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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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interessiert – am allerwenigsten mich selbst.)
    „Tja, weil du Mond*schein deine Telefonnummer geschickt hast!“
    Baff hoch drei.
     
    Es dauert ein wenig, bis ich mich beruhigt habe und sich mein Schluckmechanismus gebe ssert hat, um mehr als ein „Ähm“ aus meinem Mund rauszubekommen.
    „Du warst das die ganze Zeit?“
    „Schlimm?“
    „Weiß ich nicht.“
    Und Manuel erklärt mir, dass er eine ziemlich schmerzhafte Trennung mitgemacht hatte und aus diesem Grund sehr zornig und bissig auf mich war, denn ich hatte mit seinem Ex auch noch ein Sexdate gehabt (peinlich, peinlich, peinlich) als sie noch ein Paar waren und in der Nacht, als er keine Zeit mehr hatte, sich um die Arbeit, den Umzug und seine im Krankenhaus liegende Mutter zu kümmern, kam ich geradewegs zur Tür herein. Da erkannte er mich sofort wegen meines Fotos auf dem Profil und wollte mir das durchfallhabende Ungetüm, namens Willi, gleich unterjubeln, quasi als Bestrafung mit seinem Freund geschlafen zu haben, der damals ja noch nicht sein Ex war. Dass dann Willi (der Hund wird weiterhin Mopsi genannt) und ich so gut miteinander auskamen, war für ihn Grund genug, mir eine Chance zu geben, und zu glauben, ich wäre doch ein guter Mensch. (– Bin ich ja auch, oder?)
    Natürlich fand ich es nicht fair, dass Manuel ein getürktes Foto von sich auf dem Profil stehen hatte, aber er erklärte mir auch dieses Problem. Er hatte schon länger die Befürchtung gehabt, dass sein damaliger Freund ihn betrog. Und so loggte er sich mit falschem Profil auf der Plat tform ein und spionierte so den Herrn Casanova aus. Er erwischte ihn und die Beziehung war fortan beendet.
    „Und als ich heute gesehen habe, dass du dein Profil gelöscht hast, war ich mir sicher, dass du … dass du das Risiko wert bist.“
    Ich lache, verdammt, ich lache. (Memo an mich: Lachen ist gesund. ) „Ja, verdammt, ich bin das Risiko wert.“
     
     
    Kap i-~t*el 13 bis 15
     
     
    06:10 Ich wache auf.
    06:11 Ich gebe Manuel, der neben mir schläft, einen Kuss.
    06:12 Ich schlafe weiter!
     
    D asselbe Spiel von vorne. Ich schlafe oft und gerne mit meinem Freund ein. Er und ich küssen uns. Es hat also gefunkt! Wir spüren deutlich, dass wir den anderen in unserem Leben haben wollen. Tja, das ist dann wohl Liebe.
      Der Rest ergibt sich von selbst!
     
    Perfekter Augenblick. Unbedingt merken. Ja … Gedanken machen und verwerfen. Kontrakunst. Leuchtender Wahnsinn. Still illusioniert. Es vergeht Zeit. Entsetzlich viel Zeit.
    Und La Roux singt: „This time baby I’ll be bulletproof .“
     
     
    Kap -i*t~el 16
     
     
    05:15 Ich stehe auf! Keine Sorge, ich trainiere wirklich für den Marathon. Der Mops ist in der Früh immer so aufgeregt, als hätte er mich stundenlang nicht gesehen … der Mops ist bei mir geblieben. Manuels Mama hat sich zwar erholt, lebt jetzt aber bei ihrer Schwester und da diese eine Hundeallergie hat, bekam ich das schnarchende Ungetüm.
    05:30 Mit geputzten Zähnen und angezogenen Laufschuhen, trotte ich aus der Wohnung. Aber nicht alleine, Manuel wartet schon und gemeinsam wollen wir unser Aufwärmtraining m achen. Es ist kalt und gemeinsam laufen wir los, in eine warme Zukunft! Auf der Liste der Prioritäten in meinem Leben teilen sich der Arzt und Staubsaugerbeutel den letzten Platz.
     
    Die Natur, durch die wir laufen, macht ihre ganz eigenen Geräusche. Weit weg vom Lärm der Stadt, der Betonlandschaft. Wir laufen zusammen, uns durch unsere Worte gegenseitig wärmend, in unsere Eigentlichkeit, in unsere Natürlichkeit. Ich begrüße die Natur, die Bäume, die Tapferkeit; dies sind alte Bekannte, die ich wieder gefunden habe, die lange nicht mehr bei mir, in meinem Herzen, zu Gast waren. Aber jetzt sind sie es wieder und ich habe sie freudig aufgenommen. Meinen geistigen Raum habe ich gelüftet, entrümpelt und Bilder, die mich und den Arzt zeigten, habe ich rausgeschmissen, weggeschmissen, verbrannt und vernichtet.
      Glückgefitnesst laufen wir gemeinsam durch die frühen Morgenstunden. Sonnenstreifen sickern durch dichtes Astwerk hindurch. Raum und Zeit füllen sich mit Energie.
      Ich genieße die Luft, die wir beide – die Verliebten – gemeinsam einatmen; unsere Lungen füllen sich wie von selbst mit diesem herrlichen, voluminösen Sauerstoff, der zwischen den Bäumen anders ist. Jeder Atemzug ist ein Naturfick. Die Natur fickt mich mit ihrer Luft und ich spüre das Lächeln von Manuel auf meinem Gesicht. Mit ihm will ich meinen Sauerstoff

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