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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Kaufe die Fledermausflügel, und ich verwende einen weiteren Tag auf die Suche.«
    »Ab morgen Nachmittag ist es zu spät«, wandte Mallory ein.
    »Sind wir dann fertig und kann ich mich wieder der Aufgabe zuwenden, ehrlich meinen Lebensunterhalt zu verdienen?«
    »Na ja, wir sind jedenfalls fertig.«
    »Okay – und noch mal danke, dass du diesmal das Katzenmädchen nicht mitgebracht hast«, sagte Noodnik. »Sie ist immer ein Störfaktor.«
    Wodurch Mallory darauf aufmerksam wurde, dass Felina nirgendwo zu sehen war. Er suchte schnurstracks die Fischabteilung auf, ertappte sie dabei, wie sie in einen Tank griff, in dem Noodnik seine preisgekrönten South-Dakota-Kampffische hielt, zerrte sie dort weg und ging zur Tür.
    »Sie hat dreiundsiebzig Fische verspeist, Mallory«, sagte Noodnik, während Mallory hinausging. »Ich setze es dir auf die Rechnung.«
    Mallory blieb stehen und starrte den Lebensmittelhändler an. »Seymour, ich habe noch nie mehr als sechs Fische in diesem Tank gesehen.«
    »Heute startet die Laichsaison«, entgegnete Noodnik. »Sie vermehren sich wie verrückt. Dreiundsiebzig.«
    »Mallory, haben wir Zeit, um Mrs Noodnik anzurufen?«, fragte Belle.
    »Ich denke schon«, antwortete der Detektiv.
    »Wie viele Fische?«, fragte Belle.
    »Zwei«, sagte Noodnik.
    Mallory lächelte und ging mit Felina zur Tür hinaus, gefolgt von Jeeves und Joe.
    »Willkommen im Team, Belle«, sagte er, während er sich nach links wandte und Kurs auf die Fifth Avenue nahm.

KAPITEL 12
    23:20 U HR BIS 23:51 U HR
    Manchen Leuten zufolge war es ein dreiundsiebzig Etagen hohes Denkmal des schlechten Geschmacks. Anderen zufolge war das noch eine Untertreibung.
    Es war das glitzernde, selbsternannte Kronjuwel der Fifth Avenue, eine zumeist glänzende, den Himmel über Manhattan durchbohrende Nadel mit einer äußeren Epidermis aus poliertem (und hier und dort angelaufenem) Messing, einem Metall, in das sich der Architekt verliebt zu haben schien. Der Innenausstatter andererseits schien eine dauerhafte Liebesaffäre mit roter beflockter Tapete und billigen orientalischen Teppichen zu haben. In diesem Bauwerk wirkten auch die Geschäfte nicht fehl am Platz; sie verkauften alles, von geschmacklosen Dessous bis zu falschen Pelzen und Designerimitaten, und all das konnte man im Internet oder ein paar Häuserblocks weiter im Modeviertel für ein Drittel des geforderten Preises erwerben. Die Bewohner passten ebenfalls in das Gesamtbild.
    Der Erbauer, der seine ersten vier Ehefrauen zugunsten jüngerer Tussen mit eindrucksvolleren Silikonimplantaten verlassen hatte, bekam es letztlich doch mit einem schlechten Gewissen zu tun, zu etwa demselben Zeitpunkt, von dem an seine Tabletten gegen Erektionsstörungen keine Wirkung mehr zeitigten. Er erklärte, die Politik des Towers wäre es, nur an Witwen, geschiedene Frauen und weibliche Singles über vierzig zu vermieten. Die offizielle Bezeichnung lautete im Grunde Brass Edifice, das Messinghaus, aber Presse und Öffentlichkeit warfen nur einen Blick auf die Bewohner und nannten das Hochhaus prompt den Frump Tower, den Schabrackenturm, ein Name, der haften blieb, ungeachtet der Prozesse, die die Hausverwaltung und siebzehn Bewohnerinnen dagegen anstrengten. Die Prozesse endeten erst, als die Manhattaner Presse dazu überging, die Kläger mit einem bissigen Spott zu überziehen, wie er zumeist republikanischen Politikern oder den Boston Red Sox vorbehalten blieb.
    Während sich Mallory und seine Gruppe dem protzigen Haupteingang näherten, fielen dem Detektiv zwei Türsteher in Livree auf, die sich unterwürfig vor einer ziemlich plumpen Frau verneigten, als diese vor Mallory das Gebäude betrat.
    »Sie muss eine wichtige Persönlichkeit sein«, flüsterte Jeeves.
    »Ich denke, das Wichtigste an ihr ist vermutlich, dass sie ihre Miete ohne Verzug bezahlt und ihre Schecks nicht platzen«, entgegnete Mallory.
    Die Türsteher schenkten Mallory keinerlei Aufmerksamkeit und blieben reglos stehen, abgesehen von zwei missbilligenden Blicken auf Felina.
    Das gesamte Erdgeschoss wimmelte ebenso wie das Zwischengeschoss von Geschäften, die sich alle Mühe gaben, exklusiv zu wirken. Die meisten scheiterten dabei kläglich. Was nicht heißen soll, dass es keine einzigartigen Läden waren (die es allesamt vorzogen, sich »Einkaufspalast« zu nennen), sondern eher, dass sie gewöhnlich aus den falschen Gründen einzigartig waren.
    Das erste Geschäft, an dem Mallorys Gruppe vorbeikam, war eine

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