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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Unterwegs wandte er sich an Jeeves. »Wenn sie hier ist, bist du sicher, dass du sie auch entdeckst?«
    »Noch nie gab es einen Taschendrachen, der so leicht erkennbar gewesen wäre«, versicherte ihm der Gremlin.
    Mallory blickte geradeaus und entdeckte das Dach eines Farmhauses. »Das muss es sein.«
    »Ich vermute auch«, sagte Jeeves.
    Mallory verzog das Gesicht. »Wir spulen unsere Routine ab, aber ich gehe jede Wette ein, dass wir sie hier nicht finden. Das Ganze fühlt sich einfach nicht richtig an.«
    »Was meinst du damit?«
    »Falls ich den wertvollsten und am leichtesten erkennbaren Drachen der Welt stehlen würde, dann wäre der letzte Platz, wo ich ihn unterbrächte, eine Insel, wo jeder Drachen züchtet und in der Lage sein dürfte, sie zu identifizieren.«
    »Aber hier sind sie einzigartig ausgestattet, um sie aufzubewahren«, stellte Jeeves fest.
    »Niemand wird sie irgendwo aufbewahren «, entgegnete Mallory.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Flauschie wurde aus einem von zwei Gründen gekidnappt: um Lösegeld zu erpressen oder um sicherzustellen, dass ein anderes Tier morgen die Ausstellung gewinnt. Sie ist seit vier Stunden verschwunden; sie wird morgen Nachmittag im Ring erwartet, und eine Lösegeldforderung ist nicht eingegangen. Sofern dein Boss nicht bald einen Anruf erhält, müssen wir davon ausgehen, dass sie nur entführt wurde, um sie von der Ausstellung fernzuhalten. Wenn sie so leicht erkennbar ist, kann der Dieb sie nicht als seinen eigenen Drachen ausgeben. Es ist nun leicht, sich vorzustellen, wie man gewährleisten kann, dass sie die Ausstellung versäumt und niemals identifiziert wird.«
    »Sag ja nichts!«, schrie der Gremlin. »Ich mag solches Gerede nicht hören!«
    »Deine Anhänglichkeit ist bewundernswert«, fand Mallory. »Sie ändert jedoch nichts an der Logik der Situation.«
    »Flauschie ist noch am Leben!«, schimpfte Jeeves. »Das spüre ich!«
    »Ich werde weiter nach ihr suchen, bis die Zeit für ihren Auftritt im Ring gekommen ist, aber ich dachte mir, du solltest dir darüber im Klaren sein, womit du zu rechnen hast.«
    »Wo wir gerade davon sprechen …«, sagte Felina und deutete die Straße entlang.
    Fünfzig Meter voraus führten sechs Männer jeder einen Taschendrachen in einem großen Kreis an der Leine, während ein siebter Mann, der eindeutig als Preisrichter agierte, eine Reihe von Kommandos erteilte.
    »Eine Dressurstunde für Jungtiere«, stellte Jeeves kenntnisreich fest.
    »Wie möchtest du aus dieser Distanz erkennen, dass es Jungtiere sind?«, fragte Mallory.
    »Weil sie Dressur benötigen«, antwortete der Gremlin.
    »Traben, verdammt, nicht fliegen!«, schrie der Punktrichter, als zwei der Drachen die Flügel ausbreiteten und bis ans Ende der Leine flogen.
    »Okay, in einer Reihe aufstellen und in Pose werfen«, verlangte der Preisrichter, und die sechs Drachen wurden jetzt in eine Reihe bugsiert.
    Der Preisrichter schritt die Reihe ab und machte seine Kommentare. »Linke Vorderpfote zu weit vorn … Auf die Haltung der Flügel achten … Er kackt gleich; das wird Sie Punkte kosten … Mir ist egal, ob sie läufig ist; er soll mich ansehen, nicht sie … «
    Schließlich beugte sich der Preisrichter vor und nahm jeden der Drachen genauer in Augenschein. Der erste wedelte mit dem schuppigen Schwanz und sprang ihm in die Arme; der zweite wich entsetzt quietschend zurück; der dritte schlief tief und fest; den vierten und fünften erwischte er auf frischer Tat. Er erreichte den sechsten, schrie auf und sprang rückwärts.
    »Feuer auf den Preisrichter spucken führt zur Disqualifizierung!«, brüllte er und rieb sich das angesengte Kinn.
    »Sie können uns nicht disqualifizieren!«, beschwerte sich der Drachenführer. »Das ist eine Übungsstunde, keine Ausstellung.«
    Der Preisrichter steckte sich zwei Finger in den Mund und pfiff, und einen Augenblick später näherten sich ihm vier kräftige Zwingerhelfer. »Ich möchte, dass dieser Drache gelöscht und kastriert wird!«, befahl er.
    »Das können Sie nicht machen!«, schrie der Drachenführer.
    Der Preisrichter deutete auf ihn. »Kastriert ihn ebenfalls!«
    Der Drachenführer nahm sein Tier auf die Arme und richtete es auf die vier näherkommenden Männer. »Jetzt!«, zischte er, und eine Flammendecke schoss aus dem Maul des Drachen.
    »Steht nicht einfach so herum!«, verlangte der Preisrichter, als die Helfer zurückwichen. »Packt sie!«
    »Vielleicht können wir das alle wie Gentlemen

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