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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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erhalten, aber er kennt die Nummer bereits und kann sie dementsprechend für jede telefonische Bestellung benutzen.«
    »Er weiß, dass wir ihm auf den Fersen sind«, sagte Mallory. »Das heißt, er hätte keine Ersatzkarte bestellt, wenn er sie nicht brauchen würde. Behalte ihn im Blick. Ich kann praktisch garantieren, dass er sie benutzen wird, und das bald.«
    »Wird gemacht.«
    »Ich rufe dich alle paar Minuten an.«
    »Gib mir einfach deine Mobiltelefonnummer«, sagte Feinstein. »Ich rufe dich dann sofort an, wenn er die neue Karte belastet.«
    »Ich rufe dich an«, wiederholte Mallory.
    »Mir war gar nicht klar, dass du so viele Feinde hast«, sagte Feinstein. »Ja, benutze unbedingt öffentliche Telefone, wo man dich nicht aufspüren kann.«
    »Halte die Leitung frei«, sagte Mallory.
    »Kein Problem«, sagte Feinstein. »Du bist sowieso der Einzige, der mich jemals anruft. Alle anderen nehmen per E-Mail Kontakt auf.«
    »Melde mich bald zurück«, sagte Mallory und legte auf.
    Der Kellner trat auf ihn zu, kaum dass er das Telefonat beendet hatte. »Dein Wodka, Genosse.«
    »Ich habe keinen bestellt.«
    »Das gehört zum Telefongespräch.«
    »Wie viel?«
    »Der Wodka kostet nichts. Das Gespräch macht sechs Dollar.«
    »Für ein Ortsgespräch?«
    »Für ein Ortsgespräch und ein Glas Glorreiche Revolution.«
    Mallory legte einen Fünfer und einen Einer auf das Tablett des Kellners und probierte einen Schluck von dem Wodka.
    »Was denkst du?«, fragte der Kellner und betrachtete ihn forschend.
    »Das ist starkes Zeug«, krächzte Mallory, der überzeugt war, dass sein Hals in Flammen stand.
    »Das ist dieselbe Marke, die Stalin Roosevelt gab, kurz bevor sie das Abkommen von Jalta schlossen.«
    »Hätte ich mir denken können«, sagte Mallory. »Früher machte ich Roosevelt einen Vorwurf daraus, dass er Osteuropa weggegeben und die Bedingungen für den Kalten Krieg geschaffen hatte. Jetzt erkenne ich, dass er alles unterschrieben hätte, um eine Wasserquelle zu erreichen und sich den Mund auszuspülen. Verdammt clever, dieser KGB.«
    »Der NKWD«, korrigierte ihn der Kellner. »Der Feind eines früheren Zeitalters.«
    Das Telefon hinter der Theke klingelte. Der Barkeeper nahm ab, hörte kurz zu, runzelte die Stirn und hielt den Hörer hoch. »Heißt hier jemand Mallory?«
    »Ja, ich«, meldete sich der Detektiv.
    Der Barkeeper reichte ihm das Telefon. »Es ist für dich.«
    Mallory nahm den Hörer entgegen und starrte ihn neugierig an. Endlich hielt er ihn sich ans Ohr. »Hallo?«
    »Hallo, Mallory«, vernahm er die bekannte Stimme am anderen Ende. »Hier Feinstein. Ich habe den Anschluss, von dem du mich eben angerufen hast, mit dem Computer aufgespürt.«
    »Was gibt es?«
    »Er hat gerade ein Zimmer im Waldorf bezahlt.«
    »Danke, Albert! Ich bin unterwegs.«
    Mallory gab dem Barkeeper den Hörer zurück.
    »Keine schlechten Nachrichten, hoffe ich doch, Genosse«, sagte der Kellner.
    »Tatsächlich gute Nachrichten«, antwortete Mallory. »War nett, dich kennenzulernen.«
    »Musst du sofort gehen?«
    »Ja.«
    »Wie schade! Du versäumst Natasha.«
    »Natasha?«
    »Unsere Sängerin«, erklärte der Kellner. »Jedes Lied herzzerreißender als das andere.«
    »Ein andermal«, sagte der Detektiv.
    Er war fast am Ausgang, als das Telefon erneut klingelte.
    »Mallory, es ist für dich«, sagte der Barkeeper gelangweilt.
    Mallory nahm den Hörer entgegen und hielt ihn sich ans Ohr. »Ja bitte?«
    »Noch mal Feinstein«, meldete sich der Hacker. »Er hat gerade im Plaza eingecheckt.«
    »Hat es ihm im Waldorf nicht gefallen?«
    »Er hat im Waldorf gar nicht ausgecheckt«, wandte Feinstein ein. »Warte mal eine Minute. Jetzt hat er sich ein Zimmer im Leamington besorgt.«
    »Er treibt seine Spielchen«, sagte Mallory. »Er versucht, mich auf eine sinnlose Hatz durch die ganze Stadt zu jagen, von einem Hotel zum nächsten. Das ist ein alter Trick.«
    »Ja«, bestätigte Feinstein. »Er hat gerade ein Zimmer im Pierre genommen. Und hier eines im Hyatt.«
    »Du brauchst das nicht weiter zu verfolgen«, sagte Mallory. »Er ist in keinem dieser Zimmer.«
    »Wahrscheinlich hält er sich in irgendeiner kleinen, heruntergekommenen Absteige auf und lacht sich den Ast ab, während er sich vorstellt, wie du jedes Hotel überprüfst, wo er ein Zimmer reserviert hat.«
    »Er ist in überhaupt keinem Hotel, weder einem luxuriösen noch einem heruntergekommenen«, wandte Mallory ein.
    »Woher weißt du das?«, fragte Feinstein.

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