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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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zuvor in ihrem Leben. Julana wusste, dass ihre Herkunft aus einem alten Adelsgeschlecht der Frostreiche auch Nachteile hatte. Sie hatte oft bemerkt, dass es ihrem Körper an Zähigkeit und Kraft gemangelt hatte, denn ihr ganzes Leben lang hatte sie nie hart arbeiten müssen.
    Nur im Schmerzen ertragen war sie inzwischen gut geworden.
    Sie sah die Armbrust an, die vor ihr lag und beschloss, einige Dinge in ihrem Leben zu ändern.
    Die Strömung trieb sie tagelang in Richtung des Meeres. An Land übernachtete sie ausschließlich an entlegenen Orten und sie hielt nur einmal an einer verlassenen Wassermühle, um einen Sack Mehl zu holen und etwas frisches Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen.
    Der Si'Zun war inzwischen auf das Doppelte seiner anfänglichen Breite angewachsen und das Boot passierte einen Nebenarm, der mehr in Richtung Süden verlief, als der Hauptstrom. Da ihre Karte an der Stelle jedoch beschädigt war, blieb sie auf dem Si'Zun, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
    Das schnittige kleine Segelboot brachte sie auf bequeme Weise voran und sie atmete mit Vergnügen die frische Luft über dem Fluss und blinzelte in das Licht der Sonnen. Ein Gefühl der Freiheit erfüllte ihr Herz und ließ sie spontan lachen. Sie fühlte jetzt mit jedem Tag eine Last von ihren Schultern weichen. Das erste Mal in ihrem Leben tat sie nur das, was sie selbst wollte.
    Kein Zwang, keine Pflicht
    Und keine Schuld.
    Was ihr anfänglich wie eine Flucht erschienen war, wurde nun zu einer Situation, die sie regelrecht genoss.
    Der Wind über dem Fluss war immer frischer geworden, umso näher sie dem Meer kam. Die Abenddämmerung würde in weniger als zwei Stunden einsetzen, doch sie beschloss, etwas mehr Strecke zu machen und stieß das Segelboot nach einer kurzen Pause an Land erneut in die Strömung.
    Nach nur einer Stunde erreichte sie die ersten Ausläufer einer größeren Stadt, die auf ihrer Karte als Kataraun bezeichnet war. Das Ausbleiben jeglicher Bedrohungen in den letzten Tagen hatte sie zwar nicht sorglos werden lassen, aber dennoch beschloss sie, die Stadt kurz zu besuchen. Sie wollte wissen, ob wenigstens hier noch Sidaji waren. Außerdem brauchte sie Proviant und wollte nach nützlichen Dingen Ausschau halten, die ihr den Aufenthalt auf Loros erleichtern konnten.
    Bald erreichte sie die Mauern und Kais Katarauns, dessen Gebäude sich vereinzelt bis zu den Ufern des Flusses erstreckten. Sie vertäute das Boot an einem Anlegeplatz und packte die Armbrust und den Dolch, entleerte aber den Rucksack und nahm ihn ebenfalls mit. Mühelos drang sie in die verlassene Stadt vor, die geisterhaft still vor ihr lag. Ein paar Katzen und Hunde liefen sorglos durch die Gassen und blickten ihr neugierig hinterher, während sie die Ortschaft erkundete.
    Allmählich senkte sich die Dämmerung auf das Land und zwischen den Gebäuden wurden die Schatten dunkler. Sie überlegte, umzukehren, doch auch hier waren jene Lampen zu finden, die den Thronsaal und die Häuser in seiner Nähe ganz ohne Brennstoff beleuchtet hatten. Sie entzündeten sich von allein, als das Tageslicht immer schwächer wurde. In dem warmen Licht wirkte die Stadt friedlich und sie beschloss, noch eine Weile weiterzugehen.
    Sie bewunderte die offene, leichte Architektur der Sidaji, die das Wandeln durch die Straßen zu einem Vergnügen gemacht hätte, wäre nicht diese seltsame Atmosphäre des Ausgestorbenen allgegenwärtig.
    Sie erreichte bald einen breiten Platz mit einem Springbrunnen, der fröhlich vor sich hin plätscherte, und entdeckte das Geschäft eines Händlers in der Nähe. Nach kurzer Überlegung kletterte sie durch ein offenes Fenster auf der Rückseite hinein. Die Räume waren hell erleuchtet und hier fand sie gute Kleidung, die ihr genau passte. Ebenso feste Stiefel und einige andere Dinge, die sie womöglich noch gebrauchen konnte.
    Sie kam sich ein bisschen vor wie ein Dieb, aber ihr schlechtes Gewissen hielt sich in Grenzen. So wie es aussah, waren die Sidaji verschwunden. Also schadete sie niemandem, wenn sie sich ein paar Dinge nahm, die ihr Überleben erleichterten.
    Im Hinterzimmer des Ladens fand sie eine kleine Truhe, die offenstand und eine Menge Gold und Edelsteine enthielt. Julana zögerte und steckte dann alles in einen Lederbeutel. Sie wusste nicht, ob sie Zahlungsmittel brauchen würde, aber sie konnte diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen. Ihr Herz klopfte ein wenig, als sie die Münzen einsteckte. Ihr schlechtes Gewissen

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