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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Uhr östlicher Standardzeit enden würde.
    »Warum werden wir langsamer?«, wollte McGuire wissen.
    »Wir sind fast da«, antwortete Mallory.
    »Unfug«, entgegnete McGuire. »Wir sind zwischen der Siebenundzwanzigsten und Achtundzwanzigsten.«
    »Ich folge einfach den Anweisungen, die ich telefonisch erhalten habe«, sagte Mallory. Sie erreichten eine Lücke zwischen zwei Häusern. Er blickte auf und entdeckte ein Straßenschild, dem er entnahm, dass er sich hier an der Ecke Lexington und Forgotten Alley, der vergessenen Gasse, befand. »Hier biegen wir nach links ab.«
    »Ich habe noch nie davon gehört«, sagte McGuire.
    »Wahrscheinlich wolltest du sie noch nie finden«, entgegnete Mallory. Auf einmal lächelte er.
    »Was gibt es?«, fragte McGuire.
    »Ich höre mich an wie ein Einheimischer«, sagte der Detektiv. »Das ist die Art von Antwort, die mir hier alle geben.«
    Die Gasse wurde breiter und war von da an besser beleuchtet. Mallory sah zwei Gnome der U-Bahn aus einer U-Bahn-Station zum Vorschein kommen. Sofort machten sie sich daran, in einem Abfallcontainer zu wühlen. Endlich holten sie eine zerknüllte Zeitung hervor, die sich von all den anderen nicht zu unterscheiden schien, und zogen zufrieden ihres Weges.
    »Also, wo finden wir es?«, fragte McGuire.
    »Irgendwo an dieser Gasse«, antwortete Mallory. »Sie reicht nur einen oder zwei Häuserblocks weit. Wir finden es.«
    Sie kamen an einer Kneipe voller Goblins vorbei, einer weiteren voller Elfen und einer dritten voller Gremlins. Ein viertes Gebäude beherbergte einen Club, dessen Plakate verkündeten, dass man hier Herren mit reptilischen Neigungen entgegenkam und dazu die Geile Gleitende Gerta auftrat, die dreimal pro Abend Kleider und Haut ablegte und samstags viermal.
    Endlich erreichte die Gruppe einen kleinen Steinbau. Die Fassade zeigte die gemeißelte Darstellung einer Lamia, die auf einer quadratischen Welt stand, über deren Kanten kleine Schiffe hinwegsegelten.
    »Das muss es sein«, bemerkte Mallory.
    »Ja, unnatürlicher geht gar nicht«, pflichtete ihm McGuire bei. »Sich vorzustellen, dass jemand die Erde heute noch für quadratisch hält!« Er gluckste erheitert. »Jeder weiß doch, dass sie trapezförmig ist.«
    Mallory erstieg die drei steinernen Stufen zum Vordereingang. »Felina, ich möchte nicht, dass du etwas anfasst.«
    »Das mache ich nicht«, sagte sie. »Vermutlich. Es sei denn, es ist lecker. Oder klein und schutzlos. Oder ...«
    »Das reicht. Du bleibst draußen und wartest hier auf mich.«
    »Vielleicht mache ich das, vielleicht nicht.«
    »Das ist in Ordnung«, fand Mallory. »Vielleicht füttere ich dich noch einmal, ehe du stirbst, vielleicht aber auch nicht.«
    »Ich bleibe genau hier«, versprach sie umgehend.
    Mallory erreichte die Tür. »Bats, Nathan, kommt ihr?«
    »Ich nicht«, lehnte McGuire ab. »Ich möchte Vampire nicht als unnatürlich dargestellt sehen.«
    »Genau«, sagte Mallory. »Was ist schon unnatürlich daran, ein Untoter zu sein und sich gleichsam flüssig zu ernähren?«
    »Ich bin froh, dass du mich verstehst«, sagte McGuire. »Ich behalte dieses Katzending im Auge.«
    »Nun, ich komme mit«, sagte Nathan. »Ich folge meiner literarischen Quelle überallhin.« Er brach ab, blieb einen Augenblick lang in Gedanken versunken. »Warst du schon mal auf der Toilette, seit diese ganze Geschichte begonnen hat?«, fragte er Mallory.
    »Ich denke nicht. Wieso?«
    »Das war sehr gedankenlos von dir«, fand Nathan.
    »Wenn du gehen möchtest, dann nur zu«, sagte Mallory. »Ich bin sicher, dass sie hier eine Toilette haben. Du brauchst weder meine Erlaubnis noch meine Gesellschaft.«
    »Ich muss ja nicht.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Ich muss sehen, wie du gehst, welche kleinen Eigenheiten du vielleicht zeigst. Es dient alles dem Buch. Ich muss jede Einzelheit richtig hinbekommen.«
    »Ich mache es wie alle anderen auch«, sagte Mallory.
    »Aber wenn ich viel Zeit darauf verwende, allen anderen dabei zuzusehen, wird man mich verhaften«, beschwerte sich Nathan.
    »Das kann gut passieren«, sagte Mallory freundlich.
    »Vielleicht komme ich einfach mit und zerbreche mir nicht den Kopf über jedes kleine Detail.«
    »Klingt gut«, sagte Mallory.
    Der Detektiv und der Drache betraten das Museum. Sie fanden sich in einer kleinen Eingangshalle wieder, von der aus man verschiedene Richtungen einschlagen konnte. Während sie darüber schlüssig zu werden versuchten, wohin sie sich wenden sollten,

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