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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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entdeckte er Dawkins, der auf halbem Weg in einer Sitzreihe saß, aber er konnte den Fetten nicht auf sich aufmerksam machen, ehe die Wollüstige Vanessa nicht ihr Repertoire erschöpft hatte, was ungefähr zum selben Zeitpunkt der Fall war, an dem den Zuschauern Finger und Zehen ausgingen.
    »Komm«, sagte Mallory, als Dawkins ihn endlich bemerkte. »Ich habe herausgefunden, was ich wissen muss.«
    Dawkins stand auf und arbeitete sich zum Gang vor, wobei er schmerzliches Ächzen und entrüstete Schreie hervorrief, indem er auf allerlei Zehen trat.
    »Du kannst doch nicht meine Nummer stören!«, brüllte die Wollüstige Vanessa. »Ich bin eine ernsthafte Künstlerin! Ich brauche mir so einen Mist nicht bieten zu lassen!« Sie entdeckte den Rausschmeißer, der aussah wie ein wandelndes Werbeplakat für Steroidbehandlungen. »Bruno, wirf diese Penner raus!«
    Mallory und Dawkins erreichten das Foyer zwei Schritte vor Bruno, der einen Blick auf Dead End Dugan warf, sich entschied, anderswo eine neue Beschäftigung zu suchen, und sich schnurstracks durch den Vordereingang entfernte.
    »Also, was hast du herausgefunden?«, fragte Dawkins.
    »Brody ist ein Cowboyfan, und wir suchen jetzt das World Jade Center auf«, sagte Mallory. »Ich vermute, du hast nichts in Erfahrung gebracht.«
    »Nichts, was mit dem Fall zu tun hätte«, räumte Dawkins ein. »Aber solltest du jemals einen Fall haben, wo ein Besen zu den Spuren gehört …«
    Auf einmal drangen abwechselnde Rufe von » Rechts! Links! Rechts! Links!« aus dem Theater.
    »Ich möchte nicht mal darüber nachdenken, was das zu bedeuten hat«, sagte Mallory.
    »Ich könnte es für dich ermitteln«, bot Dawkins an.
    »Wenn du das tust, erhältst du in dieser Nacht nichts mehr zu essen«, erklärte der Detektiv.
    »Warum trödeln wir dann noch?«, wollte Dawkins wissen und eilte sogleich auf die Straße. »Das Spiel hat begonnen!«

KAPITEL 19
    03:08 U HR BIS 03:42 U HR
    Das World Jade Center lag siebzehn Häuserblocks entfernt vom Metropolitan Five-Star-Warenhaus für Landkarten, Gepäck und Varieté. Diese Strecke zwang Mallory dazu, Felina von vier Dessousgeschäften, zwei Fischmärkten, einem Juwelierladen, drei Spielzeugläden und – aus Gründen, die er nie begreifen lernte – einer über Nacht geöffneten Wechselstube wegzuzerren. Leichter war es, Gently Gently Dawkins’ Ablenkungen vorherzusagen: ein Feinkostgeschäft pro Block. Mallory hatte keine Probleme damit, dass Dead End Dugan zurückgeblieben wäre, aber er musste sich ihm alle zwei Blocks aufs Neue vorstellen.
    Sie waren schon innerhalb eines Blocks vom World Jade Center, als Mallory ein » Psst!« zu seiner Linken vernahm.
    »Wir kaufen nichts«, erklärte er, ohne auch nur einen Blick in diese Richtung zu werfen.
    »Auch gut«, sagte ein Goblin, der vortrat und ihm den Weg versperrte. »Ich verkaufe schließlich nichts.«
    »Gut«, fand Mallory. »Dann verzieh dich.«
    »He, achte auf deinen Umgangston, Bursche!«, verlangte der Goblin. »Wir sind hier in einem freien Land.«
    »Dann steht es uns auch frei, dich zu ignorieren.«
    »Ha!«, sagte der Goblin. »Also gibst du zu, dass es frei ist!«
    »Hau ab!«
    »Nachdem wir gerade ein Zwiegespräch begonnen haben?«, hielt ihm der Goblin entgegen. »Sei nicht albern! Und da wir beide darin übereinstimmen, dass wir in einem freien Land leben, gebe ich dir, absolut kostenlos, siebzehn Schellackplatten von Vaughn Monroe, auf denen er ›Racing with the Moon‹ singt.«
    »Was zum Teufel soll ich mit fünfundsiebzig Jahre alten Platten anfangen?«, wollte Mallory wissen.
    »Du siehst das ganz falsch, Kumpel«, sagte der Goblin. »Betrachte sie als siebzehn Weihnachtsgeschenke für Freunde und Verwandte, besonders solche, die völlig unmusikalisch sind.«
    »Kein Interesse.«
    »Ich lege noch einen 1943er-Kalender mit zwölf – richtig gehört: zwölf! – Pin-ups von Alberto Vargas und Gil Elvgren drauf.«
    »Sollte das Jahr 1943 je erneut anbrechen, reden wir noch mal drüber«, sagte Mallory und versuchte, den Goblin zu umgehen, der es jedoch schaffte, direkt vor ihm zu bleiben.
    »Du bist als Konsument ein harter Fall, Mann«, sagte der Goblin. »Okay, hier kommt mein bestes Angebot: alles, was ich bislang erwähnt habe, plus ein Monokel, das – denk nur! – einmal beinahe von Teddy Roosevelt gekauft worden wäre!«
    »Und das ist alles?«
    »Richtig. Alles das, und alles kostenlos.«
    »Prima«, sagte Mallory. »Jetzt geh jemand anderen

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