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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Silberkugel tötet einen Werwolf, hat aber absolut keine Wirkung auf einen Vampir«, fuhr Professor Hari fort. Er schien verwirrt. »Ist das nicht merkwürdig?«
    »Wie wäre es mit einem Holzpflock?«, fragte Mallory.
    »Nein, danke«, sagte Professor Hari. »Davon bekomme ich Sodbrennen.«
    »Ich meine, wie wäre es, wenn man einem Vampir einen Pflock durchs Herz stößt?«
    »Na ja, natürlich weiß jeder, dass man ihn damit umbringen würde. Das Problem besteht selbstverständlich darin, dass man auf Armeslänge an ihn herankommen muss, um den Pflock in seinen Körper zu rammen, und sein Arm ist – lassen Sie mich nachrechnen – 16,93-mal stärker als Ihrer.«
    »Was ist mit Kreuzen oder Weihwasser?«, fragte Mallory.
    »Ich möchte keinesfalls von einem Kreuz abhängig sein, wenn ich einem jüdischen, muslimischen oder hinduistischen Vampir gegenüberstehe«, antwortete der Professor. »Sehr verbreitet ist die Überzeugung, dass Knoblauch einen Vampir auf Abstand hält.«
    »Trifft das zu?«
    Professor Hari zuckte die Achseln. »Ich schätze, das hängt vom Vampir ab. Ich kann mit absoluter Bestimmtheit sagen, dass ich mit Knoblauchatem Emmylou Goldberg einen ganzen Abend lang auf Abstand gehalten habe, aber das war vor, oh, siebenundvierzig Jahren, und es ist gut möglich, dass sie diese Aversion inzwischen überwunden hat.«
    Mallory blickte auf die Uhr. »Können Sie mir irgendetwas Nützliches über Vampire verraten?«
    »Ich dachte, genau das täte ich bereits.«
    »Wenn Sie mir schon nicht sagen können, wie man einen tötet oder auf Armeslänge hält, wissen Sie dann wenigstens etwas über ihre Gewohnheiten? Schlafen sie den ganzen Tag lang? Verbrennt Sonnenlicht sie zu Staub?«
    »Sie haben eine empfindliche Haut, die leicht verbrennt, aber das Sonnenlicht vernichtet sie erst, wenn sie sich circa eine Woche lang unbekleidet an den Strand legen. Sie ziehen es vor, bei Tag zu schlafen, aber wenn es die Situation erfordert, können sie auch tagsüber wach bleiben und nachts schlafen. Das Einzige, was sie nicht umgehen können: Sie müssen in ihrer Heimaterde schlafen.«
    »Existieren dazu auch Ausnahmen?«
    »Nun, ich vermute, dass einige wenige Vampire überhaupt nicht wach bleiben können, wenn die Sonne aufgeht.«
    »Nein, ich meine, was das Schlafen in der Heimaterde angeht.«
    »Nein, da gibt es keine Ausnahmen«, erklärte Professor Hari. »Abstoßende Angewohnheit. Man sollte denken, dass sie ihre halbe Zeit darauf verwenden zu duschen, aber dem ist nicht so. Wissen Sie«, fuhr er nachdenklich fort, »eines der ewigen Mysterien besteht in der Frage, warum Vampire nicht mehr Dreck unter den Fingernägeln haben.«
    »Danke, Professor«, sagte Mallory. »Sie waren sehr großzügig mit Ihrer Zeit, aber Zeit ist das eine Gut, das mir allmählich ausgeht. Ich muss jetzt wirklich gehen.«
    »Sind Sie ganz sicher?«, fragte Professor Hari. »Wir haben eine wundervolle neue Yeti-Ausstellung im ersten Obergeschoss, gleich neben all den Exponaten zur globalen Erwärmung.«
    »Ein andermal«, sagte Mallory. »Komm, Jim!«
    Nathan drehte sich um und folgte ihm zum Ausgang.
    »Meine Güte, haben Sie die ganze Zeit lang dort gestanden und mitgehört?«, fragte Professor Hari. »Ich dachte, Sie wären eines der Exponate.«
    »Dabei denken Sie sicher an meine Tante Maude«, sagte Nathan. »Man findet sie in einem der hinteren Räume.«
    »Hast du hier wirklich eine Tante Maude ausgestellt?«, fragte Mallory, als sie das Museum verließen.
    »Verdammt, nein! Bis vor zwanzig Minuten wusste ich noch nicht mal, dass diese Einrichtung existiert.«
    »Warum hast du es dann gesagt?«
    »Meine Tante Maude hat mir nie etwas zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt. Vor zweiunddreißig Jahren ist sie mit einem Handelsreisenden durchgebrannt. Ich denke mir nur gern, dass sie ausgestopft und ausgestellt in diesem Museum gelandet ist.«
    McGuire und Felina warteten dort, wo Mallory sie zurückgelassen hatte.
    »Hast du irgendetwas herausgefunden?«, erkundigte sich der kleine Vampir.
    »Eine Menge«, antwortete Mallory. »Das meiste davon nutzlos.«
    »Was unternehmen wir jetzt?«
    Mallory sah erneut auf die Uhr. »Es ist fast halb fünf. In zweieinhalb Stunden geht die Sonne auf. Vlad hinterlässt nicht genug Hinweise für mich, um ihn bis dahin aufzuspüren, also denke ich, dass wir mal ausprobieren, ob wir ihn nicht zu einem Fehler provozieren können.«
    »Wie?«, fragte Nathan.
    »Ich rufe Albert Feinstein an und sage

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