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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Sonnenstich nicht ganz ausschließen, aber es war in den zurückliegenden Wochen durchaus bewölkt.« Auf einmal fuhr er mit den Händen über Ruperts Kopf. »Ah!«
    »Haben Sie etwas gefunden?«, fragte Mallory.
    »Eine mordsmäßige Beule«, sagte Dr. Mabuse, beugte sich vor und nahm die Verletzung genauer in Augenschein. »Ja, dieser junge Mann wurde mit einem stumpfen Instrument niedergeschlagen.«
    »Irgendeine Vorstellung, was das war?«
    »Ich sagte es doch gerade: etwas Stumpfes.«
    »Danke«, sagte Mallory. »Was geschieht jetzt mit der Leiche?«
    »Sie wird eine Woche lang im Leichenschauhaus aufbewahrt. Falls sie in dieser Zeit nicht von jemandem beansprucht wird oder sich aus eigener Kraft entfernt, beseitigen wir sie.«
    »Wie?«, wollte McGuire wissen und versuchte dabei, seinen Eifer zu verbergen.
    »Man wird sie beanspruchen, ehe die Frist abgelaufen ist«, warf Mallory ein.
    »He, Doc!«, rief ein Helfer aus dreißig Metern Entfernung. »Kommen Sie her! Wir haben einen richtig kniffligen Fall für Sie. Sechs Pfeile in der Brust, ein Beil im Rücken, zwei Kugeln im Herzen, und er behauptet in einem fort, seine Frau hätte ihn vergiftet.«
    Dr. Mabuse ging, um sich die betreffende Leiche anzusehen, und Mallory nahm, begleitet von Felina und McGuire, Kurs auf einen Ausgang.
    »Ist Draconis damit aus dem Spiel?«, fragte McGuire.
    »Nicht unbedingt«, antwortete Mallory. »Vampire haben ja auch übermenschliche Kraft.« Er blickte zu seinem klein geratenen, glatzköpfigen Gefährten hinab. »Jedenfalls die meisten. Vielleicht war dieser nur verrückt und nicht hungrig. Vielleicht fürchtete er, der Junge könnte ihn verraten; schließlich ist er als Dichter gekommen, nicht als Vampir. Wer weiß!« Er unterbrach sich und blickte auf die Uhr. »Es ist beinahe Viertel vor elf. Wir gehen am besten zum Garden hinüber und halten ein Schwätzchen mit Aristoteles Draconis.«
    »Ich vermute auch«, pflichtete ihm McGuire bei. »Es ist ein Marsch von etwa fünf Minuten.«
    »Gut«, fand Mallory. »Das verschafft mir ein wenig Zeit.«
    »Wofür?«
    »Ich habe fast eine verdammte Stunde von All Hallows’ Eve hier verbracht und dabei nichts erfahren, außer dass der Junge nicht erneut gebissen wurde. Es wird Zeit, einen Experten zu konsultieren.«
    »Über Vampire oder über All Hallows’ Eve oder über Mord?«, wollte McGuire wissen.
    »Ja«, antwortete Mallory.

KAPITEL 10
    22:43 U HR BIS 22:47 U HR
    Sie verließen das Leichenschauhaus und wandten sich in die Richtung des Madison Round Garden, der nicht ganz einen Kilometer entfernt lag. An der Straßenecke blieb Mallory stehen und blickte sich um. Als er entdeckte, wonach er suchte, wandte er sich nach rechts, bis er ein Hotel erreichte, vor dem eine Reihe gigantischer Schwerter einen überdachten Korridor zum Vordereingang bildete.
    »Ich dachte, wir wollten zum Garden«, sagte McGuire verwirrt.
    »Das wollen wir, aber wie ich schon sagte, muss ich vorher mit jemandem reden.«
    »Und er ist in diesem Hotel?«
    »Er wird es sein.«
    Sie betraten das exklusiv ausgestattete Foyer, und Mallory nahm schnurstracks Kurs auf die Anmeldung.
    »Guten Abend«, sagte ein Rezeptionist. »Willkommen im Sword Arms, dem früheren Tudor Arms.«
    »Wieso Sword?«, fragte Mallory neugierig.
    »Der alte Tudor hat bei einem Krocketunfall einen Arm verloren und ließ ihn durch eine einen Meter lange Schwertklinge ersetzen«, antwortete der Rezeptionist. »Verdammt eindrucksvoll, besonders wenn er dazu seine alte militärische Paradeuniform trägt, die mit den ganzen Tapferkeitsmedaillen aus dem patagonischen Feldzug. Stehen Sie nur möglichst nicht links von ihm, wenn er sich umdreht.« Er lächelte. »Was kann ich für Sie tun? Sie sehen nach einem Mann aus, der gern ein Doppeleinzel haben möchte.«
    »Was zum Teufel ist das denn?«
    »Natürlich ein Doppelzimmer mit einer einzelnen Frau.«
    »Ich bin nicht deshalb hier.«
    »Na ja, gegen eine Zusatzgebühr können wir Ihnen ein Einzelzimmer mit Doppelfrau anbieten.«
    »Ich möchte nur wissen, wo ich die Herrentoilette finde.«
    »Oh«, sagte der Rezeptionist, deutete zu einer Tür auf der anderen Seite des Foyers und verlor sofort jedes Interesse an dem Detektiv.
    Mallory wandte sich an McGuire, während er hinüberging. »Bats, hast du ein Mobiltelefon?«
    »Wer würde nach Einbruch der Dunkelheit jemals einen Vampir anrufen?«, lautete McGuires Gegenfrage.
    »Sieh dich hier um, ob du nicht eines findest. Mich findest du

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