Juwelen der Liebe
gefunden.
»Nun, gut dann«, sagte Devlin. »Da Sie abgereist sind, bevor mein Brief Sie erreichte, werde ich Ihnen kurz den Inhalt berichten, damit wir weiterreden können ...«
»Geben Sie sich keine Mühe, Euer Gnaden. Ich sagte bereits, dass ich die ganze Geschichte kenne. Deshalb bin ich hier. Ich will herausfinden, warum diese bedauernswerte Sache überhaupt geschehen konnte.«
»Ich nehme an, Sie sprechen von dem Morgen, als der Highlander wegen Ihrer Tochter Viscount Canston angegriffen hat?« fragte der Herzog.
»Ja.«
»Und das ist das einzige, was Ihnen zu Ohren gekommen ist?«
»Ja.« Cecil runzelte nun die Stirn. »Warum?«
»Weil wir über zwei verschiedene Dinge reden. Diesen Vorfall habe ich in meinem Brief überhaupt nicht erwähnt. Es war ein unbedeutendes Ereignis, das uns nicht mehr als ein oder zwei Tage beschäftigt hat.«
»Was haben Sie mir dann geschrieben?«
»Ich teile Ihnen in meinem Brief mit, dass Kimberly einen Heiratsantrag angenommen hat...«
»Von Viscount Canston?« unterbrach Cecil. Bei diesem Gedanken veränderte sich sein gesamtes Auftreten. »Ausgezeichnet! Ich habe seinen Vater recht gut gekannt, als dieser ...«
»Der Viscount hat sich als Dieb und Lügner herausgestellt«, unterbrach Devlin seinerseits kalt. »Und wir werden den Namen dieses Schurken nicht wieder erwähnen, wenn Sie so freundlich sein wollen.«
»Ich muss schon sagen, St. James, das ist eine recht harte Anschuldigung gegen ein Mitglied der Canston-Familie«, sagte Cecil in seiner Enttäuschung.
»Doch nicht weniger wahr. Und bewiesen, wenn ich das hinzufügen darf.«
»Wer will das Mädchen dann?«
Cecils Ton ließ erkennen, dass er nicht erwartet hatte, dass überhaupt jemand Kimberly gewollt haben könnte, was Devlin möglicherweise zu der nachfolgenden galanten Bemerkung veranla ss te. »Sie war sehr beliebt unter unseren Gästen, und es wären noch weitere Anträge gefolgt. Da hege ich keinen Zweifel. Aber sie hat zugestimmt, MacGregor, den Laird der MacGregors, zu heiraten. Und in meinem Brief teile ich Ihnen mit, dass dieser Entschlu ss meine volle Unterstützung findet.«
»Zum Teufel auch!« rief Cecil, zu schockiert, um noch mehr zu sagen.
Devlin hob ironisch eine Braue. »Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?«
»Klar genug?« Cecil kochte vor Wut und konnte kaum denken. »Den Teufel wird sie tun! Oder ist das Ganze ein Witz?«
»Würden Sie diese Reaktion für einen Witz riskieren, Cecil? Das glaube ich kaum.«
Cecil kam so weit zur Vernunft, dass er zusammenhängend sprechen konnte. »Sie wird nicht so dumm sein, sich auf einen Schotten einzulassen, geschweige denn, einen heiraten zu wollen. Das muss ein Witz sein, und ein verdammt schlechter dazu.«
An dieser Stelle seufzte Devlin und sah zu Kimberly. »Es tut mir leid. Ich hatte gehofft, die Erläuterung der Gründe vermeiden zu können, doch Ihr Vater verweigert die Zusammenarbeit.«
»Das ist schon in Ordnung, Euer Gnaden«, sagte sie und rang sich sogar ein schwaches Lächeln ab. »Danke, dass Sie uns schonen wollten, doch die unseligen Einzelheiten werden ans Licht kommen müssen, damit er einsieht, dass es keine Wahl mehr gibt.«
»Die unseligen Einzelheiten?« Cecil sah sie düster an. »Was hast du gemacht, Mädchen?«
»Nichts Ungewöhnliches, aber etwas höchst Skandal trächtiges «, sagte Kimberly zu ihrem Vater. »Lachlan MacGregor wurde in meinem Bett gefunden, müssen Sie wissen. Unglücklicherweise befand ich mich ebenfalls darin, zur gleichen Zeit.«
Cecils Gesicht wurde so rot, dass seine Blutgefäße zu zerspringen drohten. »Schlampe!« brüllte er.
Er machte die paar Schritte, die ihn von ihr trennten, und baute sich vor ihr auf. Sie fuhr zusammen und schloss die Augen, weil er die Hand schon erhoben hatte. Er schäumte vor Wut, und es war zu erwarten, dass er sie mitten ins Gesicht schlagen würde, wenn nicht schlimmer.
In dem Moment war eine andere Stimme zu hören, in einem leisen, aber drohenden Ton. »Krümmen Sie ihr nur ein Haar, und Sie werden es ewig bereuen.«
Kimberly sah zur Tür. Lachlan war ihr also doch gefolgt zu ihrem Glück. Devlin war aufgestanden, um ihr zu Hilfe zu eilen, doch bis er bei ihr gewesen wäre, hätte sie einige Schläge einstecken müssen.
Ihr Vater hatte sich ebenfalls zur Tür gewandt. Die Tatsache, dass Lachlan mit seiner enormen Körpergröße beinahe die ganze Öffnung ausfüllte, mochte den viel kleineren Earl für einen Moment aus der Fassung
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