Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
wusste, ob sie den Kopf ein zweites Mal heben konnte.
Der Kurakpor. Er benutzt die Reserven meines Körpers ... er bringt mich noch um!
Ein hohles Gefühl in ihrem Magen brannte und sie nahm am Rande war, dass sie in ihren Exkrementen lag. Bei allem Schmerz konnte sie sich des Ekels nicht erwehren. Doch dann wurde ihr plötzlich klar, dass ihre Beine zu einer normalen Größe herangewachsen waren. Die neue Haut darauf wirkte rötlich und blass und sie sah den Knochen darunter, weil sie nur ganz dünne Wadenmuskeln hatte.
Ich werde zumindest nicht ohne Beine sterben.
Sie lachte schwach.
Der Maschinenwächter neben ihr gab Geräusche von sich. Julana atmete schneller, zwang sich, ihren Blick von der Umgebung auf die Maschine zu richten. Sie zitterte, als sie in die kalten Augen der Metallschlange sah.
Der Metallkiefer öffnete sich. »Jetzt weiß ich.«
Langsam und ohne weiteres Wort schlängelte sich der Maschinenwächter davon und Julana sah ihm ungläubig hinterher, bis er außer Sicht war.
Ich muss fliehen.
Sofort.
Sie versuchte, sich zu erheben, aber es klappte erst im dritten Ansatz und Sterne tanzten in ihrem Blickfeld. Hämmernd pochte ihr Herz in ihrer Brust, so dass sie das Gefühl hatte, es spränge ihr gleich aus dem Hals. Ihr Rücken schmerzte beinahe mehr als ihre Beine, da sie die ganze Zeit zur Hälfte auf dem Rucksack und der Armbrust gelegen hatte. Mit heftig zitternden Armen drehte sie sich zur Seite und streifte den Rucksack und den Gurt der Waffe ab.
Sie nahm ihren gesamten Willen und ihre ganze Kraft zusammen und kroch zu einer niedrigen Mauer, die das Grundstück neben ihr begrenzte. Mit pumpendem Herz hob sie sich auf den Wall, setzte sich schwach auf. Sie wurde so benommen, dass sie beinahe herunterfiel, und hatte gerade genug Kraft, um sich an den Steinen festzuhalten.
Ich muss zum Boot. Ich muss etwas essen, dringend! Und trinken ...
Sie hörte ein lautes und hektisches Summen und schaute dumpf auf das verbliebene abgetrennte Bein. Ihr Blick fiel auf den linken großen Zeh.
Der Hund hat das rechte Bein gefressen. Guten Appetit.
Fliegen waren über das zurückgelassene Glied hergefallen und sie schnaubte, als ihr der Verwesungsgeruch bewusst wurde. Als sie die Maden herumwimmeln sah, wurde ihr sofort schlecht.
Weg hier!
Sie ließ den Blick umherwandern und hoffte, einen Stock zu finden, den sie als Krücke nutzen konnte. Leider war nichts in der Nähe, was sie dazu gebrauchen konnte. Schwer stützte sie sich auf der Mauer ab und erhob sich mit zitternden Muskeln. Sie versuchte, etwas Kraft zu sammeln und tat einen wackeligen Schritt. Sofort stolperte sie und fiel der Länge nach hin. Das Pflaster riss ihre Ellenbogen auf, ihr Kinn schlug hart auf den Stein auf und sie biss sich schmerzhaft in die Zunge. Blut lief aus ihrem Mund. Der Geschmack lag schwer auf ihrem Gaumen.
Julana blieb liegen.
Sie schrie schwach auf und hieb kraftlos mit der Faust auf den kalten Stein. Sie weinte ohne Tränen, da ihr die Flüssigkeit fehlte, und schrie ihre Wut aus heiserer Kehle hinaus, kaum mehr als ein leises Krächzen hervorbringend. Sie dachte an Wira, die sie in dieses Land und diese Situation gebracht und ihr ganzes Leben ruiniert hatte. Sie verfluchte laut den Namen der Königin des Frostturms.
Du wirst mich nicht noch einmal am Boden sehen! Ich werde aufstehen!
Julana von Trauk stützte sich bebend auf ihre Arme und zog die Knie an. Sie stellte ihre Füße auf das Pflaster, einen nach dem anderen. Ihr ausgehungerter Leib machte die Verrenkung mühelos mit, sie hatte kaum noch Muskeln, die dabei im Weg sein konnten.
Zitternd und bebend, mit leisem Aufschrei, erhob sie sich.
Sie brauchte fast ihre ganze Kraft dazu. Doch als sie stand, wusste sie, dass sie den Rückweg zum Boot schaffen würde. Sie setzte einen Fuß vor den anderen und konzentrierte sich auf jeden einzelnen Schritt. Als sie in einiger Entfernung ein Scharren hörte, sah sie ängstlich über ihre Schulter und hoffte, dass der Maschinenwächter nicht zurückkehrte. Die Furcht ließ sie mutiger werden. Sie verfiel in einen Stolperschritt und taumelte an den Häuserwänden entlang zum Fluss hinab. Mit großer Schwierigkeit hangelte sie sich von Wand zu Wand und hielt ein paar Mal inne, um Luft zu holen. In der Ferne jaulte ein Hund auf und sie verfluchte sich dafür, die Stadt aus Neugier betreten zu haben. Ein Gefühl der Niederlage vertrieb die Wut aus ihrem Bauch.
Ich habe es nicht anders verdient.
Eine halbe Stunde
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