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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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aufhören.
    00:10 Ich muss schlafen. Einmal schlafen.
    00:11 Tabletten müssen her.
     
    Ich beruhige meine Nerven mit einem Baldriandragee .
    Ich nehme eine Tablette, nach 2-Minuten nehme ich noch eine, und nach weiteren drei (oder vier) Minuten nehme ich wieder eine. Langsam lasse ich mich zurück in mein Bett fallen. Hätte ich geahnt, heute noch eine SMS von ihm zu erhalten, hätte ich wahrscheinlich mein Handy we ggeschmissen. Und bevor ich jetzt einschlafe – ich spüre schon langsam eine Wirkung, und nehme gleich noch eine Tablette –, frage ich mich, was mich so fertig macht. Das Kopfweh verhindert eine schnelle Antwort. Ohne Zweifel sind nicht die Tabletten schuld. Langsam schließe ich die Augen, Tränen kommen wieder hervor, ich öffne sie wieder, aber ich fühle mich müde, ich fühle mich todtraurig, todmüde, etc.
    „Warum tut er mir das an?“ Und die Antwort ist, und ich sage sie ganz leise: „Er denkt an mich, jetzt gerade!“
     
     
    Kap*itel- 7
     
     
    U m 05:11 wache ich auf. Etwas, das sich nach Grunzen anhört, weckt mich. Jetzt bellt es. „Oh“, denke ich mir, der Mops. Ich drehe mich wieder zur Seite in meinem kuscheligen Bett und sage verschlafen: „Mopsi, bitte, geh aus dem Bett!“
    Nach wenigen Augenblicken höre ich wieder ein Jaulen und dann ein Furzen, aber ein so richtig tiefes Furzen. Ich lache und spüre dann aber einen regelrechten Schock – wie ein Blitz durchfährt es meinen Körper. Fuck, ich hab dem Hund die Tabletten nicht gegeben. Ich springe auf, schalte das Licht an, ein brennender Schmerz jagt durch meine Augen, au sgelöst von dem Licht und nicht von dem zitternden kleinen Haufen Hautfalten, der vor mir aufgeregt hin und her rennt. Ich schnappe mir den Mops, sehe wie seine Augen sich geweitet haben, die Zunge hängt nach draußen, sein Körper ist schlaff, die kleinen Glieder hängen herunter und ich laufe nach draußen, schmeiße das Vieh in die Wiese und ein grenzenloser Scheißhaufen wird hingemacht.
    Ich atme tief durch, der Mops auch.
    Dann höre ich ein Röcheln. Ich drehe mich um und bin ganz erstaunt, dass um diese Uhrzeit schon wer mit seinem Hund Gassi geht. Ich grüße die Frau. Ein weiteres Röcheln gepaart mit einem Hüsteln folgt. „Oh“, kommt mir leise über die Lippen geflötet, ich stehe in Unterhosen neben den Mops, das allein reicht nicht, eine Morgenlatte erstreckt sich durch das dünne Gewebe und der Mops scheißt noch immer.
    „Haben Sie keine Plastiktüte dabei?“, keift das alte Weib und ich hole nur tief Luft und denke mir, wie peinlich diese Situation ist.
    Jetzt bekommt der Mops zu allem Überfluss auch noch einen Schluckauf und während er furzt und higst sage ich zu ihr: „Nein, die habe ich vergessen, können Sie mir da aushelfen?“
    Etwas zögerlich kommt die alte Dame auf mich zu, hält mir den rosa-pinkfarbenen Plastiksack vors Gesicht und ich fr age mich, wovor sie denn Angst hat? Glaubt die im Ernst, ich junger Spund steig über so einen alten Haufen, wie sie einer ist, drüber?
    Ich lächle, spanne meine Buchmuskeln an und greife nach dem rosa-pinkfarbenen Plastiksack und berühre mit meinem Finger kurz den ihrigen, sofort zuckt die alte Dame zusammen, schmunzelt aber dann. Na wer sagt’s denn, geht doch! Senile Bet tflucht, nicht wahr.
    Wir kommen kurz ins Gespräch. Sie merkt, dass ich harmlos bin und dass meinem morgendl ichen Erscheinungsbild ein Grund vorausgegangen war: ein Anflug von notdürftigen Hund. Sofort bin ich ein treuer Tierliebhaber in ihren Augen, der alles für seinen Mops tut. Als sie mich nach dem Namen fragt, bin ich selbst etwas ratlos und sage ihr, dass er schlicht und ergreifend Mopsi heißt, weil er so aussieht … ähm, ich lache selbst über meine doofe Antwort, aber es ist erst nach 05:00 Uhr früh! Unterdessen macht Mopsi „higst“ und „frrruu“ als wären das die einzigen Laute, die er draufhat. Die alte Dame mit Namen Henriette Kramberger lacht; sie sollte dabei sein, wenn Mopsi frisst, da kommen erst Töne zustande.
    Meine Morgenlatte vergeht und so geht auch die alte Dame. Zum Schauen gibt es nichts mehr.
     
    Nach getaner Arbeit gehen der Mops und ich wieder in die Wohnung. Glücklich und quietschf idel springt das kleine Ungetüm die Couch rauf und runter. Ich sehe, dass der ein Geschirrtuch in Arbeit hat und es mit seinen kleinen Zähnen zerkaut und zerbeißt. Da ich zu glücklich bin, gerade noch rechtzeitig verhindert zu haben, aus meiner Wohnung eine öffentliche Toilette zu

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