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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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Junge! Seit Jahren ist das meine beste Jacke.«
    »Ihr habt Jewel etwas von mir und ihrem Vater erzählt. Was genau?«
    Wayland spielte mit dem Saum seiner Jacke. »Sie dachte nur, dass du dich davonmachen würdest, sobald du ihr ein Baby in den Bauch gepflanzt hast – so wie Bellamy es mit ihrer Mutter getan hat. Aber keine Sorge, ich habe ihr die Flausen ausgeredet.«
    Als ob Wayland ihn geschlagen hätte, wich Nolan zurück. »Warum redet Ihr über solche Themen? Ich habe sie ja noch nicht einmal geküsst. Ich meine, so richtig.«
    Wayland lächelte. Er war sehr zufrieden mit sich selbst. »Nun, das ist neu für mich, dass du das überhaupt getan hast. Aber gut gemacht. Bin stolz auf dich.«
    »Lasst das. Der Kuss war ein Fehler.« Nolan zögerte. Eigentlich hatte
er
vorgehabt, etwas aus Wayland herauszukriegen. Jetzt lief das Spiel plötzlich andersrum. »Was habt Ihr ihr sonst noch gesagt?«
    »Dass sie nicht mehr mit dir flirten soll.«
    »Gott sei Dank.«
    »Ja. Ich hab ihr geraten, dich einfach bei deiner Männlichkeit zu packen. Das ist der direkteste Weg zum Herzen eines Mannes. Und noch dazu ein überaus erfolgreicher.«
    Nolan verschlug es die Sprache. Stumm starrte er Wayland an. Sicher war Jewel klug genug, ihn nicht ernst zu nehmen. Sollte sie sich an Waylands Rat halten – Gott, es waren schon fünf Jahre, seit … Wenn sie ihn auf diese Art berühren würde …
    »Kein Grund, mir zu danken.«
    Nolan stürmte auf Wayland zu. »Gleich werdet Ihr meine Hände an Eurem Hals spüren.«
    Der Pirat duckte sich. »Ich bin nicht daran schuld, wenn sie es noch nicht getan hat. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, aber du hast alles getan, um sie dir abspenstig zu machen.«
    Nolan hielt inne. Über das rutschige Deck zu tänzeln, um Wayland einzufangen, hatte sein Bedürfnis, den alten Piraten zu töten, abflauen lassen. »Sie zieht Tyrell vor.«
    Wayland lachte. Er genoss die Tatsache, Nolan fast so weit gebracht zu haben, Gewalt anzuwenden. »Daran kann man nicht ihr die Schuld geben. Tyrell kann sich glücklich schätzen. Wünschte, ich hätte auch so ein hübsches Mädchen wie Jewel, um mich da unten –«
    »Still!« Nolan schlug die Hand vor sein Gesicht. Trotzdem erschien ein Bild von Tyrell und Jewel vor seinem inneren Auge. »Jewel braucht Euren Rat nicht. Sie kommt wunderbar zurecht, was Tyrell betrifft.«
    »Das glaube ich kaum. Sie war ziemlich überrascht, als ich ihn ihr gegeben habe. Aber so sind die jungen Mädchen. Denken stets nur an Blumen und zärtliche Küsse. Dabei muss man sie so richtig hernehmen, um sie scharfzumachen.«
    Nolan kamen Zweifel. Jewel schien ein einziges Paradox zu sein. Trotz der Umstände, unter denen sie aufgewachsen war, hatte sie sich noch immer eine romantische Ader bewahrt. Genauso einfach, wie sie ihn mit der unnachgiebigen Kraft eines Mannes herausforderte, genauso schnell war sie den Tränen nahe. Sie war verletzlicher, als es nach außen hin den Anschein hatte. »Sie hat Euren Rat nicht ernst genommen, oder?«
    »Ich nehme an, das wird nun Mr. Tyrell an deiner statt herausfinden.«
    »Warum tut Ihr das?« Nolan massierte seine Stirn. »Seit ich Euch kenne, habt Ihr noch nie etwas getan, das nicht letztendlich Euch selbst zugute kam.«
    »Nun, es lag sicher nicht in meiner Absicht, Tyrell einen Gefallen zu tun. Eigentlich wollte ich Jewel auf
dich
ansetzen.«
    »Ihr spielt Amor in Piratengestalt? Danke, aber weder brauche noch will ich Eure Hilfe annehmen.«
    »Na gut. Trotzdem solltest du dir besser bald eine Frau zulegen. Wenn du nicht bald mehr als ein bisschen heiße Luft ablässt, bin ich die längste Zeit auf der
Integrity
gewesen. Es ist wirklich nicht einfach, deine Launen zu ertragen.«
    »Wenn es sich so verhält, geht bloß so schnell wie möglich von Bord! Aber bis es so weit ist, behaltet Ihr Eure Ratschläge für Euch.«
    Natürlich rechnete Nolan nicht damit, dass ihm dieses Glück zuteil werden würde. Wie man es auch betrachtete, er hatte Ärger am Hals, und er konnte es sich nicht leisten, Tyrell oder Jewel zu verlieren. Und noch dazu durch ein Missverständnis, das durch Waylands
Ratschläge
entstanden war. Sie saßen im wahrsten Sinne des Wortes alle im selben Boot, das Tag um Tag zu schrumpfen schien.

[home]
    Kapitel acht
    A n Nolans Schreibtisch strich Jewel mit vorsichtigen Bewegungen die Karte glatt. Der vertraute Anblick tröstete sie. In den langen Nächten, in denen sie darauf gewartet hatte, dass ihr Vater Kieselsteine an

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