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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Mallory. »Hast du jemals irgendwo Ordnung vorgefunden, oder suchst du immer noch?«
    »Siehst du?«, fragte der Grundy. »Das ist ein weiterer Grund, warum ich mich an deiner Gesellschaft erfreue. Du hältst mich geistig auf Zack.«
    »Warum bedankst du dich nicht für all das, indem du mir verrätst, wer den Jungen umgebracht hat?«
    »Das würde allem widersprechen, was mich ausmacht«, erwiderte der Grundy, und es klang fast, als bäte er um Verzeihung.
    »Also, möchtest du nicht, oder kannst du nicht?«
    »Ich kann nicht.«
    »Tut mir leid für dich, Grundy«, sagte Mallory.
    »Obwohl ich das mächtigste Wesen in Tausenden Kilometern Umkreis bin?«, fragte der Grundy überrascht. »Wieso?«
    »Weil ich etwas Albernes oder Törichtes oder Saudummes anstellen kann, wenn ich möchte. Selbst wenn es eindeutig gegen meine eigenen Interessen verstößt – wenn ich mich nur entschließe, es zu sagen oder zu tun, kann ich es tun. Und das bedeutet, dass ich mehr Willensfreiheit habe als du.«
    »Wie ist das möglich, wo ich doch mächtiger bin?«
    »Macht ist nicht alles«, wandte Mallory ein. »Ein Elefant kann einen Löwen töten, ein Haus einreißen oder einen Baum aus der Erde zerren – aber kann er auch eine Traube schälen?«
    »Darüber muss ich nachdenken«, sagte der Grundy.
    »Gestatte mir, dir noch etwas mehr Grund zum Nachdenken zu geben.«
    »Ja?«
    »Du sagtest früher schon und heute Abend aufs Neue, mit den einen oder anderen Worten, dass es nicht zu deinem Berufsbild gehört, mir das Leben einfacher zu machen.«
    »Das ist korrekt«, versicherte ihm der Grundy.
    »Und du bist allmächtig, richtig?«
    »Im Wesentlichen.«
    »Okay, wer hat es dann verfasst?«
    »Wer hat was verfasst?«, fragte der Grundy verwirrt.
    »Wer hat dein Berufsbild verfasst?«, fragte der Detektiv. »Wer zieht deine allmächtigen Strippen?«
    Der Grundy lächelte auf einmal. Es war das Lächeln des Wissenschaftlers, der über ein neues und vielschichtiges Problem gestolpert ist und gar nicht erwarten kann, es zu lösen. » Faszinierend! Ich danke dir, Mallory.«
    »Warum dankst du mir nicht, indem du mir den Namen verrätst?«
    »Du bist seit neunhundertvierundfünfzig Jahren der erste Mensch, bei dem ich mich überhaupt bedankt habe. Reicht das nicht?«
    »Offenkundig denkst du das«, sagte Mallory. »Aber andererseits blendet dich deine Natur.«
    »Ich habe unser Gespräch genossen, John Justin Mallory«, sagte der Grundy, »und du hast mir viel gegeben, worüber ich nachdenken kann. Ich kann dir den Namen, nach dem du suchst, nicht verraten – oder zumindest weiß ich nicht, ob ich es kann oder nicht. Ich muss mich tief in den ethischen Kontext dieser Frage versenken. Bitte mich jedoch um irgendeinen anderen Gefallen, und er wird dir gewährt.«
    »Kennst du meine Partnerin?«
    »Die Dicke mit den grauen Haaren.«
    »Die Untersetzte mit den grauen Haaren«, korrigierte ihn Mallory. »Sie hat ihre Trolle zusammengetrommelt und ist auf der Suche nach Draconis und ihrem Neffen. Einer der beiden ist tot, und falls sie nicht jetzt schon unterwegs in den Garden ist, wird sie den anderen nicht finden.«
    Der Grundy starrte irgendeinen festen Punkt an, den nur er sah. »Sie befindet sich im Central Park, umzingelt von einer Bande Goblins, die sie ausrauben möchten.«
    Mallory konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Junge, steht denen eine Überraschung bevor!« Er setzte hinzu: »Kannst du sie darüber informieren, dass Rupert tot ist und sie sich seine sterblichen Überreste vom Leichenschauhaus herausgeben lassen kann?«
    »Ist das der Gefallen, den du möchtest?«
    »Jawohl – und wenngleich mir klar ist, dass du die Schuld liebend gern auf dich nehmen würdest, sag ihr doch, dass ich hinter dem Mörder her bin und dass es sich dabei nicht um dich handelt.«
    »Wie du möchtest«, sagte der Grundy. »Ich treffe in Sekunden dort ein.«
    Mallory hob eine Hand. »Gib ihr fünf Minuten Zeit, um diesen Arschlöchern eine Lektion zu erteilen. Dann versetze dich dorthin.«
    »Wie du möchtest«, sagte der Grundy, wurde erst durchscheinend, dann durchsichtig und war dann ganz verschwunden.
    Mallory blickte auf die Uhr und stellte fest, dass keine Sekunde vergangen war, seit der Grundy die Herrentoilette betreten hatte. Er ging zur Tür, um hinauszugehen. Als er gerade die Hand nach dem Griff ausstreckte, vernahm er die körperlose Stimme des Grundys.
    »Eine Warnung, John Justin Mallory, von einem Beinahe-Freund an den anderen«,

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