Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten
Nächstes mit Ketchup«, schlug McGuire vor.
»Ich verzichte«, sagte Mallory. Er sah, wie der kleine Vampir den Deckel der Flasche abschraubte. »Du hast doch nicht wirklich vor, Ketchup in deinen Kaffee zu gießen, oder?«
»Er ist rot«, sagte McGuire.
»Und?«, fragte Mallory.
»Ich habe ein Bedürfnis, rote Flüssigkeiten zu trinken.«
»Du wirst deinen Körper nie davon überzeugen können, dass es Blut ist«, sagte der Drache.
»Das mag für dich gelten«, sagte McGuire. »Mein Körper ist unglaublich naiv und vertrauensselig.« Er zögerte. »Tomatensuppe wäre noch besser, wo ich jetzt darüber nachdenke.«
»Warum trinkst du nicht einfach etwas Blut und erledigst die Sache damit?«, fragte Nathan.
»Ekelhaftes Zeug«, fand McGuire.
»Komisch, wenn ein Vampir das sagt«, entgegnete Nathan.
»Schreibe ich dir vielleicht vor, du solltest losziehen und gepanzerte Ritter umbringen?«, feuerte McGuire zurück. »Sag mir nicht, was für ein Vampir ich zu sein habe.«
»Schluss damit, alle beide«, verlangte Mallory. »Versucht daran zu denken, wer der wirkliche Feind ist.«
Sie brachten weitere zwanzig Minuten damit zu, nicht über den Geschmack ihres Kaffees nachzudenken. Endlich legte Mallory etwas Geld auf den Tisch und stand auf. »Ich denke, wir haben genug Zeit totgeschlagen. Sehen wir mal nach, ob Vlad inzwischen festgestellt hat, dass ihm die TransEx-Karte nichts mehr nützt.«
Sie gingen auf die Straße hinaus. Nieselregen setzte ein, als Mallory sich nach links wandte. Sie legten einige Häuserblocks zurück und erreichten schließlich ein abgedunkeltes Gebäude, das einen gesamten Block füllte.
»Warum halten wir an?«, fragte McGuire.
»Wir sind da«, antwortete Mallory.
»Aber das ist nur ein altes Lagerhaus.«
»Richtig«, sagte Mallory. »Tatsächlich ist es das Alte Aufgegebene Lagerhaus.«
»Ich habe davon gehört«, sagte Nathan stirnrunzelnd. »Gehört es nicht einem Herzog oder Graf oder so etwas?«
»Dem Prince of Whales, dem größten Hehler in der Stadt«, antwortete Mallory. »Er ist ein alter Freund von mir.«
»Es sieht so aus, als wünschte er keine Besucher«, sagte McGuire und deutete auf vier Leprechaune, die vor dem Haupteingang Wache schoben.
»Halt!«, rief ein Leprechaun. »Wer ist da?«
Mallory trat vor. »Du weißt, wer ich bin. Jetzt mach Platz und lass mich hinein!«
»Niemand betritt dieses Gebäude!«, entgegnete der Leprechaun.
»Ich habe keine Zeit für die üblichen lustigen Mätzchen«, sagte Mallory. »Melde deinem Boss, dass John Justin Mallory hier ist.«
»Du siehst aus wie John Justin Mallory«, wandte ein anderer Leprechaun ein. »Du klingst nach John Justin Mallory. Du bist so grob und aggressiv und ungehobelt wie John Justin Mallory. Wie können wir jedoch sicher sein?«
»Schluss mit dem Blödsinn. Ich muss den Prinzen sehen.«
»Die einzige Möglichkeit zu beweisen, dass du Mallory bist, besteht darin, uns die Passwörter zu nennen.«
»Felina«, sagte Mallory, »bringe jeden Leprechaun um, der mich aufzuhalten versucht.«
»Genau die richtigen Wörter!«, rief der Leprechaun hastig. »›Felina, bringe jeden Leprechaun um, der mich aufzuhalten versucht.‹ Du darfst eintreten.«
Die Leprechaune purzelten regelrecht übereinander, um Mallory und seiner Gruppe den Weg ins Gebäude freizugeben. Der Detektiv führte seine Begleiter an Reihen von Waren vorbei zu einem gut eingerichteten Büro.
»Dein Sicherheitsdienst ist ungefähr so nützlich wie eh und je«, bemerkte Mallory.
Ein riesiger blauhäutiger Mann in einem blau-roten Anzug aus Haifischhaut, einem hellblauen Hemd, violetter Krawatte und marineblauen Schuhen und Socken stand vom Schreibtisch auf. Er war kaum unter zwei Meter zehn groß und wog um die fünfhundert Pfund.
»Mallory!«, sagte er mit tiefer Stimme. »Schön, dich wiederzusehen!« Er betrachtete die Begleiter des Detektivs. »Wie ich sehe, konntest du die Katzenkreatur immer noch nicht loswerden. Und wer sind diese beiden anderen?«
»Bats McGuire und Scaly Jim Chandler«, antwortete Mallory. »Sie arbeiten mit mir zusammen an einem Fall.«
»Scaly Jim Chandler?«, wiederholte der Prince of Whales. »Ich muss hier dreihundert Ausgaben deines jüngsten Buches haben.«
»Wirklich?«, fragte Nathan überrascht.
»Ja klar. Irgendein Idiot hat dich mit dem anderen Chandler verwechselt und sie gestohlen. Ich sage dir was – solange du Mallorys Freund bist, komm jederzeit her und karre sie
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