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Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)

Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition)

Titel: Kabine 14: Ein Kitzbühel-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mortimer M. Müller
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landen?“
    „Direkt vor dem Betriebsgebäude. Einerseits wegen der Presse und den Angehörigen, andererseits ist der Parkplatz ein geeigneter Sammelpunkt für die Rettungskräfte.“
    Bernhard überlegte einen Moment. „Journalisten sind ein Problem. Wir müssen die Befragung diskret durchführen. Kann man diesen Martin Albers direkt nach der Landung zu einem Krankenwagen führen, vielleicht unter dem Vorwand, einen Gesundheitscheck durchzuführen? Dort würden wir ihn empfangen.“
    „Ja, das ginge sicher. Eine ärztliche Kontrolle ist ohnehin vorgesehen.“
    „Gut, dann machen wir es so.“

Seilbahn GmbH Kitzbühel, Büro des Betriebsleiters
Sonntag, 7. Januar, 08:48 Uhr
    „Soweit unser Plan“, sagte Franz. „Ich gestehe ein, dass mein gestriges Verhalten nicht besonders zuvorkommend war. Das tut mir leid, und ich entschuldige mich dafür. Deine Nachricht hat mich einfach schockiert. Aber ich will es wieder gutmachen. Mein Vorschlag: Wir fahren mit Motorschlitten den Berg hinauf bis unmittelbar unter die Kabine. Damit erhältst du exklusiv die Möglichkeit, die Bergung per Helikopter zu filmen.“
    Stefanie regte sich nicht. Kerzengerade hockte sie auf dem Besucherstuhl. „Oben am Berg können wir nicht live senden.“
    „Mag sein“, gab Franz zu. „Dafür erhaltet ihr einzigartige Bilder. Der Schneefall ist nicht mehr so stark, der Abtransport der Eingeschlossenen wird also gut zu erkennen sein. Vom Talboden aus wird man nichts mitbekommen.“
    Stefanie war hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wollte sie die Liveschaltung nicht missen. Auf der anderen Seite würde eine Position direkt unterhalb der Gondel zu spektakulären Aufnahmen führen. Auch konnte sie sich hiermit elegant aus der selbst gelegten Schlinge ziehen: Es wäre ihr nämlich nicht möglich, ihre abenteuerliche Krimithese während des Liveberichts der Öffentlichkeit zu präsentieren.
    Indessen würde sie im Fall eines Ausflugs auf den Berg nicht dabei sein, wenn Sebastian in Kitzbühel landete. Aber war das überhaupt klug? Wie würde sie reagieren, wenn ihr Bruder aus dem Helikopter sprang und auf sie zuschritt? Vielleicht völlig kopflos. Das Pflichtbewusstsein gegenüber ihrem Reporterdasein mochte sich in Luft auflösen. Womöglich warf sie sich in Sebastians Arme und vergaß darüber hinaus alles um sich herum. Kein guter Eindruck. Und ein Kündigungsgrund.
    Schlussendlich gab es noch ein weiteres Argument, das gegen ein Verweilen in Kitzbühel sprach. Es war an der Zeit, sich von ihren Abhängigkeiten zu lösen. Nach den letzten Gesprächen mit Franz und Sebastian war ihr das so richtig bewusst geworden. Immer waren es Männer, die in ihrem Fokus standen und ihr Leben bestimmten. Das musste sich ändern. So konnte, so durfte es nicht weitergehen!
    Ich bin eine kluge, starke, selbstbewusste Frau
, dachte Stefanie.
Ich brauche keinen Mann, der mein Händchen hält und mir sagt, was ich zu tun habe
.
    „Einverstanden“, sagte Stefanie entschieden. „Ich will aber vorher einen kurzen Beitrag aufnehmen und an die Redaktion schicken. Quasi als Aperitif.“
    „Gut“, meinte Franz und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „In spätestens einer halben Stunde ist der Helikopter da. Wir sollten also in fünfzehn Minuten aufbrechen. Treffen wir uns am Parkplatz?“
    Stefanie nickte. „Ich weiß nicht, ob Ernst Holger, mein Kameramann, schon mal auf einem Schneemobil gesessen ist.“
    „Er wird es lernen“, meinte Franz. „Und wenn nicht, übernehme ich die Kamera.“

Schiregion, Kitzbühel, 3S-Bahn, Kabine 14
Sonntag, 7. Januar, 08:50 Uhr
    „Sonja geht es am schlechtesten“, meinte Rüdiger. „Sie sollte zuerst gehen.“
    Zustimmendes Murmeln.
    „Ich schlage vor, wir losen aus, wer danach gerettet wird.“
    Emma schüttelte heftig den Kopf. „Nein. Die Kinder müssen zuerst.“
    „Ich will aber nicht“, murmelte Sandra, und ihre Augen flackerten.
    „Ich auch nicht“, sagte Michelle sofort.
    „NEIN!!“, kreischte Samantha und klammerte sich an Emmas Hals.
    „Gut“, sagte Matteo und seufzte. „Ich würde sagen, wir bleiben bei den Losen. Dann kann niemand behaupten, er wäre benachteiligt worden. Hast du noch Zettel, Raphael, damit wir die Zahlen von eins bis neun notieren können?“
    „Ja, Sekunde.“
    „Wieso eigentlich Zahlen?“, wandte Martin ein. „Können wir nicht ein Stück Papier mit einem Punkt versehen und vor jedem Helikopterflug neu ziehen?“
    „Das ist doch Blödsinn“, fuhr Matteo auf. „Ich

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