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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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vermisste ihre Robe. Obwohl sie die Macht des Pentacuts spürte, fühlte sie sich verletzlich, auch wenn sie wusste, dass die schwerste Rüstung ihr nicht mehr Schutz bot, als ihr magischer Schmuck. Seraphia war sich bewusst, dass es die meisten Erwachsenen auf Iidrash nicht verwirrte, eine Priesterin des Ordens nackt zu sehen, obgleich hier nicht der Tempel war. Sie konnte sich nur einfach nicht daran gewöhnen, so herumzulaufen.
    Alles eine Frage der Würde. Ich bin eine Priesterin des Ordens, eine Vertreterin Sarinacas. Ach, es hilft einfach nichts!
    Sie fluchte leise, atmete tief ein und wollte augenblicklich mit der Suche nach Faunus, dem Herrn Garak Pans beginnen, doch das Plätschern des Wassers machte sie auf ihren Durst aufmerksam. Sie kehrte auf die Lichtung zurück und wandte sich dem Felsen zu, dem das nasse Element des Flusses Sahm entsprang. Es war klar und plätscherte im Licht der Sonne fröhlich den grauen Stein hinab. Sie kniete sich in das feuchte Moos neben der Quelle und schöpfte mit den Händen daraus, nahm einen vorsichtigen Schluck und dann gleich noch einen. Das Wasser war süß und köstlich erfrischend. Sie warf sich ein paar Hände voll ins Gesicht. Seit Tagen hatte sie sich nicht im Spiegel gesehen, geschweige denn geschminkt. Dafür war einfach keine Zeit gewesen.
    Sie stand auf und schüttelte seufzend die Hände ab. »Wenn es hier einen Teich gäbe, würde ich jetzt baden gehen.«
    Sie warf sich noch ein paar Hände voll Wasser ins Gesicht, bevor sie dem Lauf des Baches folgte, der aus anderen Strömen Zulauf erhielt. Nach zweitausend Schritt war er bereits zu einem kleinen Fluss angewachsen. Um die Lichtung herum war der Wald nicht all zu dicht und sie genoss das warme Licht der Sonnen auf ihrer Haut. Sie folgte dem Verlauf eines schmalen Tierpfads, der sich am Sahm entlang zog, und hielt die Augen offen. Bisher war keine Spur von Faunus zu sehen. Kein Lager, keine Wachen, keine Fußspuren, nur die winzigen Hufabdrücke von Jinx, dem Rotwild Garak Pans.
    Sie schnupperte die süße Waldluft, ohne ein Lagerfeuer zu riechen, und auch keine anderen Gerüche von menschlicher Herkunft belasteten die ätherische Reinheit des Ortes. Die sanfte Brise strich durch das Laub der sommerlichen Bäume und das flüsternde Plätschern des Flusses, der in seinem Lauf manch einen Felsen überquerte, begleitete sie auf ihrem Weg. Das Gelände fiel weiter ab, und nach einer Weile trat sie in eine Senke mit einer kleinen Lichtung, die von zahlreichen Büschen und Farnen eingegrenzt wurde. Vor einem bescheidenen Wasserfall hatte sich ein Teich gebildet, der klar und einladend vor ihr lag.
    »Dafür ist immer Zeit«, zitierte Seraphia die Äbtissin schulterzuckend.
    Sie stieg ohne Zögern in das kristallklare, von der Sonne erwärmte Wasser, tauchte unter und wusch den Schmutz, der seit ihrem Aufbruch in den Sümpfen der Sidaji in jede ihrer Poren gedrungen war, von ihrer Haut. Sie spülte mit dem weichen Wasser des Flusses ihr schwarzes Haar so gut es ging. Sie fühlte sich unbeobachtet und genoss es seufzend, ein gründliches Bad zu nehmen. Nur die schäumende Seife, die sie in Idrak schätzen gelernt hatte, vermisste sie ein wenig.
    Jemand räusperte sich.
    Seraphia fuhr erschrocken auf und sah einen Schatten über das Wasser fallen. Sie wirbelte herum. Ihr Herz klopfte wie wild, als ein Mann in weißer Tunika auftauchte. Mit den Muskeln eines Meisterwerkes aus Alabaster ausgerüstet, stand er mit verschränkten Armen am Rand des Teichs und sah belustigt auf sie hinab. Er verneigte sich höflich und hielt das goldene Amulett auf seiner Brust fest, das an einer schweren Kette herunterbaumelte. Sein dunkles Haar fiel in dicken Locken herab.
    »Charna hat Euch geschickt? Ich bin Faunus ...«
    »... der Herr von Garak Pan!«, rief Seraphia entsetzt und tauchte erschrocken ins Wasser, bis nur noch ihr Kopf herausschaute.
    Hat er mich etwa beobachtet? Verdammt ist das peinlich! Und keine Robe weit und breit.
    Seraphia spürte die Röte ihre Wangen hinaufsteigen. Faunus lächelte vergnügt.
    Sie riss sich zusammen und stand auf, durchquerte den flachen Teich mit raschen Schritten. »Ich soll Euch augenblicklich nach Idrak bringen. Charna befiehlt, dass wir das Tor benutzen.«
    »Charna befiehlt ...«, Faunus kostete das letzte Wort wie eine unerschwingliche Süßigkeit und ließ es sich scheinbar auf der Zunge zergehen.
    Er sah ganz normal aus, aber es war bekannt, dass er magisch sehr begabt war und solche

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