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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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zu ergreifen. Seraphia konzentrierte sich und wechselte in die Aurasicht. Sie erschrak so sehr, dass sie beinahe Charnas Hand losließ, doch der Griff der Hohepriesterin war übermenschlich stark. Ihre Aura war eingehüllt in leuchtende Tentakel der Macht. Es war, als würde sie die Energie des Berges selbst anzapfen. Seraphia war außerstande, zu begreifen, wie man derartige Kräfte lenken konnte. Sie fühlte eine Woge der Panik über sich hinwegschwappen, als die Energiestränge unvermittelt nach ihr ausschlugen. Sie erstarrte auf der Stelle, doch nicht freiwillig. Es war, als wäre ihr Körper aus dem Innersten heraus eingefroren. Das Leuchten von Charnas Aura wurde so grell, dass Seraphia ihre Aurasicht aufgeben wollte, aber sie konnte nicht. Oder war es im Zimmer der Hohepriesterin so hell geworden? Sie hatte Angst zu erblinden, wenn sie noch eine Sekunde länger in das gleißende Licht blicken musste. Sie versuchte, ihre Augen zu schließen, allein ihr Körper verweigerte jeden Befehl, den ihr Verstand gab. Seraphia hatte urplötzlich das Gefühl, ihrem Leib zu entsteigen. Sie war mit einem Mal mehr Geist als Materie.
    Das fünfte Element! Charna beherrscht es vollständig!
    Die Hohepriesterin nutzte die magischen Elemente auf eine Art und Weise, die ihr trotz ihrer eigenen Macht völlig unbekannt war. Sie schwebte für einen zeitlosen Moment außerhalb ihres Leibes. Ein Sog stellte sich anschließend ein und das Gefühl der Schwerelosigkeit und Ungebundenheit wich einem Schmerz. Es war, als würde ihr Geist Stück für Stück erneut eine Verbindung mit jeder einzelnen Zelle ihres Körpers aufnehmen. Der Sog verstärkte sich und ihr Bewusstsein verschmolz von Neuem mit ihrem Leib. Sie schrie schwach, als sie die Kontrolle über ihren Stimmapparat zurück erhielt.
    Dann war es vorbei.
    Sie brach auf dem Boden zusammen und nahm nur beiläufig war, dass das Gras auf ihrer Haut kitzelte. Ein schwerer Brechreiz kroch ihren Hals hinauf und sie schluckte widerwillig. Charna streichelte ihr sanft über die Wange. Die Übelkeit verflog augenblicklich, der Reiz löste sich und sie hustete kurz. Die Hohepriesterin hatte auf magische Weise eine Heilung gewirkt und Seraphia war wieder bei Sinnen. Sie erhob sich blinzelnd. Das grelle Licht hatte ihre Sicht getrübt und bunte Punkte flirrten vor ihren Augen.
    »Das wird gleich besser. Setz dich lieber einen Moment.«
    »Es geht. Ich kann stehen, danke.« Seraphia schaute bekräftigend in Charnas rotleuchtende Augen, die sie besorgt ansahen.
    »Ich war vielleicht ein bisschen zu schnell bei der Sache. Du wirst dich dran gewöhnen. Die Portale sind angenehmer.«
    Seraphia nickte und sah sich neugierig um. Sie waren im Wald von Garak Pan. Das Laub seiner Bäume rauschte in der warmen Brise. Unter Seraphias Fußsohlen war das Gras weich und nur ein bisschen feucht. Vögel zwitscherten, Wasser plätscherte in der Nähe fröhlich und ruhig vor sich hin. Hier und da stießen moosbewachsene Felsen durch den Boden und in der Ferne meinte sie, eine Bergspitze über den Kronen der Bäume zu erblicken, die von bauschigen Wolken umkrönt war, wie ein weiser alter König. Es roch nach Sommer, Blumen und Wasser. Der rasante Wechsel der Umgebung war schwindelerregend.
    »Du wirst Faunus hier finden oder er findet dich. Möglicherweise hat er bereits unsere Ankunft bemerkt und ist auf dem Weg hierher. Lauf nicht zu weit fort! Das Portal ist dort«, sagte Charna und wies auf eine Felsformation, die unmöglich natürlichen Ursprungs sein konnte, aber dennoch so aussah.
    Ein ovaler Bogen von 30 Schritt Höhe ragte in den Himmel, Moospolster und Flechten waren darüber gewachsen und man konnte hinter dem Portal den dichten Wald sehen. Nichts außer der ungewöhnlichen Form deutete darauf hin, dass es sich um ein magisches Tor handelte. Seraphia fürchtete sich davor, ihre Aurasicht zu aktivieren, da ihr das soeben Erlebte einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte. Es war ein wenig, als hätte sie direkt in die Sonnen geblickt und hätte nun tanzende Punkte vor den Augen.
    Charna wandte sich wieder an sie. »Geh! Such Faunus und komm mit ihm so schnell zurück, wie es geht!«
    Die Hohepriesterin streckte ihre Hand aus und Seraphia drehte sich sofort um. Sie verließ die Waldwiese eilig und schloss die Augen, als ein Lichtblitz die Umgebung erhellte. Ein warmer Wind stieß von der Lichtung aus in ihre Richtung und streichelte über ihre nackte Haut. Das Gefühl war nicht unangenehm, doch sie

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