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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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Paris-Hilton-Hund darin versteckt in ihr iPhone brabbelt und dabei so viel Nonsens spricht wie Kim Kardashian über Twitter.
      Das direkte Gegenstück sind die Eso-veganen-bio-öko-Schlampen, die mit ihren Jute-Westen für Aufsehen sorgen. – Für einen guten Zweck, versteht sich. Dafür ist ihr ökologischer Fußabdruck unter 1 und ihre Seelen rein, vielleicht ein paar Joints zum Mittagessen, aber „ist ja alles natürlich“, würden sie wahrscheinlich sagen. Ihre Vorbilder: Gandhi oder Jane Goodall.
      Mitten drin und doch vorbei die übercoolen Heterotypen, die glauben mit ihrer R obert Pattinson Frisur die Mädels startklar zu machen. Drauf geschissen. Die einzigen Frauen, die auf diesen Vampir-Look stehen, sind kleine Mädchen, aber doch keine Frauen. Egal, es gibt sie in Massen. Denkzettel: Twilight hat nur 4 Teile, dann ist die Story beendet (aus und vorbei) und die Charaktere sterben mit ihren Bewunderern. Und schon wartet der nächste Bestseller darauf, von der Menschheitsgeschichte aufgenommen und kopiert zu werden. Ring Frei für die Tribute-von-Panem-Anhänger.
      Fuck, wo sind die geilen Typen alle hin?
      Oh, beinahe vergessen: Die hässlichen Mädchen. Sie sind nicht hässlich, ganz und gar nicht, aber sie entsprechen einfach nicht den derzeitig standardisierten Vorschriften von Schönheit. Na was kann das wohl sein? Nein, Pickel sind es nicht, die sind modern und jugendlich (es soll Leute geben, die sich absichtlich welche machen lassen, nur um jünger auszusehen), und auch Zahnspangen liegen nach wie vor absolut im Trend (danke Cindy Crawford für dein Engagement, hässliche Gesichtsverunstaltungen trendisch und modisch zu etablieren). Alles falsch was ihr denkt! Es sind auch keine Stirnfransen und auch keine komischen Farbtupfer und –kleckse im Haar. Es ist Fett, das man nicht an seinem Körper haben darf! Fett ist kein Schönheitsideal und wenn ich daran denke, dass es zur Zeit Rubens einmal ein Schönheitsideal war, fett zu sein, so frage ich mich wirklich, wie sich dieser Wandel vollzogen hat. Warum sind fette Menschen beinahe abschreckend? Ich für meinen Teil würde behaupten, man sähe ihnen mehr Lebenslust an. Sie haben auch nicht ständig das Hungergefühl wie manch anderer und aus diesem Grund machen sie auch nicht ständig ein trauriges (sprich hungriges) Gesicht. Essen macht glücklich, schon mal darüber nachgedacht? Essen macht geselliger. Zum Kotzen geht man ja auch nicht in Massen auf die Toilette, oder? Fette Leute sind die idealen Einkaufsberater, weil sie auf die Auswahl ihrer Kleider besonderes achtgeben. Und sie haben meist ein süßes Gesichtchen. Die Schönheit kann man nicht retten, sie vergeht, aber das Leuchten – wenn man will – kann bleiben und größer werden. – Heute bin ich wieder in philosophischer Laune, nur selbst verstehen sollte ich es auch, bevor ich es weitererzähle. Cave, cave deus videt. „Hüte dich, hüte dich, denn Gott sieht.“
      Ist ja nur meine Meinung, bin ja nicht die Sozialpolizei. Huch, heute bin ich sehr freundlich.
      Mmm, eigentlich bin ich fertig mit den Stereotypen in der Straßenbahn. Stopp! Halt! Da ist noch so eine Gruppe, eine, die mir meistens entgeht, die aber wichtig für unsere Gesellschaft ist: Mütter mit Kinder.
      „Darf ich Ihnen helfen?“, frage ich eine Mutter, die gerade versucht ihren Baggy alleine aus der Str aßenbahn zu hieven. Sie lächelt mich liebevoll an. Das ist Lob genug und ich steige mit ihr aus. Ich komme nicht wieder zurück in die Straßenbahn, die Tür geht zu, der Straßenbahnfahrer fährt los. Die letzte Station, bevor ich am Bahnhof bin, gehe ich zu Fuß. Ist es gerade warm? Ist es gerade kalt? Ich weiß es nicht. Die Straßenbahn zischt an mir vorbei und ich überquere die Straße, scheinbar habe ich mal wieder nicht nach links oder nach rechts geschaut, denn ich höre lautes Hupen. Irgendwann erwischt es mich und dann heißt es: „Adieu“ – Er hatte ein schönes Leben, es war kurz und blablabla.
      Interessanterweise glaube ich, dass mir auf der Straße weniger Stereotypen entgegenkommen. Oder vielleicht ist das Wort Stereotypen falsch dafür. Soziale Schicht? Soziale Schublade? Vie lleicht ist das Wort sozial falsch. Vielleicht ist Gesellschaftsschicht besser? Keine Ahnung. Aber wir Menschen teilen uns in Gruppen auf oder ein, um besser mit der Umwelt kommunizieren zu können. Durch eine Gruppe – einer allgemeinen Zugehörigkeit – lassen wir die Menschen, die auf uns zukommen,

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