihm die scheußlichen Laute trampelnder Gestalten in die Ohren drangen, war er eine halbe Minute später immer noch heil und ganz, und er überwand sich schließlich, ein entsetztes Auge zu öffnen.
    Das Rhino stürmte mit einer klaffenden Wunde in der linken Schulter den Flur entlang, verfolgt von dem wütenden Elefanten.
    Mallory überlegte, an Ort und Stelle zu bleiben, versteckt in Unkraut und Gras, aber dann fiel ihm ein, dass das Nashorn früher oder später in sein Diorama zurückkehren würde, wahrscheinlich ein wenig lädiert und somit auch sehr aufgebracht.
    Vorsichtig stand der Detektiv auf, kroch zum Rand des Dioramas und steckte den Kopf auf den Flur hinaus. Dieser war leer, und sofort ging Mallory schnellen Schrittes in die Gegenrichtung zu dem Kurs, den der Elefant und das Nashorn eingeschlagen hatten. Er nahm zwei weitere Abzweigungen, hörte Affen schnattern, entschied, dass ihn deren Schreie vor näher kommenden Raubtieren warnen würden, und betrat ihren Korridor. Das Geschrei und Geschnatter wurde lauter, und mehrere Affen warfen Früchte und Nüsse nach ihm, aber keiner verließ sein Diorama, und endlich erblickte Mallory eine kleine Treppe am Ende des Flurs. Er trabte los und war beinahe dort, als er feststellte, dass ihm das Gorillamännchen den Weg versperrte.
    Mallory erinnerte sich auf einmal an die Pistole, die er gekauft hatte. Er griff unter die Robe, zog die Waffe und pumpte in schneller Folge vier Kugeln in die Brust des Gorillas.
    »Man kann nichts umbringen, was schon tot ist«, brummelte der Gorilla in harschem, kehligem Ton.
    Mallory blinzelte in rascher Folge.
    »Ich hatte dich gewarnt, nicht ins Museum zu kommen«, fuhr der Gorilla fort und blitzte den Detektiv unheildrohend an.
    »Bist du der

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