Juwelen der Liebe
du dich auf passendere Themen beschränken, wenn wir nicht allein sind. Oder ist das zu viel verlangt?«
»Ja, das befürchte ich«, sagte er mit einem Seufzen. Als ob er es tatsächlich bedauerte ... und ihr zutraute, dass sie ihm glaubte. »Aber du hast etwas an dir, das mich immer wieder reizt, dich zu provozieren.«
Sie schnappte nach Luft und sah weg. Darauf würde sie überhaupt nicht antworten. Hinter sich hörte sie ein leises Lachen.
»Sei vorsichtig mit dem Erröten, Darling. Du weißt, wie reizvoll ich dich dabei finde. Ich könnte dich küssen wollen, um es dir zu beweisen.«
Sie wandte abrupt den Kopf und funkelte ihn an. »Wenn du das tust, werde ich ...«
»Ja, mich zurückküssen, ich weiß«, unterbrach er mit einem Nicken. »Dann wirst du mit Sicherheit noch röter, und ich muss mir überlegen, wohin ich dich bringen kann, um die Sache anständig zu Ende zu bringen.«
Es war ein seltsames Gefühl, so empört zu sein und gleichzeitig die erwartungsvolle Erregung zu spüren, wie er seine Worte wahr machen könnte. Anständig, oder eher unanständig ...
Ja, sie musste wahnsinnig sein, wenn sie ihm erlaubte, sie so zu behandeln. Er machte sie zornig mit seiner Dreistigkeit, setzte ihre Sinne in Flammen durch seine anzüglichen Provokationen, und das in aller Öffentlichkeit, wo sie eine Szene verursachen würde, wenn sie mit ihm umginge, wie er es verdiente. Doch wenn sie ihm keinen Anla ss bot, würde er sie in Ruhe lassen. Sie musste daran arbeiten, ihm ihre Reaktion zu verheimlichen.
Um damit anzufangen, wandte sie sich an Megan. »Wenn es in dem Korb Obst gibt, dann hätte ich gern ein Stück.« Hinter ihr flüsterte Lachlan. »Feigling.« Und sein leises Lachen hatte einen teuflischen Klang.
Kimberly reagierte nicht. Zumindest nicht mit Worten. Aber sie wurde rot.
37
Während der nächsten Tagen leerte sich das Schloss zusehends. Einige Gäste kehrten nach Hause zurück, da die Weihnachtstage bevorstanden. Andere mussten ein wenig gedrängt werden, wobei Duchy keine Skrupel besaß und ankündigte, dass die Hausparty nun vorüber sei.
Kimberly und Lachlan waren von dem Exodus ausgenommen. Sie würden in der Kapelle von Sherring Cross heiraten. Es sollte eine bescheidene Zeremonie sein, an der nur Familienmitglieder und Ihre Gnaden teilnahmen. Der Herzog hatte bereits eine besondere Erlaubnis eingeholt, so dass kein Aufgebot für die üblichen drei Wochen zu veröffentlichen war. Sie warteten nur noch auf die Ankunft von Kimberlys Vater.
Devlin hatte dem Earl von Amborough bereits geschrieben, wie Kimberly mitgeteilt wurde. Sie fragte nicht danach, ob in dem Brief Genaueres über ihr peinliches Verhalten stand. Wohl kaum, denn Äußerungen über solche Dinge schickten sich nicht in einem Briefwechsel. Außerdem würde der einfache Satz »Ihre Tochter heiratet, sobald Sie eintreffen« genügen, um Cecil Richards in Bewegung zu setzen. Wenn der Herzog noch genauer formuliert hätte: »Ihre Tochter wird den Laird der MacGregors heiraten«, würde er noch schneller herbeieilen.
Wahrscheinlich war Lachlans Name erwähnt worden, so dass ihr Vater unter Garantie nicht einfach erschien, um die Braut zu übergeben. Im Gegenteil. Die Hölle würde losbrechen. Sie kannte ihren Vater, den Earl von Amborough, als jemanden, der sich nicht darum scherte, wer Zeuge seines Zornanfalls wurde.
Es traf sich, dass er zu später Stunde ankam, als alle versammelt waren. Sie hatten soeben das Dinner beendet und waren in den Salon gewechselt, um sich dort einen ruhigen Abend zu gönnen. Da keine große Gästeschar mehr zu betreuen war, konnte auf ein aufwendiges Unterhaltungsprogramm verzichtet werden.
Lachlan und Margaret saßen in einer Ecke des Raumes und beendeten ein Schachspiel. Megan dirigierte mehrere Diener, die Kerzen auf den am Morgen hereingebrachten Weihnachtsbaum steckten.
Kimberly half Duchy, einige geschnitzte Engel aus den kleinen Samthüllen zu nehmen, um sie ebenfalls zur Dekoration für den Baum zu verwenden. Devlin beschränkte sich darauf, von seinem Lieblingsplatz vor dem Kamin alles zu beobachten, und erlaubte sich hin und wieder eine Bemerkung über den besten Platz für die Kerzen. Dazu nippte er an seinem Brandy.
Plötzlich erklang von der Tür die übelgelaunte Stimme, die Kimberly so gut kannte. »Was zum Teufel hat ein Schotte auf Sherring Cross zu suchen, und dazu noch einer, der meine Tochter für sich beansprucht?«
»Schön, Sie wiederzusehen, Cecil«, bemerkte Devlin
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