Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten
weg.«
»Wirklich?«, fragte Nathan glücklich. »Das ist sehr großzügig von dir.«
»Ein Freund Mallorys ist auch mein Freund«, sagte der Prinz. »Außerdem verkaufen sie sich nicht. Ich werde die verdammten Dinger einfach nicht los. Sie brauchen mehr Sex und Gewalt.« Er wandte sich an Mallory. »Was führt dich her?«
»Du musst mir einen Gefallen tun.«
»Alles für den Mann, der meinen bösen Zwilling Skippy hinter Schloss und Riegel gebracht hat. Nur heraus damit.«
»Ich bin einem Vampir auf der Spur, der sich Vlad Drachma nennt. Ich habe seine Kreditkarte sperren lassen, und ich denke, wenn er Geld braucht, verpfändet er etwas aus seinem Besitz oder mopst etwas und verpfändet es dann.«
»Drachma, Drachma«, wiederholte der Prince of Whales. »Nein, er war nicht hier.«
»Du kennst doch jeden Hehler und Pfandleiher in der Stadt«, sagte Mallory. »Kannst du herausfinden, ob Vlad etwas in der zurückliegenden halben Stunde verpfändet hat?«
»Ich kann es versuchen.«
»Wir warten so lange.«
»Und mehr möchtest du nicht erfahren?«, fuhr der Prinz fort. »Nur, ob er etwas verpfändet hat?«
»Und die Adresse, die er auf dem Pfandschein angegeben hat.«
»Ah!«, sagte der Prinz. »Dann mache ich mich mal an die Arbeit.«
Fünf Minuten später hatte er die Antwort.
»Er hat bei Stella Houston einen Samtumhang verpfändet«, gab der Prinz bekannt.
»Stella Houston?«
»Früher nannte sie sich Stella Dallas. Das war vor dem Zwischenfall mit dem gesamten Footballteam der Texas Oilwells«, antwortete der Prinz. »Dieser Fall, den alle Boulevardblätter aufgegriffen haben. Jedenfalls ist die Adresse, die dein Vampir angegeben hat, das Kringleman Arms Hotel. Je davon gehört?«
»Oh ja«, sagte Mallory. »Das ist ein Wohnheim für Weihnachtsmänner, diese ganzen alten Burschen, die man in der Weihnachtszeit in Bärten und roten Kostümen an Straßenecken stehen sieht, wo sie Glöckchen für die Mildtätigkeit läuten.« Er runzelte die Stirn. »Das ergibt keinen Sinn. Dort fällt er auf wie ein bunter Hund.«
»Existieren womöglich zwei Kringleman Arms?«, fragte Nathan.
»Keine Chance«, entgegnete Mallory. »Es gibt nur dieses eine. Ich war während eines Falles mal dort. Es gehört dem heiligen Nikolaus, einem Verschwender aus dem Norden.«
»Ich erinnere mich an ihn«, sagte der Prinz. »Hat ein Rentier mit blauer Schnauze und verhandelt knallhart.«
»Das ist er«, sagte Mallory. »Ich habe so ein Gefühl, als wäre das eine Sackgasse, aber wir gehen der Sache lieber mal auf den Grund. Danke für deine Hilfe!«
»Jederzeit«, sagte der Prinz und begleitete sie zur Tür.
»Wir nehmen die U-Bahn«, erklärte Mallory seinen Gefährten. »Das müssen von hier aus fünfzig Häuserblocks sein. Da hätte es keinen Sinn, zu Fuß zu gehen.«
Sie fanden eine Station an der Ecke, fuhren mit der Rolltreppe hinab und warteten etwa eine Minute, dass eine U-Bahn eintraf.
»Was nehmen wir?«, fragte McGuire. »Den Aussichts- oder den Speisewagen?«
»Das ist ein Expresszug«, antwortete Mallory. »Wir steigen an der nächsten Station aus. Sucht euch einfach Plätze.«
»Wisst ihr«, sagte Nathan, »ich habe noch nie den Saunawagen ausprobiert. Ich habe gehört, dass er für beide Geschlechter offen steht. Ich sollte mir das mal ansehen, nur um zu sehen, ob ich Wings O’Bannon in meinem nächsten Buch dorthin schicken soll.«
»Falls man dort nackte Frauen antrifft, was gibt es da zu erkunden?«, fragte Mallory. »Natürlich wirst du ihn dorthin schicken.«
»Stimmt, stimmt«, sagte Nathan. »Es wird ihn von den Spannungen der Suche befreien, die ihn überhaupt erst zu der U-Bahn geführt hat.«
»Ich ziehe den Aussichtswagen vor«, sagte McGuire. »Wozu sich ins Schwitzen bringen, wenn wir in weniger als zwei Minuten wieder aussteigen?«
»Bats, wir sind in der U-Bahn«, wandte Mallory ein. »Hier gibt es nichts zu sehen.«
»Stimmt«, räumte McGuire ein, »aber das kann man aus dem Aussichtswagen viel deutlicher erkennen.«
»Sieh dir an, was du möchtest, und Wings wird sich ansehen, was er möchte«, sagte Nathan.
Der Zug hielt kreischend.
»Wir sind da«, stellte Mallory mit einem Blick auf den Bahnsteig fest. »Gehen wir.«
»Kaum mehr als anderthalb Minuten«, bemerkte Nathan, während er Mallory hinaus auf den Bahnsteig folgte. »Wings O’Bannon hätte Zeit für einen Nachschlag gefunden.«
»Er kann seine Partnerinnen bei dieser Geschwindigkeit nicht zufrieden gestellt
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