Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
privat daran, wenn man um drei Uhr früh ohne Hose den Häuserblock entlangrennt, während die eigene Gattin auf einen schießt?«
»Sonderangebot für Brieftaubeneier!«, brüllte Noodnik und hielt dazu die Hände als Trichter vor den Mund. »Das Dutzend einen Dollar!«
Niemand rührte sich.
»Lendensteaks, acht Cent das Pfund! Frisch geschnittene Lendenstücke, acht Cent das Pfund!«
Ein wilder Ansturm auf die Fleischtheke war die Folge.
»Was sagtest du gerade?«, wandte sich Noodnik wieder an Mallory.
»Hältst du diese Preiszusage wirklich ein?«
Noodnik grinste. »Wenn sie das Zeug finden, können sie es für acht Cent das Pfund haben.«
»Du hast dich nicht verändert«, fand Mallory.
»Nur die Socken gewechselt. Und vielleicht die Bettgefährtin.«
»Also, wer verkauft elefantenförmige Schokoladen-Marshmallowplätzchen?«
»Kaufe ein Dutzend eingelegte Fledermausflügel, und wir reden«, sagte Noodnik.
»Ich habe keine Zeit zu verschwenden«, sagte Mallory. Er drehte sich zu dem Goblin um. »Joe?«
Joe En-lai Smith sprang vor, nahm eine Kampfsporthaltung ein und stieß einen Schrei aus.
»Ist er krank?«, erkundigte sich Noodnik.
»Ich schüchtere dich gerade ein, verdammt!«, blaffte Joe.
»Wirklich?«, fragte Noodnik neugierig. »Woran erkennt man das?«
Joe brüllte erneut, zerhackte die Luft mit den Fäusten und führte einen verheerenden Kampftritt aus der Drehung aus, der Noodnik um fast einen halben Meter verfehlte.
»Mehr hast du nicht drauf?«, wollte Noodnik wissen.
»Ich bin kurzsichtig«, wandte Joe ein. »Das ist noch lange kein Grund, mich schlechtzumachen.«
»Warum trägst du keine Brille?«
»Das passt nicht zu einem Action-Abenteuer-Helden«, antwortete Joe.
»Ich habe da ein Sonderangebot«, lockte ihn Noodnik. »Zehn Nocken das Auge, und für drei weitere sinkt der Preis auf sieben.«
»Wir kommen vom Thema ab«, warf Mallory ein. »Seymour, ich stehe zeitlich unter Druck. Wirst du mir nun verraten, was ich wissen möchte, oder nicht?«
»Kaufst du nun ein Dutzend eingelegte Fledermausflügel oder nicht?«, feuerte Noodnik zurück.
»Was, wenn ich dich dem städtischen Gesundheitsinspektor melde?«, fragte Mallory.
»Nur zu«, sagte Noodnik. »Du findest ihn in Gang drei neben dem tiefgekühlten Schinken in der Auslage.«
»Männer!«, blaffte eine Frauenstimme. »Ich bin eure Machodrohungen und das ganze Getue leid!«
»Wer war das?«, fragte Noodnik und blickte sich um.
»Belle, halt du dich da raus«, verlangte Mallory. »Ich habe schon genug Probleme.«
»Belle?«, wollte Noodnik wissen. »Wer ist Belle?«
Mallory holte das Mobiltelefon aus der Tasche und hielt es hoch. »Seymour, sag hallo zu Belle.«
»Dein Telefon?«
»Hör auf, mich anzusehen, als wäre ich nur ein Objekt! «, verlangte Belle.
»Aber du bist nur ein Objekt«, wandte Noodnik vernünftig ein.
»Sei vorsichtig mit dem, was du sagst, Kumpel!«, mahnte ihn Belle. Auf einmal wurde ihr Tonfall weicher. »Gott, ich liebe das Gefühl deiner Hände auf mir! Möchtest du, dass ich dein Problem löse, Schatz?«
»Kannst du das?«, fragte Mallory.
»Wenn er dir nicht verrät, was du wissen möchtest, bringe mich zu Mrs Noodnik. Ich sage ihr dann, ich würde Troubles McTavish gehören und er soll damit aufhören, Tag und Nacht anzurufen und schmutzige Sachen zu erzählen.«
»Das würdest du mir antun?«, verlangte Noodnik zu wissen. »Einem friedlichen, anständigen Kerl, der nie einer Fliege etwas zuleide tun würde? Das heißt, außer den kandierten in Gang sieben.«
»Du hast mich schon verstanden«, sagte Belle.
»Aber was soll ich nur mit einem Dutzend eingelegten Fledermausflügeln anfangen?«, klagte Noodnik.
»Du bist ein schlauer Mann«, sagte Mallory. »Dir fällt bestimmt was ein. Jetzt meine Informationen, bitte.«
»Kennst du dieses Zigmillionen-Dollar-Gebäude, das von all den reichen geschiedenen Frauen und Witwen ohne Geschmack bevölkert wird?«
»Sprichst du vom Schabrackenturm, dem Frump Tower?«, fragte Mallory.
»Von was sonst?«, lautete Noodniks Gegenfrage.
»An der Fifth Avenue, stimmt’?«, erkundigte sich der Detektiv.
»Richtig. Der schrille Geschenkartikelladen dort verkauft elefantenförmige Schokoladen-Marshmallowplätzchen.«
»Sonst noch jemand?«
»Ob sie sonst noch jemanden verkaufen?«, fragte Noodnik. »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
»Verkauft sonst noch jemand diese Plätzchen?«
»Niemand, den ich in Erfahrung bringen konnte.
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