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Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Regner
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erneut seinen Schwanz in meine Mundhöhle ein. Der Alkohol wirkt ein wenig und die Vermischung mit Schwanzsaft und Speichel lässt den Prügel tiefer in meine warme Mundhöhle gleiten.
      Es ist eigenartig, wenn einem der Mund gefickt wird. Luftschnappen. Würgen. Erregung. Ich erinnere mich daran, wie ich zu meinen Sexualpartnern war, die ich emotional verletzte, nac hdem mich der Arzt x-Mal verlassen hatte. Egal wer daran Schuld getragen hat, seine Frau, seine Kinder, er selbst. Ich war es, der diese Schuld annahm und zum Ausdruck von Schuld versinnbildlicht hatte. Ich verlieh diesem Wort seinen speziellen Charakter. Das weiß ich jetzt und jetzt weiß ich auch, dass ich die Schmerzen aus der Vergangenheit nicht ertragen kann. Ich möchte großartig sein, ich möchte geliebt werden, ich möchte perfekt sein. Und auf Koks bin ich das alles. Ich fühle mich perfekt. Ich bin die geilste und redegewandteste Sau in ganz Österreich, wenn ich auf Koks bin. Ohne Koks bin ich ein Niemand, nur Klaus, einfach nur ein Typ, der keinen Job hat, auf Drogen steht, von der Sozialfürsorge lebt und sich den Mund ficken lässt – in diesem Augenblick – um ein bisschen über den Preis verhandeln zu können. Hoffentlich ist Alice gnädig, ich hätte es verdient, gnädig behandelt zu werden. Sag ich jetzt einmal.
      Alice wichst ein wenig seinen Schwanz und ich muss seine Eier lecken. Er hat sie rasiert. Hat er nicht eine Freundin? Ich sage nichts. Mich interessiert nur wie ich meine Schmerzen vergessen kann und dazu brauche ich das verdammte Koks.
      „So ein schönes Gesicht hast du, so verdammt schön und so dumm bist du!“, sagt Alice und ich fühle mich nicht angesprochen. Ich bin nicht schön, nur auf Koks bin ich es, dann bin ich der Wahnsinn.
      „Ja, mach’ das Maul weit auf, nichts darf verschüttet werden, mein Saft ist wunderbar.“ Alice nimmt das Gesicht einer Gewitterwolke an, die kurz vor dem Regenabwurf steht.
      Ich öffne meinen Mund und ziehe den Blow-job wie eine routinierte Rampensau ordentlich bis zum Ende durch. You’re poison , running through my veins, um Alice Cooper zu zitieren . Zuerst spritzt er nur auf meine Zunge und etwas weiter in den Mund hinein, und dann – plötzlich – drückt er mir nochmals seinen ganzen Schwanz in das Maul. Mir fehlt Mut. Mit Mut wäre mein Kiefer zusammengeklappt wie der eines Nilpferdes und der Schwanz wäre weg, verschluckt hätte ich ihn. Wäre nur ein schwanzloses Arschloch weniger gewesen , denke ich mir, tue aber nichts, um die Möglichkeitsform zu ändern. Ich bin halt doch ein Schisser, schon immer gewesen. Ich hab geschluckt.
      Er zieht seinen Schwanz wieder aus meinem Mund. Er hat sich in meinem Rachen entleert. Ich bin froh, das meine Atmung ohne Herz-Lungen-Maschine funktioniert. Derweil beginnt sein bestes Stück kleiner zu werden und hängt lieblos zwischen seinen Beinen hinunter. Früher moc hte ich diesen Anblick, weil ich selbst entschieden habe, wen ich an mich ranlasse. So eine Scheiße, nicht wahr? Ich wollte doch zum Entscheider werden. Diesen Kurs aus The Secret habe ich offenbar nicht bestanden.
      Alice lehnt sich an die Wand an und schnauft, dabei nimmt er die Gesichtsfarbe eines frisch geangelten Hummers an, der gerade an Land gezogen wird und darauf wartet, den Todesschlag versetzt zu bekommen. „Das hat gut getan. Da, da hast du’s! Und keine Verhan dlungen mehr, hast du mich verstanden?“
      Ich nicke und sage schnell „Ja“ als ich merke, dass mein Nicken ihn wi eder aggressiv werden lässt. „Bis zum nächsten Mal“, stammle ich und Alice geht. Das Licht von der Neonröhre draußen scheint durch die riesigen und teilweise gesprungenen Fenster der Lagerhalle. Ich setze mich hin, der Boden ist dreckig, staubig und haufenweise Betonklötze liegen herum. Diese Lagerhalle wird abgerissen, ganz klar. Ich nehme ein wenig Koks über meine Nasenschleimhäute zu mir. Sofort spüre ich ein stechendes, beißendes Gefühl in der Nase, das tief bis in den Rachen hinuntergeht.
     
    Huch, wie wird mir?
     
    Die Vorstellung sich in die Psychiatrie einweisen zu lassen, erscheint mir in diesem Augenblick irgendwie heilsam. Aber wie kommt man schon in die Psychiatrie? Vielleicht sollte ich betrunken über den Vorgarten der Nachbarn laufen – nackt noch dazu – und das Hosanna in der Höhe singen, wie in der Kirche? Nein, da würde ich höchstens der öffentlichen Ruhestörung bezichtigt werden und einen staatlich geprüften Exorzisten der

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